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Der Mystiker Meister Eckehart sagte: "Leid ist das schnellste Ross, das dich zur Vollkommenheit trägt"

...wie hat er das wohl gemeint?

9 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Es ist das Leid, das zur Erkenntis führt.

    Wir lernen nur aus negativen Erfahrungen,

    wachsen nur an erfahrendem Leid

    Nur auf diese Weise lernen wir unser Selbst kennen,

    unsere Fähigkeiten,

    aber auch unsere Grenzen,

    unsere Stärken,

    aber auch unsere Schwächen, Ängste und dunklen Seiten.

    In einer heilen, sonnigen Welt zu leben, mag zwar angenehm sein, aber es hinterläßt keine Spuren, weil es uns nicht fordert und uns somit auch nicht prägt.

    Welche Erkenntnisse kann man schon gewinnen, wenn alles so prima läuft, dass es keinen Grund zum nachdenken gibt ?

    Es ist also das Leid, das uns zunächst zwingt - so wir uns darin nicht für den Rückzug und die Selbstaufgabe entscheiden, was immer ein schlechter Weg ist - über uns hinaus zu wachsen, daran zu wachsen, an innerer Größe gewinnen.

    Da ist dann kein Platz mehr für "die 7 Todsünden", die menschlichen Schwächen wie Neid, Eifersucht, Habgier, wenn es um's nackte Überleben, sowohl im philosophischen als auch im realen Sinne geht.

    Leid also als Erfahrung des eigenen Selbst, und in seiner Überwindungd es vollkommenen Eins-Sein mit sich selbst.

    Ich kann es nicht besser beschreiben, aber wer schon einmal unsägliches Leid erlebt und (seelisch) überlebt hat, wird vielleicht wissen was ich meine.

    Das Wissen darum, daß einen nichts mehr erschüttern kann, nicht einmal die "Hölle", weil man die nämlich schon kennt.

    Das gibt einem eine unglaubliche Ruhe, eine völlig andere Sicht der Dinge, eine 'vollkommene' Gelassenheit gegenüber allem, fernab jedes narzißtischen Wollens.

    So abgedroschen das vielleicht klingen mag:

    man ruht dann irgendwann in sich selbst und kann dieses Wohlwollen auch anderen Menschen gegenüber ausstrahlen und weitergeben.

  • bella
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Meister Eckehart stammt aus Thüringen. Dort wurde er um 1260 geboren. In seiner beruflichen Laufbahn im Orden der Dominikaner, der Hunde Gottes, wie sie sich nennen, spielt er die Rolle eines Studenten und Professors, unter anderem in Paris und Köln - daher stammt der Titel Magister/Meister - obendrein ist er dann wirklich ein Meister, ein Lese- und Lebemeister.

    Er leitet und inspiriert das Leben in verschiedenen klösterlichen Lebensgemeinschaften und ist oft und weite Strecken zu Fuß unterwegs: zwischen Erfurt, Straßburg, Paris, Köln und Avignon.

    Was er sagt, hat Hand und Fuß. Dabei trifft sein Blick besonders die Tiefendimension der Menschen und Texte, mit denen er arbeitet. Er weitet das menschliche Bewußtsein hinein in die spirituelle Dimension und eröffnet als schöpferischer Mensch die Freiheit und Würde eines jeden Menschen. Den damaligen Hütern der Wahrheit war er zu souverän, sie haben versucht, ihn in die Schranken zu weisen und eine Reihe seiner Einsichten verurteilt - letztlich ohne Erfolg.

    Eckehart stirbt vermutlich in Avignon oder auf dem Rückweg nach Köln im Jahre 1328. Sein Grab ist nicht bekannt.

    Merket wohl, alle nachdenklichen Gemüter: das schnellste Roß, das euch zur Vollkommenheit trägt, ist Leiden. Wer zu dem höchsten Leben in dieser Zeitlichkeit gelangen will, der nehme in kurzen Worten aus allen Schriften diese kurze Lehre:

    Halte dich abgeschieden von allen Menschen, bleibe ungetrübt von allen aufgenommenen Eindrücken, mache dich frei von allem, was deinem Wesen eine fremde Zutat geben, dich ans Irdische verhaften und Kummer über dich bringen könnte, und richte dein Gemüt allzeit auf ein heilsames

    Schauen: Trage Gott allzeit in deinem Herzen als den einzigen Gegenstand, von dem deine Augen nicht mehr wanken! Was es sonst an Übungen gibt, richte immer auf dieses eine Ziel, und habe ihrer nur soviel, als sie dich dazu zu fördern vermögen; so erreichst du den Gipfel der

    Vollkommenheit.

    Eckarts Ziel war die Einswerdung der menschlichen Seele mit Gott. Eckart scheute auch kühne und spekulative Ansichten nicht; er legte dabei den Grundstein für eine neue religionsphilosophische und mystische Begrifflichkeit in der deutschen Sprache.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Dann kann ich von der Vollkommenheit nicht weit entfernt sein. ( müdes Lächeln )

    Aber da steckt schon was dahinter.

