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Warum nennt man das Mittelalter "Finsteres Mittelalter"?
Hallo,
ich wollte gerne wissen warum man das Mittelalter auch "Finsteres Mittelalter" genannt?
Ich brauche eine schnelle und korrekte Antwort!
Danke!
11 Antworten
- Anonymvor 1 JahrzehntBeste Antwort
Als Dunkle Jahrhunderte oder Dunkle Zeitalter werden Zeiträume bezeichnet, in denen die Vor- bzw. Frühgeschichte einer bestimmten Region mangels Schriftquellen oder archäologischer Funde wenig bis gar nicht erforscht ist. In der Regel gehen diesen Dunklen Jahrhunderten Zeitabschnitte voraus, die relativ besser bekannt sind.
Im übertragenen Sinn bezeichnet man auch Zeiten, in denen das zivilisatorische Niveau (z. B. durch Krieg, Unterdrückung und Ausbeutung, Kreuzzüge, Pogrome, Inquisition oder Seuchen) niedrig war, als dunkel, resp. dunkle Jahrhunderte. In diesen Zeiten ist ein Rückgang des Kulturschaffens und damit möglicher archäologischer Funde zu verzeichnen. Insbesondere in Bezug auf das Frühmittelalter spricht man oft vom „finsteren Mittelalter“.
- InkheartLv 4vor 1 Jahrzehnt
weil das mittelalter nicht romantisch war wie bei king arthur sonder dreckig und stinkend und voller pest und collera.
- PeterleLv 4vor 1 Jahrzehnt
Schau dir mal die Antike an!!!
Die waren schon hoch zivilisiert. Denke nur an die Bewässerungssysteme und die Regiersform der Demokratie und viles mehr! Und nun sieh dir das Mittelalter an: schlechte Ernährung, Armut, Monarchien, Pest, Ratten, ....
Ich denke das Mittelalter war wirklich eine finstere/schlimme Zeit die kaum Fortschritt brachte.
Gruß Peterle
- vor 1 Jahrzehnt
Weil Krankheiten wie Pest, Colera oder Ruhr im Mittelalter ungemein viele Menschenopfer forderten !
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- vor 1 Jahrzehnt
Kurz nach Ende des Mittelalters waren viele Denker und Philosophen der Ansicht, das vollendete Zeitalter hatte keine neuen Errungenschaften gebracht und war in keiner Weise mit der "genialen" Antike zu vergleichen. Deshalb hieß es auch Mittelalter, denn diese Denker waren der Meinung, das Mittelalter sei nur eine zwischenzeitliche Epoche und nun sollte eine revulotionäre Epoche folgen. Sie bewunderten die alten griechischen Philosophen und die großen Männer der Antike, es folgte die Renaisance, und die Menschen wollten das Mittelalter vergessen, sie nannten es also noch zur Betonung der Verachtung "Finsteres Mittelalter". Hoffe, es stimmt alles so, wie ich es in Erinnerung habe und dass ich dir helfen konnte. ;-)
Quelle(n): Geschichtsunterricht - SunnyflowerLv 7vor 1 Jahrzehnt
Wohl wegen den finsteren politischen Machenschaften; im Frühmittelalter begannen die Sippen Gemeinden zu bilden, nach den Rodungen der Wälder und der Urbarmachung des Bodens. Da auch im Mittelalter Machtgelüste gang und gäbe waren, profilierten sich durch Kriege immer wieder neue Machthaber, ganz zu oberst die Kirche, die überall mitmischte. Die Menschen hatten kalt, waren hungrig, wurden teilweise als Leibeigene ausgebeutet und hatten wenig Rechte. Folter und Tod durch Strick waren an der Tagesordnung, wer aufmuckste wurde schnell still. Das ist doch finster, oder.....
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Weil Wissen und Forschung von der Kirche unterdrückt wurden, dessen Verfechter verfolgt und umgebracht wurden.
Die Kirche übte gewaltsame Macht aus und das Volk , ohnehin durch ständige Kriege ,Armut, Seuchen und frühe Sterblichkeit geschwächt, versank im Aberglauben.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Womöglich wegen der wütenden Pest und der vielen Toten damals
- dragonLv 5vor 1 Jahrzehnt
Weil in dieser Zeit die Katolisch Kirche die Biebel geaendert hat, z.B. den Teil der Wiedergeburt entfernt hat. Es gab die Hexenverbrennungen, die Pest, die Pocken... Das hat einen Grossteil der Befoelkerung vernichtet.
- LeonyLv 7vor 1 Jahrzehnt
Weil Kirche und Staat fügten ineinander hinzu, die Heilige Inquisition hat ihre Blütezeit gehabt, die Leute dürften sich fast nich bacden (Kirchenverbot) u.ä.
Anbei ein Artikel:
Finsteres Mittelalter?
Die Klischees der Geschichte und die Geschichte eines Klischees
Von Susanne Sandherr
Antike, Mittelalter, Neuzeit - ist die Abfolge nicht ähnlich selbstverständlich wie die Reihe Frühling, Sommer, Herbst und Winter? Das Mittelalter beginnt mit dem Ende des Altertums und endet mit dem Beginn der Neuzeit. So weit, so gut. Doch wann endet das Altertum, und wann beginnt die Neuzeit? Und was macht das Mittelalter zum Mittelalter?
Wer zu spät kommt ...
