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An alle Katholiken und auch alle anderen, ich habe etwas erlebt, wobei ich mich so unwohl gefühlt habe...?
Vor ein paar Tagen war ich auf der Beerdigung einer katholischen Großtante,die auf dem oberbayerischen Land stattfand.Ich bin zwar nicht katholisch,es ist aber nicht so, dass ich noch nie in der katholischen Kirche gewesen wäre, nein,ich kenne mich mit den Abläufen dort ganz gut aus.Aber so etwas ist mir noch nicht passiert.Zuerst bin ich im falschen Eingang rein,wo man mich wieder rausgeschickt hat,denn für die "Weiberln"gibt es einen extra Eingang und sie dürfen auch nur auf der linken Seite(vom Altar aus rechts) sitzen.Dass ich besser nicht zum Abenmahl gehe,war mir klar,obwohl mein Glaube es mir keinesfalls verbietet und ich gern gegangen wäre.Schreit mein katholischer 15jähriger Cousin bei der Zeremonie durch die ganze Kirche,die "evangelischen"dü rfen nicht gehen,die gehören hier sowieso nicht hierher..Die Gebete wurden in atemberaubender Geschwindigkeit gefühllos aufgesagt,was ich so noch nie erlebt habe, ES GEHT GLEICH WEITER BEI "WEITERE DETAILS"
Über die verstorbene Tante wurde NICHTS erzählt, der Pfarrer sagte nur "Ihr kennt sie besser als ich", was mir weh getan hat, das hat sie nicht verdient, sie hätte gewürdigt gehört. Und das Schlimmste war dann, dass der Pfarrer beim Leichenschmaus plötzlich mit zwei anderen, die auch im Gasthaus waren, eine Rauferei angefangen hat...Da war ich so traurig, das war keine schöne Erfahrung. Von Euch erbitte ich jetzt ehrliche Stellungnahme, vielleicht können mir die Katholiken das eine oder andere erklären, oder es kann mich sonst irgendwer trösten, denn ich bin zwar nicht fromm, glaube aber zutiefst an Jesus als meinen persönlichen Eretter und dieses Erlebnis hat mir weh getan und mich durcheinander gebracht. Bitte euch um Hilfe...
OK, die FRAGE lautet: Ist das noch christlich, was ich da erlebt habe? Muss sich, wenn so etwas passiert, nicht vielleicht etwas ändern? Was könnte jeder einzelne da vielleicht machen?
@ PapavonMaus: Die Cousine meiner Mutter meinte, sie habe sich mit dem Pfarrer treffen wollen und ihm vom Leben ihrer Mutter erzählen wollen, aber er hätte sich geweigert und gesagt, das mache er grundsätzlich NIE...
Und pauschalisiert oder verallgemeinert habe ich überhaupt nicht. Ich habe nur erzählt, wie es in diesem Einzelfall war und dass ich einfach traurig war.
Zur Information: Ich bin ev.-luth. getauft und konfirmiert und habe mich zu Jesus als meinem persönlichen Erretter bekannt, als uns in der Schule vor soundsovielen Jahren Gideon-Bibeln (NT) geschenkt wurden, und dabei ist es auch geblieben.
bilosal, deine Antwort kapiere ich überhaupt nicht, tut mir leid. Vielleicht hättest du die Frage etwas genauer lesen sollen?
Danke an alle für eure lieben und auch informativen Antworten! Ein besonderes Dankeschön an corleone, Sonnenblume, Anais, SalsaMina für dein schönes Gebet, carolina!
@micha0160: Wenn du auch ein bisschen hart mit der kath. Kirche ins Gericht gehst, so hast du doch auch recht; vielen, vielen Dank, dass du mich an den Satz "Was ihr dem geringsten meiner Brüder tut, das habt ihr mir getan" erinnert hast, da fühl ich mich gleich gut, wenn mir der im Kopf rumschwirrt, weiß gar nicht wieso...
@jeanferdani: Danke! Und du hast recht mit den "Lieben" eines Glaubens!
20 Antworten
- SchwarzeKatzLv 6vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Liebe Hermy,
Du darfst nicht vergessen, daß auch Pfarrer - diesmal im negativen Sinne - nur Menschen sind. Leider handelt nicht jeder Vertreter der Kirche im Sinne seines Glaubens. Was dort passiert ist, ist zutiefst pietätlos, und ich kann verstehen, daß Du verletzt bist.
