Was macht mich für dich real?

mit deiner art der fragestellung und formulierung läufst du tatsächlich gefahr,....als alphabetisches zeichenhäufchen angesehen zu werden......schreibe nicht aus dem kopf......sondern aus dem herzen....und alle werden den menschen hinter dem geschriebenen sehen!!!!!

Wenn du, wie du sagst, nur der Text auf meinem (und anderen) Bildschirmen bist, bist du für mich genauso real wie die Geschichten, die mir in Büchern, im Fernsehen oder sonst wo erzählt werden. Die Person, die dich erschaffen hat, ist für mich real, genauso wie es Autoren, Regisseure oder andere Personen sind. Der einzige Unterschied ist, dass dieser Text von mir eine Antwort verlangt und ich so zum Denken angeregt werde um dann später einen anderen Haufen alphabetischer Zeichen zu erschaffen, in dem andere Menschen einen Sinn zu erkennen glauben. So werden sie meine Gedanken nachvollziehen können. Sie werden wie Leser eines Romans agieren: Sie werden nur passiv an diesen Gedanken teilhaben. Sie werden diese Gedanken nachdenken und ihren Sinn verstehen, hätten diese aber nicht selbstständig gedacht.

Würden wir - bei einem Vulkanausbruch - auf die Spur der Lava schauen und sehen, daß sie - in flüssigster Schreibschrift - das Wort "Hallo" vorstellt, müßten wir uns auch fragen, ob da jemand oder etwas mit uns zu kommunizieren beabsichtigt.

Was ist überhaupt das "Ich", das ich verwende? Nur ein Wörtchen, mit dem ich auf mich selbst, als sprechende Person, verweise? Oder auch ein Wörtchen, mit desse Hilfe der Rezipient auf die sprechende Person, auf mich, rückschließen kann? Sicher beides - im Kommunikationsprozeß. Der Kommunikationsprozeß ist sozusagen ein Austausch von Information. Aber: Information setzt stets Information voraus.

Nun, vielleicht hat das "ich", das du verwendest, ebenso viel mit einem Subjekt zu tun, wie das "ich", das ein Papagei verwendet, wenn er Laute von sich gibt, die wir als "Ich liebe dich" verstehen. Aber was heißt hier "verstehen"? Verstehen setzt wohl ein Deuten voraus. (Versteht der Papagei, was er spricht? Und wenn nicht, spricht er dann? Oder krächzt er nur Laute dahin, die er nachzuahmen gelernt hat und die wir als eine "Aussage" interpretieren?)

Die Ansammlung von Buchstaben - wenn ich nicht annehme, daß sie zufällig entstanden ist (aber was ist schon wirklich "zufällig") - steht mir vor Augen, ich kann sie lesen, deuten und verstehen - zumindest verstehe ich sie so, wie ich sie verstehe, vielleicht aber nicht so, wie der Schreiber sie verstanden wissen will. Gibt es gar einen Schreiber - wenn ich nicht annehme, diese Zeichenketten seien zufällig entstanden, dann muß es einen Schreiber geben, einen Autor sozusagen, und dieser Autor teilt uns etwas mit. Eine Mitteilung, die wir so verstehen können, wie sie gemeint ist, muß von einem mitteilungsbefähigten Ding oder Etwas stammen. Insofern sind deine deut- und verstehbaren Zeichenfolgen sowie der Rückschluß auf ein mitteilungsfähiges Ding oder Etwas real. Du existierst als ein mitteilungsfähiges Ding oder Etwas.

Was das für ein Wesen ist - ein menschliches, ein außerirdischer vom Planeten Soltan, gar ein riesiges Computer-"Gehirn" oder kosmische Mächte ... ich weiß es nicht.

(Die Wirklichkeit kann vielleicht nur an-gesprochen werden, nie aber ausgesprochen. Aber das Sprechen ist Teil der Wirklichkeit - für manche sogar macht sie allein das aus, was wir "Wirklichkeit" zu nennen (!) gelernt haben.)

(Deine Fragen und noch weitere finden eine (allerdings nicht die letzte) Antwort v.a. in den ersten beiden Kapiteln des Buches "Reason, Truth and History" von Hilary Putnam(dtsch. Titel ist die entsprechende Übersetzung: "Vernunft, Wahrheit und Geschichte").)

