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Anonym
Anonym fragte in Freunde & FamilieFamilie · vor 1 Jahrzehnt

Moderne Erziehung oder schlicht und ergreifend nur "verzogen"?

Die Tochter eines Freundes von uns geht im Herbst in die Schule, hat aber einen Ton drauf, der seines gleichen sucht. Ich möchte mal ein paar Beispiele nennen:

1. Die Mutter schneidet mit dem Besteck der Tochter die Würstchen der Tochter. Die Tochter "Nimm´ gefälligst Dein eigenes Besteck."

2. Das Fahrrad sollte noch weggeräumt werden "Das interessiert mich jetzt nicht."

3. Es wird gebeten, etwas von der Küche zu holen "Hol es Dir doch selbst, siehst Du nicht, dass ich mich gerade niedergesetzt habe?"

Etc. etc.

Heulorgien sind an der Tagesordnung, die Gespräche der Erwachsenen werden mit lauter Musik oder lautem Flötengeblase oder Geschrei unterbunden, auf Tisch und Sessel wird geturnt, etc.

Nach einem Besuch bei dieser Familie bin ich hochsuizidal, genieße dann 2 Stunden lang die Ruhe in der Wohnung, mein Mann ebenso.

Meine Frage ist nun, ist dies die moderne Erziehung oder die das Kind einfach nur verzogen?

Vielen Dank für eure Antworten.

Update:

Ich weiß, dass Tips bei solchen Eltern sowieso auf taube Ohren treffen, wenn ich dann doch mal den Mund aufmache, weil ich es nicht mehr aushalte, heißt es dann "Du kennst Dich nicht aus, Du hast keine Kinder, Du wirst anders denken, wenn Du eigene Kinder hast. Außerdem ist sie heute wirklich brav."

Brav? HÄ? Mir wäre der Hals umgedreht worden, wenn ich als Kind so gewesen wäre.

Update 2:

Die Mutter ist etwa 14 Jahre älter als der Vater, sie hat schon einen erwachsenen Sohn aus der ersten Ehe, also ist die Tochter nur ein "halbes Einzelkind".

Update 3:

Mir ist klar, dass hier nicht die Tochter, sondern die Eltern "schuld" sind an der mißglückten Erziehung und der mangelnden Konsequenz.

25 Antworten

Bewertung
  • Sunne
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Ich habe zwei Kinder (7 und 10) und stimme dir trotzdem zu: verzogen, eindeutig.

    Auch meine Jungs haben manchmal einen Ton drauf, der mir nicht passt. Aber dann reicht ein kurzes "Hallo?" und betreten kommt die Frage in einem anständigen Ton. Ohne ein Bitte (aber auch von meiner Seite) läuft bei uns überhaupt nichts. Auf ein "Ketchup her!" folgt mal nur ein Blick und dann kommt auch schon "Könnte ich bitte den Ketchup haben?".

    Klar, Kinder testen ihre Grenzen aus, aber wer sie ihnen nicht klarmacht, der hat doch schon verloren. Wie will eine solche Mutter in der Pupertät noch irgendwas zu ihrer Tochter sagen, wenn diese doch schon jetzt sie nicht für voll nimmt.

    Ich bin sicher in manchen Punkten meiner Erzeihung laxer als meine Eltern das waren, bei mir dürfen Jeans grüne Knie bekommen, ich schimpfe nicht bei verrissenen Hosen, Spielsachen können auch mal tagelang im Wohnzimmer aufgebaut werden und Kissenschlachten dürfen im Elternbett gemacht werden und Schnecken als Haustiere heimgebracht werden (nee, sie haben ein Terrarium). Aber ehrlich, was den Anstand und das Miteinander angeht, da bin ich hart. Allerdings habe ich auch gemerkt, dass diese Werte bei der Erziehung unheimlich den Bach runter gegangen sind, wenn ich so an Klassenkameraden meiner Kinder denke, dann kommt mir manchmal schon das grosse Grausen. Nur sage ich nicht, das ist halt heute so, sondern gebe mir Mühe, dass es bei uns nicht so ist. Und erstaunlicherweise finden es meine Jungs auch voll in Ordnung.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Dieses kind ist schlichtweg verzogen. jedes kind versucht seinen kopf durchzusetzen, was aber auch normal ist, man sollte nur die überhand dabei behalten und dem kind nicht das zepter in die hand geben, auch wenn es dann mal geschreie gibt.in der schule wird es arge probleme bekommen, man sollte in kürzester zeit einlenken und konsequenter werden, wenn dies nicht fruchtet, dann sollte man einen psychologen hinzuziehen auch wenn man sich nicht so leicht mit diesem gedanken anfreunden kann, es ist nur gut fürs kind.

