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Amtsenthebungs-Verfahren beim Papst?

Normalerweise ist es ja so, dass ein Papst nur dann aus dem Amt scheidet, wenn er selbst das Amt aufgibt oder stirbt.

Im Codex Iuris Canonici (CIC) heißt es: "Falls der Papst auf sein Amt verzichten sollte, ist zur Gültigkeit verlangt, dass der Verzicht frei geschieht und hinreichend kundgemacht, nicht jedoch, dass er von irgendwem angenommen wird." (Can. 332 - § 2. CIC)

Der Papst kann also freiwillig zurücktreten, für Amtsenthebungen gibt es dagegen kein offizielles Verfahren, obwohl auch das schon mehrfach in der Geschichte vorgekommen ist (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Papst#Amtsenthebungen ).

Wenn ein Papst - rein hypothetisch - z.B. zum Protestantismus konvertiert, dann würde es sicherlich Versuche geben, ihn seines Amtes zu entheben.

Wenn er aber nicht will und seine Gegner auch keine Gewalt anwenden wollen, wie kriegen sie ihn dann zum Rücktritt? _Wer_ würde in der katholischen Hierarchie _was_ veranlassen, um den Papst seines Amtes zu entheben?

Update:

Natürlich wäre es denkbar, dass jemand dafür sorgt, dass der Papst dann einen tödlichen "Unfall" erleidet oder "krank" wird. Meine Frage war aber ja, ob es nicht auch einen anderen Weg gibt ihn abzusetzen ohne solche martialischen Methoden aus der Vorzeit.

Update 2:

In der Wikipedia steht keineswegs, wie eine solche Amtsenthebungen konkret abläuft. Klar gab es in der Vergangenheit zahlreiche Einzelfälle, allerdings ohne eine festgelegte Prozedur. Da wir ja nicht mehr in Zeiten von "Adligen", "Gegenpäpsten", etc. leben, interessiert mich der "moderne Weg", den man einschlagen würde, um den Papst seines Amtes zu entheben.

Update 3:

In einem Konklave wählen Kardinäle den Papst, es gibt aber keinen ähnlichen Prozess um einen Papst "abzuwählen". Auch ein allgemeines Kirchenkonzil mit allen Bischöfen hat ja nicht den Status, der es erlauben würde, den als unfehlbar angesehenen Papst seines Amtes zu entheben. Da müssten sie sich schon etwas anderes "ausdenken".

9 Antworten

Bewertung
  • Jerry
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Wie schon in deinem Link gezeigt liegt die einzige mögliche Legitimation, die über der des Papstes steht, bei einem allgemeinen Kirchenkonzil, das heißt einer Versammlung aller christlichen (oder zumindest katholischen) Bischöfe. Gemäß christlicher Überzeugung senkt sich der Heilige Geist auf diese Versammlung, und alle ihre Entschlüsse sind unfehlbar.

    Da dummerweise auch der Papst seit einer Weile unfehlbar ist, wird die Sache haarig, und Kirchenjuristen hätten an so einem Konflikt ihre helle Freude (wie auch damals schon die Rechtfertigung des Konzils zu Konstanz alles andere als unstrittig war). Desweiteren kann sich so ein Konzil eigentlich nicht von selbst konstituieren, sondern muß vom Papst oder vom römischen Kaiser einberufen werden. Letzteren gibts nicht mehr, und ersterer hätte in dem skizzierten Fall wohl kein Interesse daran.

    Kurz gesagt, der Papst könnte prinzipiell zum Protestantismus, zum Satanismus oder zum Glauben an das Fliegende Spaghettimonster übertreten, und wer immer versucht, ihn aufzuhalten, handelt entweder gegen die Regeln der Kirche, oder er ist zumindest nicht sicher dadurch gedeckt. Und wenn er die Dogmen entsprechend anpaßt, wäre das sogar der neue offizielle Glaube, und jeder, der sich dagegen sträubt, ein Häretiker.

    btw., eine ähnliche Frage hab ich vor gar nicht so langer Zeit beantwortet.

    http://de.answers.yahoo.com/question/index;_ylt=Ag...