Gerade auf dem Land finde ich die katholische Konfession immer etwas gruselig, und in den meisten Kirchen finde ich es schade, daß die Gottesdienste so heruntergespult werden. Ich muß dazu sagen, daß ich, obwohl evangelisch, eine starke Affinität zur katholischen Kirche und großen Respekt vor Kirche und Religion im Allgemeinen habe. Und Gott sei Dank gibt es auch Ausnahmen, lebendige, engagierte Pfarrer, die über das nachdenken, was sie predigen.
Es tut mir Leid, daß Du eine solche Erfahrung machen mußtest. Es ist höchst unüblich, so über den Verstorbenen hinwegzugehen und keinesfalls im Sinne der katholischen Kirche. Was hinterher passiert ist, darf nicht ansatzweise sein und gehört normalerweise disziplinarisch verfolgt.
Tröste Dich damit, daß Ihr einfach an die falsche Gemeinde geraten seid. Es ist jammerschade, daß es so sein mußte, aber Ihr haltet Deine Tante in Ehren und so wird es auch immer sein. Lasse Dir bei Deiner Trauer nicht von etwas in die Quere kommen, was auf der Beerdigung falsch gelaufen ist. Es gibt oft Vorfälle, über die die Angehörigen sich ärgern, aber dies schlägt natürlich dem Faß den Boden aus.
Vielleicht könnt Ihr - ein erst merkwürdiger Gedanke, aber unser Pfarrer hier würde es machen - bei Eurer Kirche einmal nachfragen, ob evangelisch oder katholisch, ob der Pfarrer oder Pastor in seiner Predigt kurz den Vorfall erwähnen und ein paar liebe Worte zu Deiner Tante sagen kann, da das in der anderen Gemeinde nicht getan wurde. Unser Pfarrer würde das liebend gern aufgreifen, daraus eine wunderschöne Predigt basteln und die Verstorbene würdigen.
Ich wünsche Dir alles Liebe und viel Kraft.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Die spinnen, die Bayern!
- vor 1 Jahrzehnt
Wäre ich du, so würde ich nicht an dem Erzbischof schreiben, sondern an dem Pfarrer selbst. Wenn er ein echter katholischer ist und ein wenig BewuÃtsein und Menschlichkeit besitzt, dann wird er sich (vielleicht) entschuldigen und hoffentlich nicht mehr so handeln.
Sei nicht zu traurig; man sagt: weine nicht über das, was du verloren hast, sonst freue dich über das, was du bekommen hast.
Ich umarme dich
(vielleicht findest du Fehler, ich bin nicht Deutsche)
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Es reicht völlig, an Jesus zu glauben.
Die Kirche ist unvollkommen, die sogenannten Christen auch. Jesus wäre es egal, ob jemand evangelisch oder katholisch ist, den "Christen" - die alle behaupten, Jesus nachzufolgen, macht das allerdings so grosse Probleme, dass sie nicht einmal beim Kirchentag in Berlin das Abendmahl gemeinsam einnehmen durften.
Seltsame Christen !
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- vor 1 Jahrzehnt
Liebe Hermy
Was willst Du von einer Religionsgemeinschaft erwarten, die bis vor ein paar Jahren noch alle anderen Glaubensrichtungen, wie mich als Protestanten, als ungläubige Herätiker gebrandmarkt und sie vor 300 Jahren noch dem Feuertod übergeben hat? Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, denn um Deinen Glauben zu leben brauchst Du keine zwischengeschaltete Institution wie die katholische-, oder sonst eine Kirche. Die ist ohnehin längst vom Urchristentum weiter entfernt, als das äusserste Ende des Weltalls. Für eine Glaubensgemeinschaft, deren einst höchstes Ziel die Nächstenliebe war, hat sie auch gleichzeitig die unglaublichsten Verbrechen im Namen Jesu Christie begangen. So mancher den sie uns früher im Religionsunterricht als Heiligen verkauft haben, hat seinen Heiligenstatus von einem korruptem Papst im Frühmittelalter, zum Dank für die vielen als Herätiker überführten und ermordeten Opfern bereits wenige Monate nach seinem Tod verliehen bekommen. Damit hatte man nämlich immer einen schönen Grund, das Vermögen des angeblichen Sünders einzuziehen. So mancher Kirchenfürst damals kann bloss froh sein, wenn es keinen Himmel und keine Hölle gibt, denn sonst dürfte er schon seit Jahrhunderten auf dem Rost schmoren. Wenn Jesus heute sehen könnte, was die Kirchen, allen voran die katholische, aus seiner Idee gemacht haben, er würde sich nicht nur einfach im Grabe herumdrehen, er würde darin rotieren wie ein Flugzeugpropeller. Darum steigere Dich bloss in nichts rein und lass Dich nicht von einem Buch verunsichern, an dem Jahrhundertelang herumgeschrieben, herausgestrichen und hinzugefügt wurde. Jesus war seiner Zeit um 2000 Jahre voraus, der erste Ur-Ghandi sozusagen, in einer sehr brutalen und Menschenfeindlichen Zeit. Und Leute wie Du wären im Hundertmal lieber, als irgendwelche Heuchler die zwar regelmässig Sonntags in die Kirche gehen, aber von Nächstenliebe noch nichtmal was gehört haben. Du kennst doch seine berühmten Worte: "Was ihr dem geringsten meiner Brüder tut, das habt ihr mir getan" Wenn Du so lebst, kannst Du sicherlich überhaupt nichts falsch machen und er wird Dich dann sicherlich höher schätzen, als seine selbsternannten Stellvertreter auf Erden.