  • vor 1 Jahrzehnt

    So, bevor wir hir auf dem armen Maedchen herumhacken, muss ich sagen, jedes Kind ist trotzig. Jedes Kind versucht seine grenzen auszutesten, ich war da nicht viel anderster. Jetzt ist hier du frage wie reagieren die Eltern drauf. Machen sie ihr ein Scheuern, und ihn 20 Jahren wenn sie ihr eigenes Kind hat, wird dan auch jedes problem so geloest ( ist ja auch so einfach einen Schwaecheren zu verletzten), und sie weiss nicht wie man auch normal kommunzieren kann. Schreien sie das Kind an so das es richtig angst kriegt und schoen das selbst bewusst sein zerstoeren. Oder lassen sie das Kind in ruhe, erfinden ausreden fuer das verhalten, suchen die schuld bei sich und lassen das Kind einfach machen? Ich finde wir sollten den fehler bei den Eltern suchen nicht bei dem Kind weil irgendetwas machen sie falsch. Sie haette von anfang an sie richtig bestraffen muessen das heisst nicht verpruegeln anschreien etc. Sondern den Kind schon frueh klarmachen alles was ich mache hat eine Konzequenze, und wenn das kind sie beleidigt , ihnen klar machen das wenn sie das nochmal macht, ohne Fernsehen ins bett muss, und auch dann konzequent bleiben und nicht so wie viele Eltern das machen sie erst anbruellen, und dan weil es ihnen leid tut sie wieder hollen. Natuerlich heulen dan die meisten kinder( das ist das schlimmste), aber wenn man da mal konzequent zeigt das dem Kind , Mensch mit diese person kann ich nicht auf der Nase rumtanzen, ich ueberleg mir zweimal bevor ich etwas mache.

    Aber wir Menschen sind halt leider so das uns der erst scheinbar haerter weg zu schwierig ist, und wieder zu unseren alten musster zurueck keren. Wir schreien die Kinder an , fuehlen uns dan schuldig , und verwoehnen sie danach . Was auch immer das den Kind beibringen soll.

  • Maresa
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich würde sagen, es ist folgendes:

    Kinder in dem Alter testen unglaublich gerne ihre Grenzen aus. Das heißt, die geben aus Prinzip patzige Antworten, die ignorieren dich, wo sie nur können - und das ist noch nichtmal die Pubertät. Das heißt, ihr Verhalten ist prinzipiell erstmal normal.

    Gleichzeitig ist es so, dass viele Eltern heute einfach nicht mehr wissen, wie sie darauf reagieren sollen. Vor hundert Jahren hieß es "Mach das, oder es setzt was mit dem Gürtel." Ist nicht richtig, klar. In den Siebzigern hieß es: "Die probieren sich aus, reagier nicht darauf, unterstütze es noch." Ist auch kein Idealrezept. Und heute stehen Eltern meistens davor uns pendeln zwischen diesen beiden Extremen: was soll man machen? Die meisten reagieren so, wie das bei deinen Freunden anscheinend der Fall ist: sie sind foh, dass es nicht schlimmer ist, abr etwas dagegen zu unternehmen würde heißen, dass man zum Buh-Mann der Tochter wird (es ist nicht schön, wenn dir deine Sechsjährige "Ich hasse dich" entgegenbrüllt), weil man etwas verbietet. Und das führt dann dazu, dass die Tochter schlicht und ergreifend keine Grenzen gesetzt bekommt, sondern sich selbst Grenzen setzt, und die sind weitaus höher als es gesellschaftlich akzeptiert ist.