    Meine Oma meinte:

    Wem Gott liebt, dem gibt er keine leichte Aufgaben.

    Ähnliche Gedanke findet man in vielen Glaubensrichtungen, auch Philosophen waren der gleicher Meinung.

    Darüber kann muss jeder selbst nachdenken...

  • Chnum
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Meister Eckehart wuße aber nichts von dem omega, ultra schnellsten Ross, das dich ohne Leid zur Vollkommenheit schon getragen hat. Nun das dumme ist: Du weißt es bloß nicht mehr wegen dies in Bruchteilen von Sekunden geschieht -, so-was von blöd was...

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  • vor 1 Jahrzehnt

    So ähnlich wie die alten Griechen, von denen er wohl diese Weisheit abgekupfert hat, die es wahrscheinlich irgendwo anders abgekupfert haben.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    es ist der notausgang im wortsinn.

    wenn man nach einem ausgang überhaupt sucht. aber wir bleiben lieber hocken in der ********. also mit mystik hat das schon lang nix mehr zu tun. eher mit psychiatrie und selbsthass und selbstmord auf raten. ich weiß das.

  • vor 1 Jahrzehnt

    das ist falsch.

    leid fuehrt zu problemen und unvollkommenheit. aber auch heute denken noch viele leute

    leid fuehre zum glueck.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Wie wahr! Pegasus trägt dich auf seinen schwingenden Flügeln! Kali Nichta!

    Quelle(n): Ja
  • Anne
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Eckhart von Hochheim, besser bekannt als Meister Eckhart (* um 1260 in Tambach (südlich von Gotha) oder in Hochheim (nordöstlich von Gotha); † 1327/1328 in Köln oder Avignon), war einer der bedeutendsten Theologen, Mystiker und Philosophen des christlichen Mittelalters. Ein authentisches Abbild Meister Eckharts existiert ebenso wenig wie eine überlieferte Handschrift. Auch bei seinen (deutschen) Predigten und Traktaten ist die Zuschreibung nicht immer unumstritten. Seine lateinischen Texte (die nur in Abschriften überliefert sind) lassen zum überwiegenden Teil seine Redaktion erkennen. Trotz zahlreicher Lücken in Biographie und Überlieferung lassen sich Umrisse von Leben und Lehre rekonstruieren. Eckhart wird um 1260 als Sohn des Ritters Eckhart von Hochheim, der in den Diensten der thüringischen Ministerialen von Wangenheim stand, geboren. Predigerklosters in Erfurt, ehem. Klosterkirche des Dominikanerordens, Wirkungsstätte Meister Eckharts als Priester und Prior der DomenikanerFrühzeitig, wohl schon um 1275, tritt er in Erfurt in den Dominikanerorden ein. Von 1277 bis 1289 erhält er seine Grundausbildung mit einem Studium artium (der Künste), naturalium (der Naturphilosophie), solemne (der Theologie) und generale (Studium generale), die mit seiner Priesterweihe beendet ist. Diese Studien fanden in den Konventen statt, die gerade über die entsprechenden Lehrer (Magister) verfügten. Die jeweiligen Ausbildungsorte wurden auf den jährlichen Provinzialkapiteln festgelegt, wobei die Akten der Provinz Teutonia aus diesen Jahren (bis auf einige Fragmente) nicht mehr erhalten sind. Es ist möglich, dass er dabei auch ein oder mehrere Jahre in Köln verbrachte, wo er bis 1280 auch Albertus Magnus kennen gelernt haben könnte. Um 1290 erfolgt wahrscheinlich die Immatrikulation an der Universität Paris, wo er 1293/1294 als Lektor der Sentenzen des Petrus Lombardus bezeugt ist. 1294 wird er Prior des Erfurter Dominikanerklosters und Vikar seines Ordens für Thüringen. In dieser Zeit entstehen die Reden der Unterweisung. 1302 lehrt er wieder in Paris, nun als Magister. In seinen „Quaestiones parisienses“ deutet sich nach einigen Interpreten erstmals der theologische Wandel von einer Substanzontologie zu einer Geistphilosophie an. 1303–1310 übernimmt Meister Eckhart die Leitung der neugebildeten Ordensprovinz Saxonia und nimmt als Provinzial seinen Sitz wieder am Erfurter Dominikanerkloster. In dieser Zeit entstehen u.a. zwei Predigten für die Generalkapitel in Toulouse und Piacenza, sowie die lectiones über Jesus Sirach, 24. Kap. In diesen Arbeiten wird die Geistphilosophie der quaestiones weiter entfaltet. 1311–1313 folgt ein zweites Magisterium in Paris. Nur Thomas von Aquin hatte bisher zwei Pariser Magisterien inne. Nun entstehen die großen lateinischen Traktate: die Auslegungen zu den alttestamentlichen Büchern Genesis, Exodus und Weisheit sowie zum Johannesevangelium, ferner ein umfangreiches Corpus lateinischer Predigten. 1314 wird er Generalvikar des Dominikanerklosters in Straßburg, aus dieser Zeit stammt ein Großteil seiner bekanntesten Schriften, der „Deutschen Predigten“. 1322 übernimmt Meister Eckhart die Leitung seiner alten Ausbildungsstätte, des Studium generale in Köln. Dort wird er 1325 durch Mitbrüder beim Kölner Erzbischof Heinrich II. von Virneburg wegen angeblich häretischer Glaubensaussagen denunziert. Eine Liste mit zunächst 49 inkriminierten Sätzen wird 1326 nach Überprüfung auf 28 reduziert. Um vor dem Scheiterhaufen bewahrt zu bleiben, widerruft Meister Eckhart 1327 vorsorglich öffentlich. Entweder auf einer Reise an den päpstlichen Hof zu Papst Johannes XXII. nach Avignon oder erst nach seiner Rückkehr nach Köln stirbt Meister Eckhart 1328. Einige Monate später, am 23. März 1329, werden von den inkriminierten 28 Sätzen 17 durch die päpstliche Bulle In agro dominico als häretisch verurteilt, der Wortlaut weiterer 11 Thesen wird kritisiert, da er zu Missverständnissen einlade. Lehre Gottesbild Einige Interpreten betonen als wesentliches Moment in der theologischen Lehre Meister Eckharts das Denken in prozesshaften Strukturen. Damit trete Eckhart in scharfen Kontrast zur Substanzontologie des Thomas von Aquin. Während bei Thomas Gottes Sein sein (Gottes) Denken begründet, ist das Verhältnis in Eckharts quaestiones umgekehrt: „deus est intelligere“, Gott = Denken. Insofern kann man bei Eckhart von einer Geistphilosophie sprechen. In den Predigten vor den Generalkapiteln sowie in den lectiones zu Jesus Sirach differenziert Meister Eckhart diese Aussagen genauer. Das Sein steht nun nicht mehr im Unterschied zu dem Denken Gottes, sondern ist integrativer Bestandteil: deus est esse.