- frimmelsimLv 5vor 1 Jahrzehnt
ich als protestant der wenig mit der katholischen strenge anfangen kann kann dich gut verstehen.
die beerdigung kannst du ja nicht rückgängig machen aber an deiner stelle würde ich die initiative ergreifen und mich schriftlich mit ablauf des ganzen an die zuständige höhere stelle ausserhalb der gemeinde (z.b. beim erzbischof') beschweren damit dieser priester mal "den kopf gewaschen" bekommt um anderen eine situation wie deine zu ersparen.
- AnaisLv 6vor 1 Jahrzehnt
So eine Zeremonie ist mir noch nie vorgekommen obwohl manche Trauerfeiern echt zum Weglaufen sind, speziell was über die toten gesagt oder nicht gesagt wird, da hakt es gewaltig, dennoch liegt es an dem jeweiligen Pfarrer.
Als meine Schwester beerdigt wurde, habe ich den Text geschrieben und er hat genau das so gesagt wie ich es geschrieben hatte und das hatte weià Gott nicht viel mit Kirche zu tun sondern es handelte sich ausschlieÃlich um die Gedanken und Wünsche meiner Schwester. Es war ein trauriger Anlass und doch eine würdige Trauerfeier.
Schade, das Du es so bei Deiner Tante nicht empfinden durftest. Halte sie in lieber Erinnerung, Du bist nicht darauf angewiesen was Andere sagen.
- *Sonnenblume*Lv 5vor 1 Jahrzehnt
Ich bin katholisch und war schon bei vielen Beerdigungen. Das was Du da beschreibst habe ich so noch nie erlebt. Allerdings wurde vor fast 21 Jahren ein Cousin meines Mannes bei der Trauerfeier von dessen Mutter lautstark von der Kommunionbank zurückgeschickt: "SIE NICHT!", was uns alle sehr erschüttert hat. Der Pfarrer kannte diesen Mann gar nicht, da er schon sehr lange in einer anderen Stadt wohnte. Leider kann man dagegen als einzelner gar nichts machen, aber es ist einer der Gründe, warum ich sehr am Christsein von katholischen Pfarrern zweifle!
Was Deinen Cousin betrifft, so finde ich ihn äuÃerst vorlaut. Als Mutter hätte ich ih zurecht gewiesen. Auch wenn es die katholische Kirche nicht gerne hört, die Evangelischen Christen glauben an den gleichen Gott, warum sie bei "uns" nicht zur Kommunion gehen dürfen ist mir ein groÃes Rätsel.
Für Dich tut es mir leid, dass Du eine solche Beerdigung erleben musstest, aber das liegt am Pfarrer. Bei der Trauerfeier für meine Schwiegermutter hat uns der Pfarrer gebeten, ein wenig ihr Leben zu skizzieren, und ihm das Geschriebene zu geben. Er hat es dann in der Messe vorgetragen. Du siehst, es geht auch anders.
- beweLv 4vor 1 Jahrzehnt
früher gab es auch bei uns die Geschlechtertrennung in der Kirche. Die Frauen sassen links und die Männer rechts.
Das wurde aber in unsere Gemeinde vor gut 20 Jahren abgeschafft (kann also bald Bayern erreichen).
In Ãsterreich gilt aber oftmals noch heute die Regel das Männer und Frauen nicht zusammen sitzen.
- vor 1 Jahrzehnt
Ich bin katholisch und komme aus einer sehr katholischen Gegend (zwar nicht in Oberbayern, aber dennoch vergleichbar). Ich bin auch manchmal der Meinung, dass unser Pfarrer nicht ganz so verhält wie man es von ihm erwartet, aber so etwas habe ich auch noch nicht erlebt.
Unser Dorf ist zwar ziemlich konservativ, aber so etwas, wie einen extra Eingang gibts sogar bei uns nicht und die (zugegeben wenigen) evangelischen, werden auch in einer katholischen kirche geduldet.