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MySign fragte in SozialwissenschaftPsychologie · vor 1 Jahrzehnt

Liebe oder Hiebe?

Was verleitet jemanden dazu, sich trotz Gewalt in einer "Beziehung", weiterhin an den "Tyrannen" zu kletten und nicht den Absprung zu schaffen?

Update:

Es geht nicht um mich! Es geht mir mehr um das Prinzip ... um das "Warum tut man sich so etwas an?"

Update 2:

Nachtrag 2: Wenn ich von Gewalt spreche/schreibe, dann meine ich körperliche und auch verbale Gewalt!

Mir ist nur zu gut im Bewusstsein, wie schmerzhaft u.a. Worte eines Menschen sein können! ABER ... wo sind die Grenzen des Zumutbaren und wie zieht man sie bei so einem Partner gescheit ohne sich selbst und das Leben derer die einem lieb sind (Kinder etc) zu gefährden?

13 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Ich habe sowas annähernd selbst mal erlebt. Gewalt durch worte und taten in einer beziehung. Leider war der mensch auch der vater meiner tochter. Ich muss sagen, dass ich ein sehr selbstbewusster und starker mensch bin, aber in dieser situation kannte ich mich selbst nicht mehr. Ich hatte angst davor, allein mit meinem kind zu sein, ich wusste nicht, wie es finanziell aussehen wird, weil ich zu dem zeitpunkt noch keinen job hatte. Ich habe niemandem was sagen wollen, weil ich mich geschämt habe. Hört sich total dumm an, es war aber so. Bis mir das selbst passiert ist, habe ich mir diese frage wie du gestellt...ich hab es nicht verstanden. Aber zu dem zeitpunkt konnte ich nicht weg, ich war zu schwach dazu. Man kann das schlecht nachvollziehen, wenn man nicht IN der situation drin steckt. Ich habe mich damals klein und schwach gefühlt, wollte meiner tochter den vater ( zu ihr war er immer lieb) nicht nehmen.

    Schließlich habe ich es doch geschafft, weil ich einsah, dass sich nichts ändern würde, weil ich so nicht leben wollte, meinem kind so ein leben nicht bieten wollte.

    Ich hatte glück, weil mich meine eltern unterstützt haben, ich hatte glück, weil ich arbeiten gehen konnte und ich hatte noch so viel stolz in mir, mir das nicht länger gefallen zu lassen.

    Ein halbes jahr nach unserer trennung ist mein ex bei einem autounfall ums leben gekommen.

    Wir waren gerade dabei ( oder ich war dabei ) eine basis zu finden, wie ich mit ihm umgehen kann, ohne meiner tochter den vater zu nehmen. Aber er wurde genommen.

    Im nachhinein, wenn ich wiedermal dran zu knabbern habe, dann halte ich mir vor augen, dass ich ohne ihn mein kind nicht hätte und das würde ich niemals missen wollen. Und ich denke daran, dass ich ihn mal sehr geliebt habe ( als er noch anders war ).

    Ich würde es nie wieder zulassen, dass mir jemand weh tut. Ich bin jetzt stark genug! Damals war ich es nicht.

    Manche haben allerdings nicht das glück, selbstständig sein zu können, im notfall unterstützt zu werden, das fünkchen stolz ist vielleicht erloschen und man lebt einfach.

    Mir tun alle leid, die es nicht schaffen. Meine meinung dazu ist aber auch, dass nicht nur körperliche gewalt "verlassen" werden muss, sondern auch verbale.

    Beides hinterlässt narben, beides ist nicht zumutbar und darf nicht geduldet werden. Jeder ist es wert geliebt zu werden !