    Der Hintergrund für diese Überlegungen war ein grundsätzliches Problem der scholastischen Theologie: Wie kann der Gott, der als personales Gegenüber angesprochen wird, mit dem Schöpfergott zusammengehen, dessen Sein im Rahmen aristotelischer Ursachenlehre gefasst wurde? Lässt sich dieser Gott, wie es bei Thomas, der Lehrautorität nicht nur im Dominikanerorden, den Anschein hatte, mit dem Substanzbegriff adäquat fassen? Wird er nicht erst im Selbstbezug zu dem, was er sein soll? Über die Ursachenlehre und Intellekttheorie des Thomas geht bereits Dietrich von Freiberg hinaus. In den quaestiones Eckharts wird Gottes Sein als Denkvollzug gefasst. Gott produziert die Weltphänomene, indem er aus sich herausgeht und anderes auf sich zurückbezieht. Als allumfassendes Denken ist Gott das Sein allen geschöpflichen Seins, ein Allgrund, der von aller Bestimmbarkeit frei zu halten ist. Der Schöpfungsvorgang ist bei Eckhart eine unendliche Selbstdifferenzierung. Da Gott im Jetzt schafft, kann er mit der Schöpfung nicht aufgehört haben, d. h. andererseits, er kann niemals nicht geschaffen haben. „Es gibt da kein Werden, sondern ein Nun, ein Werden ohne Werden, ein Neusein ohne Erneuerung, und dieses Werden ist Gottes Sein“, sagt Eckhart in Predigt 50. Ein tragendes Element in Eckharts Gottesbild ist die „Dynamik des ewig aus sich fließenden und in sich zurückfließendes Gottes“. Eckharts Denken nimmt viele Einflüsse des letzten großen Systems der griechischen Philosophie auf, des parallel zur christlichen Theologie entstandenen Neuplatonismus. Nach einigen Interpreten transzendiert Eckhart dabei den personalen, dreieinigen Gott zum neuplatonischen Einen. In Predigt 2 sagt Eckhart etwa: „Dies ist leicht einzusehen, denn dieses einige Eine ist ohne Weise und ohne Eigenheit. Und drum: Soll Gott je darein lugen, so muss es ihn alle seine göttlichen Namen kosten und seine personhafte Eigenheit; das muss er allzumal draußen lassen, soll er je darein lugen.“Der Begriff der Gottheit spielt in Eckharts Predigten eine wichtige Rolle. Für ihn ist Gottheit ein „Abgrund des Nichts“. Dies unterscheidet sich von einem Gott, der schulmäßig in Kategorien von Wesen und Sein gedacht wird und so in Entsprechung zu Natur und Seele gesetzt wird.

    Der Mann lebte im Mittelalter, da waren die Ansichten etwas anders als heute. Erstens gibt es keine Vollkommenheit und dann musst du dafür auch nicht leiden.

    Anne

    Quelle(n): Wikipedia
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