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Wer kennt sich mit der Walz aus?
Mein Freund macht zur Zeit ne Tischlerlehre und überlegt, ob er danach noch zur Walz gehen will. Hab gehört, das würde drei Jahre dauern und er müsste 60 km von seinem Heimatort entfernt sein. Das macht mir Angst.
Ich könnte ihn auch selbst danach fragen, aber er meint dann immer, er wüsste es ja selbst noch nicht wirklich.
Vielleicht ist ja jemand hier, der selbst schon mal auf Walz war und sich damit auskennt.
6 Antworten
- RLLv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Heutzutage ist die Wanderschaft freiwillig. Hat man sich aber dafür entschieden, so sind drei Jahre Wanderschaft als Minimum bei Schächten wie die Rechtschaffenen Fremden, Rolandsbrüder, Fremden Freiheitsschacht oder dem Freien Begegnungsschacht vorgeschrieben. Ausnahmen machen die Freien Vogtländer Deutschlands und Axt und Kelle-Gesellen, welche eine Mindestreisezeit von zwei Jahren und einem Tag vorschreiben. Des weiteren sind so genannte Freireisende unterwegs; diese Handwerkerinnen und Handwerker sind keinem Schacht angeschlossen. Lediglich der Freie Begegnungsschacht, Axt und Kelle sowie die Freireisenden erlauben die Erwanderung von Frauen.
Auf die Wanderschaft darf heute nur gehen, wer die Gesellenprüfung bestanden hat, jünger ist als 30 Jahre, ledig, kinderlos und schuldenfrei. Die Wanderschaft soll nicht als "Flucht" vor Verantwortung missbraucht werden. Oftmals ist ein polizeiliches Führungszeugnis ohne Einträge erforderlich. Auch Frauen gehen auf die Walz, sie werden allerdings nicht von allen Schächten aufgenommen.
Die Tippelei war und ist teilweise an schwierige Bedingungen geknüpft. So darf der Fremde in seiner Reisezeit einen Bannkreis von meist 50 km um seinen Heimatort nicht betreten, auch nicht im Winter oder zu Feiertagen. Weiterhin muss er in der Öffentlichkeit immer seine Kluft tragen, stets gepflegt erscheinen und sich einer rechtschaffenen Lebensweise befleißigen. Er darf kein eigenes Fahrzeug besitzen und bewegt sich nur zu Fuß oder per Anhalter fort. Öffentliche Verkehrsmittel sind nicht verboten, aber verpönt. All sein Hab und Gut verstaut der wandernde Geselle in einem Charlottenburger oder Charlie oder (seltener) in einem Felleisen, einem historischen Tornister der Schweizer Armee.
Im mitgeführten Wanderbuch sammelt der "Tippelbruder"- (wobei Tippelbrüder mehr als Beleidigung zählt, da damit Berber und Speckjäger gemeint wurden) die Städtesiegel der von ihm besuchten Ortschaften, nachdem er bei deren Bürgermeistern "zünftig um das Siegel vorgesprochen" hat.
Die Wanderschaft darf nur aufgrund wirklich zwingender Gründe und dann im Einverständnis mit dem zuständigen Schacht abgebrochen werden, etwa bei einer schweren Krankheit. Andernfalls wäre eine Unterbrechung "unehrbar", das Wanderbuch würde eingezogen und die Kluft "an den Nagel gehängt". Wandergesellen die ihre Wanderschaft "unehrbar" beenden, werden als "Harzgänger" bezeichnet.
Trotz all dieser Bedingungen sind die Wanderjahre für viele Ausgereiste die schönsten Jahre des Lebens, da man in dieser Zeit die größte Freiheit genießen kann.
Im Jahr 2005 waren zwischen 600 und 800 Gesellen freiwillig auf der Wanderschaft.
Viele Wanderlieder sind eigentlich Lieder von Handwerksgesellen. Die Wanderjahre spiegeln sich auch im englischen Wort für Geselle, Journeyman (Reisender), wider. Mehr über die Wanderschaft kann man direkt bei den Schächten, bei Reisenden oder im Blankenburger Herbergsmuseum erfahren.