    Nicht nur schläge stehen zur diskussion. Ich denke viele lassen sich verbale verletzungen täglich gefallen und trennen sich nicht. Für mich ist das fast das gleiche.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Normalerweise steckt eine Abhängigkeit dahinter - zumindest "glaubt" das Opfer in irgendeiner Weise vom Täter abhängig zu sein. Häufig "weiß" der Täter, wie er den Partner unter Druck setzen kann und womit man ihn am härtesten treffen könnte. In einigen Fällen können es ganz plumpe (Mord-)Drohungen sein, damit der Partner aus Angst um sein Leben bleibt, manchmal steckt auch ein ganzes "Netz" an vermeintlichen Abhängigkeiten dahinter, das vom Täter mehr oder weniger vorsätzlich konstruiert wird und das das Opfer (teils unbewusst) im Glauben an die große Liebe mit sich machen lässt, z.B. eine finanzielle Abhängigkeit, eine soziale Isolation, ...

    Somit kann der Täter den Partner unter Druck setzen: "Du hast doch nichts, kannst nirgendwo hingehen und bekommst keinen Cent, wenn Du gehst." Wenn auch noch Kinder mit im Spiel sind, reicht manchmal die Androhung, den Kindern etwas anzutun oder dafür zu sorgen, dass dem Partner das Sorgerecht entzogen wird. Sogar wenn es nicht offen ausgesprochen wird, fühlt sich das Opfer in einer ausweglosen Situation. Keine tatsächlichen Beweise vorhanden... was ist, wenn ich als Lügner dastehe? Lande ich womöglich wirklich auf der Straße? Was nützt es mir, wenn ich Recht habe, aber mein Partner mich dann schikaniert, terrorisiert und erst Schlimmeres passieren muss, bevor man eine "härtere" Handhabe gegen den Ex-Partner hat?

    Dann findet man sich lieber mit der Situation ab. Man hat zwar ein Sch**ßleben, aber wenigstens hat man überhaupt eins. Man hat Angst, dass alles nur noch schlimmer wird, wenn man den Schritt einer Trennung wagt. Und es ist immer noch "besser" schlecht behandelt zu werden, als wenn man ganz alleine darsteht. (Glauben die Opfer zumindest häufig.)

  • Mylady
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich kannte eine Frau, die bei ihrem Mann blieb, weil der drohte, sollte sie gehen, würde er sie und die Kinder umbringen. Sie glaubte ihm das und ist noch jetzt in der Beziehung. Sie traut keinem Amt und auch nicht der Polizei, weil sie meint, die tun erst etwas, wenn er seine Drohung wahr gemacht hat.

  • vor 1 Jahrzehnt

    1. Er/sie kennt es nicht anders

    2. Masochismus

    3. Abhängigkeit

    4. Helfersyndrom

    5. Moralische Überlegenheit

    6. Religion

    7. Kohle

    ...

    Es gibt selten einen einzigen Grund, sondern meist eine Mischung.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    sehen in ihm noch den alten, nicht den mann der sie schlägt. flieen vor der realität weil sie nicht sehen wolen dass er sich so verändert hat. wolen die hoffnung nicht aufgeben. es sind meist menschen die sehr naiv sind un nicht sehr selbstbewusst und leute die nicht gut loslassen können.

  • vor 1 Jahrzehnt

    also, es wurde ja schon alles genannt, insbesonders sehe ich die faktoren angst, einsamkeit, mangelndes selbstbewusstsein, falsches verantwortungsgefühl als hauptgründe an. gruss, der eingebildete popper.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Angst vor Verlusten

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    abhängigkeit, angst vor der zukunft, angst vor einsamkeit,

    hoffnung er/sie wird sich doch noch ändern...

  • Fiene
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Der Hang zum Leidenwollen, Unsicherheit, mangelndes Selbstbewusstsein, Festhalten einer aus der Kindheit bekannten Situation...

    Da kann es viele Gründe geben. Wenn es Dich betrifft und Du das ändern möchtest, sprich mit einem Psychotherapeuten oder lies das Buch "Die Simply-Love Strategie"

  • Die Illusion der "Liebe", denn richtige liebe kann es ja wohl nicht sein.

    Oder aber es ist jemand, der nur ab und zu ausrastet, also alle 3 monate mal oder so (ähnlich wie ein Quartalstrinker), da überwiegt dann der nutzen den kosten.

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