Der Begriff des Mittelalters findet sich erstmals bei dem 1304 in Arezzo geborenen Dichter Francesco Petrarca. Im sehnsüchtigen Rückblick auf das klassische römische Altertum sieht sich der Literat selbst in eine dunkle Zeit geworfen, in eine armselige Epoche, in der die gesamte Geisteskultur am Boden liegt. Zugleich hofft er auf eine baldige Erneuerung der beispielhaften antiken Literatur und Kultur: zurück zu den Anfängen! Wer zu spät kommt, d.h. erst nach dem Abgang der glanzvollen Antike auf den Plan tritt, den bestraft das Leben; und gestraft ist auch, wer zu früh da ist, nämlich vor der Wiedergeburt, der "Renaissance" des von Petrarca und Gleichgesinnten so hochgeschätzten Altertums. Diese doppelt Gestraften sind in den Augen des italienischen Dichters die Menschen des mittleren Zeitalters, des "Mittel-Alters".
Das Mittelalter und die Mitte der Zeit
Die Rede von einem als Epoche des Verfalls gedeuteten mittleren Zeitalter entspringt im 14. Jahrhundert einem literarischästhetischen Urteil, das die Kultur an antiken Normen misst. Erst im 17. Jahrhundert entwickelt sich "Mittelalter" zum Periodisierungsbegriff der allgemeinen Geschichtsschreibung. Dabei ist zu beachten, dass die sich nun durchsetzende Dreiteilung - Altertum, Mittelalter, Neuzeit - in Spannung zur theologisch-heilsgeschichtlichen Zweigliederung der Menschheitsgeschichte mit Christus als Mitte der Zeit steht. Seit dem sechsten Jahrhundert hatte man begonnen, die Jahre "post Christum natum" zu zählen, und seit dem 18. Jahrhundert, zum ersten Mal bereits im 15. Jahrhundert, wird auch die vorchristliche Zeit nicht mehr "nach der Weltschöpfung", sondern "vor Christi Geburt" gezählt. Nun zeichnet sich ein neuerlicher Paradigmenwechsel, der Übergang von einer heilsgeschichtlichen zu einer pragmatisch nach innergeschichtlichen Kriterien ordnenden Geschichtsbetrachtung, ab.
Zwischen Altertum und Neuzeit
Das Mittelalter wird als Zwischenzeit zwischen Antike und Neuzeit gedeutet, doch wann endete das Altertum? In diesem Zusammenhang häufig genannte Ereignisse sind Konstantins Sieg über Licinius 324, die Völkerwanderung und der Sturz des letzten weströmischen Kaisers 375/476. Doch auch Mohammed und Karl der Große werden ins Feld geführt. Einem relativ breiten Konsens gilt die Zeit um 600 als Epochenschwelle. Heute besteht in der Forschung aber vor allem darüber Einigkeit, dass die Vorherrschaft antiker Strukturen nicht schlagartig gebrochen wurde, sondern sich in einem längeren Prozess, bei sehr großen regionalen Unterschieden, allmählich abgeschwächt hat.
Ähnlich wird die vermeintlich klare Grenze zwischen Mittelalter und Neuzeit heute nicht selten durch Übergangszeiten ersetzt. Häufig wird das Ende des Mittelalters mit Ereignissen zwischen der Mitte des 15. und des 16. Jahrhunderts verbunden. Columbus' Entdeckungsreisen, der Fall Konstantinopels, die Erfindung des Buchdrucks, das Ende des Hundertjährigen Krieges, das Aufkommen des Humanismus gelten als Zäsuren, die Mittelalter und Neuzeit voneinander trennen.
Finsteres Mittelalter?
Die Humanisten werteten das mittlere Zeitalter zwischen der hell leuchtenden Antike und ihrer gegenwärtigen Wiedererstehung als eine Zeit des kulturellen Verfalls. Die Reformatoren variierten dieses Urteil: Das Mittelalter erscheint hier als ein Zeitalter der Verdunkelung des Evangeliums, das erst jetzt wieder ans Licht trat. Im Fortschrittsdenken der Aufklärung kommt diese Sicht zu voller Entfaltung und Breitenwirksamkeit. Die Rede vom finsteren Mittelalter wird zu einem Gemeinplatz. Die Romantik setzt (nur) einen Gegenakzent. Sie verklärt und verzaubert das Aschenputtel unter den Epochen zum märchenhaften Mittelalter.
Erst in den letzten Jahrzehnten zeigt die Geschichtsschreibung verstärkt das Bemühen um eine sachlichere und differenzierte Sicht, die der außerordentlichen Vielgestaltigkeit und dem inneren Spannungsreichtum dieser Geschichtsphase Rechnung trägt. Übereinstimmung herrscht darin, dass es wenig sinnvoll ist, außerhalb der christlichen Welt ein "Mittelalter" festzumachen. Es ist üblich geworden, das christliche Mittelalter in die drei Teilperioden des Früh-, Hoch- und Spätmittelalters zu untergliedern. So wird zumindest angedeutet, dass es keine statische Größe ist, sondern von einer ihm eigenen Entwicklungsdynamik in Spannung gehalten wird. Es ist wohl kein Zufall, dass ein neuerer Sammelband zur mittelalterlichen Philosophie und Wissenschaft "Das Licht der Vernunft" überschrieben ist und den paradox anmutenden Untertitel trägt: "Die Anfänge der Aufklärung im Mittelalter".
Quelle(n): Zum Weiterlesen: Kurt Flasch / Udo Reinhold Jeck (Hg.), Das Licht der Vernunft. Die Anfänge der Aufklärung im Mittelalter, Verlag C.H. Beck, München 1997.