    (hoffentlich geht der Link)

    Nachtrag: Ein ökumenisches Konzil stünde vermutlich schon weit genug über dem Papst, um ihn abzusetzen. Das Problem wäre wie gesagt eher, daß es unter einem solchen Papst nicht legal zusammentreten dürfte und seine Beschlüsse dadurch automatisch nichtig wären.

    Dem Unfehlbarkeitsanspruch des römischen Bischofs könnte man ohne allzu große Probleme beikommen. Da bereits einmal in der Geschichte ein Papst posthum als Vermittler ketzerischer Lehre verurteilt wurde, steht das Konzept auf tönernen Füßen.

    Eine andere Idee, die mir gekommen ist, dürfte allerdings brauchbarer sein. Wenn jeder katholische Priester oder Bischof den Papst exkomuniziert (was ohne weiteres möglich ist und schon oft genug vorkam), ist er in seinem Machtbereich auf den Vatikan beschränkt.

    Ach ja, die Möglichkeit, einen Gegenpapst zu ernennen, möchte ich trotz allem auch nicht ausschließen, insofern ist das Konklave eventuell doch brauchbar, auch wenn es den amtierenden pontifex damit noch nicht loswird.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Nun, es sind in der Geschichte der kath. Kirche schon einige Päpste an "merkwürdigen" Krankheiten ganz plötzlich verstorben. Das hat eine gewisse Tradition .

  • vor 1 Jahrzehnt

    Die Kirche weiß am besten wie man unbequeme Leute bei Seite schafft, die haben schließlich Jahrhunderte an Erfahrung gesammelt.

  • vor 1 Jahrzehnt

    nein

    es gibt keine amtsenthebung weil sonst waere das amt des papstes wertlos.

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Das ist aber ein schönes Märchen, das du geschrieben hast! Ehe dieser Papst zurücktritt oder zum Protestantismus konvertiert, wird George Bush Taliban und Osama Bin Laden zur Mutter Teresa!

    Keine Sorge, dieser Papst bleibt Papst, so lange er lebt! ;-)

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    In der Hierarchie der kt.Kirche wimmelt es nur so von Kriminalfällen. Der vorletzte auch "lachende Pabst" genannt

    ist kerngesund nach nur 6 Monaten "plötzlich" verstorben, zugleich ein hoher Kardinal (zustandig für Finanzen im Vatikan) tot in der Themse rausgefischt worden.

    Der Name der Rose ist auch kein Märchenbuch und die vielen Sexualdelikte der Klerikalen (s.Amerika) würden ganze Strafanstalten füllen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Irre ich mich oder würde der Papst der dann konvetierter Protestent wäre nicht in einen interessenkonflikte kommen? Die Protestanten sehen den Papst doch nicht als Oberhaupt der Kirche.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich denke die Gemeinschaft der Kardinäle und/ oder die Kurie des Regierungspalastes des Vatikans. Es wurden in der Geschichte der Päpste mehrere Amtsenthebungen durchgeführt, meist waren dies Gegenpäpste oder Adelige in Papstpositionen. Lies noch mal genauer in Wiki. Dort stehts wie und warum !!

    Ich denke, wenn dir keiner mehr richtig dient, verlierst Du auch die Lust irgendwann !

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Hallo!

    Der Vorgänger des momentanen Papstes, der "33 Tage Papst"

    http://www.das-weisse-pferd.com/98_19/vatikan_mafi...

    wurde zugunsten von dessen Nachfolger und dem aktuellen Papst vermutlich ermordet. Wie so oft.

    Mit freundlichen Grüßen!

    Detlev H. Kalis

    Quelle(n): Habe selber den Teil eines Papst - Namen´s im Nachnamen: "Kalis" (von Kalixtus I bis XII; auch Antipäpste).
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