    "Verzogen" würde ich von daher nicht sagen. Vorzogen sit für mich eher verwöhnt und umtüddelt. Sie ist eher ein Opfer von dem, was heute als Erziehung verstanden wird, nämlich dieses übliche "Ich bin ein Freund meines Kindes, ich bin nicht konsequent, sondern stehe ihm zur Seite". Dass es auch anders geht - nämlich konsequent sein, was nicht heißt, die Kleine zu schlagen, sondern ihr einfach aufzuzeigen, dass alles eine Konsequenz hat - müssen die meisten Eltern erst lernen, einfach weil sie Angst haben, dass sie dann als autoritäre Arschlöcher verschrieen sind.

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich denke die Erziehung ändert mit der Zeit. Früher wurde gutes Benehmen viel mehr gewichtet als heute etc.

    Aber was du schilderst ist in meinen Augen verzogen!!

    Ich kenne die Eltern nicht, aber es macht den Anschein, als wären sie überfordert. Als Eltern benötigt man eine Linie - und die wird konsequent durchgezogen. Nur so lernen die Kinder Grenzen kennen. Wenn man diese Grenzen mit gequengel und geheul verschieben kann, wirkt sich das nicht positiv auf die Erziehung aus.

  • vor 1 Jahrzehnt

    fuer mich hoert sich das ziemlich verzogen an das hat doch nicht mehr mit erziehung zu tun. deine bekannten werde sich freuen wenn sie nicht bald was unternehmen dagegen weil irgendwann kommt das kind in die puberaet und dann ist das kind warscheinlich ausser kontrolle

  • hexe22
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Dieses Kind ist total verzogen und hat leider überhaupt keine Erziehung!

    Da hilft nur noch die Super-Nanny!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Also das was ich gelesen habe, ist mir auch schon oft unter die Augen gekommen.

    Ein Beispiel: Das Kind ist 8!!!! Jahre alt, geht auf Toilette und schreit nach Mama zu Po abwischen!!!! Mit 8 Jahren.

    Und dieses Kind ist auch sonst so eher in die Richtung, die du gerade Beschrieben hast.

    Wenn ich der Mutter bei der Erziehung zu schaue, dann stelle ich fest.

    Konsequenz fehlt, Streit wird aus dem Weg gegangen. Hauptsache das Kind gibt für den Moment Ruhe.

    Das ist in deinem Fall falsche Erziehung. Ich will nicht wissen, wie das Kind dann mit 14 Jahren abgeht, wenn es sich jetzt schon sowas erlauben kann!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich kenne so einen Fall auch.

    Ratschläge helfen da nicht.

    Ich sage erst was wenn das Mädchen mich angreift , das ist dann mein gutes recht.

    Ich finde das schlimm , wenn Kinder so respektlos gegenüber ihren Eltern sind.Aber die haben ja selber schuld.

    Sie werden noch mehr Schwierigkeiten mit dem Kind haben, das kann ich dir versichern.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Hallo erstmal.....

    Also ich bin mehr als schockiert wie sich doch manche Eltern/Mütter auf der Nase herum tanzen lassen!

    Sicherlich möchte man seine Kinder zufrieden und glücklich sehen, doch ist es meiner Ansicht nach, schlicht und einfach der falsche Weg, seinen Kindern immer nur seinen eigenen Willen nachzugeben - den einfachen Weg zu gehen!

    Leider wird dies der spätere Lehrer und Arbeitgeber bestimmt auch nicht tun! Wie wird dann das Kind/Erwachsener mit umzugehen wissen, wenn er es niemals in Kinderschuhen gelernt hat??!!

    Ich selbst versuche meine Kinder 9 und 11 Jahre mit Rücksichtnahme gegen anderen zu erziehen - und schließe mich da auch mit ein! Genau so, wie Sie selbst behandelt werden möchte, bitte so möchte ich auch mit Respekt und Rücksichtnahme behandelt werden!

    Ich denke ich fahre damit sehr gut... denn meine Kinder fragen in erster Linie nicht danach: was will ich ??? - sondern: Kann ich dir helfen? - oder wie geht es dir; Mami?

    Nur mit gegenseitigen Verständnis der Liebe und auch Konsequenz kann man ein Kind auf das, oft "wirkliche Leben" vorbreiten!

    Alles Gute wünscht Gitta mit Louis und Philine

    Quelle(n): eigene Lebenserfahrung - und ich fahr sehr gut mit und bin stolz auf meine Kinder!!
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