- vor 1 Jahrzehnt
Auf die Wanderschaft darf heute nur gehen, wer die Gesellenprüfung bestanden hat, jünger ist als 30 Jahre, ledig, kinderlos und schuldenfrei.Man darf keine eigenes Verkehrsmittel besitzen und muss stets mit seiner Kluft unterwegs sein. Er sammelt die Siegel der Städte in einem Buch und darf nicht näher als 50 km an seinem Heimatsort kommen
Und die Walz gibts noch. Ich hab schon einige davon gesehen und finde nes schön dass alte Traditionen wieder aufleben!
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Heutzutage ist die Wanderschaft freiwillig. Hat man sich aber dafür entschieden, so sind drei Jahre Wanderschaft als Minimum bei Schächten wie die Rechtschaffenen Fremden, Rolandsbrüder, Fremden Freiheitsschacht oder dem Freien Begegnungsschacht vorgeschrieben.
Auf die Wanderschaft darf heute nur gehen, wer die Gesellenprüfung bestanden hat, jünger ist als 30 Jahre, ledig, kinderlos und schuldenfrei. Die Wanderschaft soll nicht als "Flucht" vor Verantwortung missbraucht werden. Oftmals ist ein polizeiliches Führungszeugnis ohne Einträge erforderlich
Die Tippelei war und ist teilweise an schwierige Bedingungen geknüpft. So darf der Fremde in seiner Reisezeit einen Bannkreis von meist 50 km um seinen Heimatort nicht betreten, auch nicht im Winter oder zu Feiertagen. Weiterhin muss er in der Öffentlichkeit immer seine Kluft tragen, stets gepflegt erscheinen und sich einer rechtschaffenen Lebensweise befleißigen
Er darf kein eigenes Fahrzeug mit sich führen und darf die Wanderschaft nicht ohne zwingende Grund abbrechen oder unterbrechen.
Ich denke, wenn dein Freund sich ausgiebig inforniert hat, wird er sich die Sache noch mal überlegen ;-)
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Die Wanderschaft im Handwerk mit ihrer „drei Jahre und einen Tag“-Tradition geht bis ins 12. Jahrhundert zurück. „Walz“ oder auch „Tippelei“ genannt besagt sie, dass junge Handwerker drei Jahre lang auf Wanderschaft gehen müssen, um den väterlichen Beruf bzw. Betrieb übernehmen zu können.
Derjenige, der auf die Walz geht, muß sich an harte Regeln halten: Man darf nicht näher als 60 km an seinen Heimatort herankommen, man darf während der Zeit der Walz keinen richtigen Gewinn und keine Ersparnisse aus seinem Arbeitslohn erzielen. Nur die nötigsten Sachen dürfen mitgenommen werden, und zur Not muß man auch berufsfremde Arbeit annehmen, um Essen und Unterkunft zu erhalten. Heute ist ein Zimmermann auf der Walz natürlich durch die in Deutschland üblichen Sozialversicherungen vor Krankheitskosten und Not geschützt.
Viel Vergnügen.
Turbo.
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- Anonymvor 6 Jahren
Deinen Traummann/frau kannst du meiner Meinung nach nur auf einer Website finden http://bitly.com/1KGoFDu.
Die Page hat sehr viele User vorzuweisen, und ist auch aus Sicht des Designs super gemacht. Bin total zufrieden. Seit meiner Anmeldung (die übrigens kostenlos ist) hatte ich jedes Wochenende einen neuen Dating-Partner.
Nun stehe ich vor der Qual der Wahl!
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
was meinst Du oder er ? Die Walz gibt es schon seit rd. 70 Jahren nicht mehr! Damals war es ueblich, das ausgelernte Handwerksburschen, nicht Lehrlinge, ein paar Jahre auf die Walz gingen, mal hier, mal dort arbeiteten, bis sie sich dann schliessendlich irgendwo fest niederliessen oder in ihre Heimatstadt zurueckkehrten.