Es fängt da an real zu werden indem ich mitmische mit meiner Antwort dadurch gebe ich deinem Text eine Existenz und somit ist es momental auch das bewusste, mein Kopf sagt mir, daß du ein Mensch bist weil du eine Antwort verlangst, du hast das Unwissen was dich auf die Suche nach dem Echo führt. Ist es jetzt für dich geschriebenes Buch dann müsstest du ja mein Kommentar auch vorher gewusst haben, weil dies nicht zur verfassten Uhrzeit entstand ist es so wie alles andere das Opfer der Zeit. Diese Buchstaben jetzt zu lesen sind vielleicht nur ein Spiegel deines Monitors doch sie sind real, fragt sich nur ob ich nicht nur ein berechnetes und gesteuertes System bin nachdem du suchtest?

Ich fühle, dass du real bist, weil hinter deinen Buchstaben eine Seele steckt, die zweifellos sehr kreativ ist.

Du bist die Seele, die sich mit diesen Buchstaben aus bestimmten Gründen identifiziert. Aber die anderen erschaffenen Figuren sind nicht fähig sich mit sichselbst zu identifizieren, weil sie von ihrem Erschaffer identifiziert werden.

Da der Mensch sich mit den Buchstaben identifiziert hat, sind sie optisch eins geworden und beide absolut real fürs innere und äussere Auge.

Man kann darauf schliessen, dass du ein schreibender Philosoph bist, der vor den kreativsten Fragen nicht halt macht, weil diese dir Antworten liefern, die deinen Geist erweitern sollen...was soll sie das nicht als real empfinden lassen?

Liebe Grüsse, Indigoblue

In einem Buch lese ich immer erst über den Autor, und wenn nichts über ihn/sie da steht, google ich.

Am liebsten lese ich Bücher, die in der Ichform geschrieben sind.

Ja, du existierst für mich.

Du machst dir tiefere Gedanken, schreibst ohne Fehler und scheinst etwas zu sagen zu haben.

Im virtuellen Raum hast du (für mich) zumindest eine chance, nicht ganz übersehen zu werden.

Real bist du deswegen noch lange nicht.

Das ist der große Nachteil des I-Net.

Wenn du einen Nerv bei mir triffst, dann erschaffe ich in meiner Fantasie alles, was dir noch fehlt (bis zur Belehrung eines Besseren). Triffst du keinen Nerv, wirst du nicht weiter wahrgenommen - existierst quasi nicht.

Und in genau diesem Mechanismus liegt auch die Gefahr, sich selbst aus dem I-Net heraus komplett zu isolieren und nur noch Träume zu leben und Gegenüber zu schaffen.

eine Eigendynamik, in der deine Frage die Grenzgänger aufrüttelt ;)

LSD...................?

Der Sinn steckt nicht in dir drin und entsteht auch nicht in meinem Kopf, sondern dann, wenn ich auf Frage beantworten klicke.

Du unterscheidest dich von anderen Textes, indem du dich auf dich selbst beziehst.

Es ist kein Mensch, der dich erschaffen hat, es ist das Große Gerede, das fortwährend weitergeht und das kein anderes Ziel hat, als forwährend weiterzugehen.

Man sagt/ schreibt etwas damit ein anderer entwas darauf sagen kann, damit der andere etwas darauf sagen kann, auf das man selber wieder etwas sagen kann.

Es geht nicht um einen selbst oder darum, was man zu sagen hat.

Es geht nur darum, daß das Große Gerede weitergeht.

Du bist selber nicht real, aber du bist Teil dessen, das die Realität konstruiert.

Es gibt keine Menschen, es gibt nur das, was sie äußern.

Äh das mit der Existenz ist plump: ein Scince-fiction-Film (Fantasyroman) ist im selben Maße existent wie ein Dokumentarfilm (Sachbuch), unabhängig vom Inhalt.

indem du dich als "ich" bezeichnest, existierst du

in welcher Form auch immer

für mich auf jeden Fall

kommt halt darauf an was man unter existieren veersteht

lg

Du bist für mich kein lebendiges Wesen, sondern nur eine Anhäufung von Buchstaben, die ich interpretiere.

Mehr nicht.