Wie kann es sein, dass unser Land so hohe Schulden hat?

Also erstmal - bezogen auf einige der bisherigen Antworten - hat das mit privater Verschwendung von Politikern effektiv überhaupt nix zu tun - Geld für Politiker macht nur einen Mini-Anteil vom Gesamt-Haushalt aus. Nicht weil die so sparsam sind, sondern weil der Haushalt eines gesamten Landes mit 80 Mio Einwohnern so unvorstellbar gigantisch ist.

Außerdem verdient jeder Besitzer einer bayerischen Käse-Fabrik mehr als der Bundeskanzler - die Politiker mit Villen, Prunk-Palästen und Yachten sind nicht in Deutschland, sondern in diversen Karibik-Kleinstaaten, auf der arabischen Halbinsel und in afrikanischen Dikaturen anzutreffen. Größeres Geld verdienen die Politiker hierzulande erst nach ihrer eigentlichen Karriere, nach dem Wechsel in die freie Wirtschaft.

Ein ebenso naive Meinung von einer typischen Klein-Erna, die versucht sich Gedanken über größere Zusammenhänge zu machen, ist dass Schulden grundsätzlich böse und schlecht sind. Einfach und kurz ausgedrückt: Es ist schlicht und ergreifend dumm und falsch, eine Investition die 50% Gewinne bringt, nicht zu tätigen, nur weil der Kredit 10% Zinsen kostet. Das klingt wie eine Option - tatsächlich jedoch ist es in Konkurrenz zu anderen Volkswirtschaften ein Zwang.

Der Wert einer Investition kann auch immateriell sein, und sich in sozialer Sicherheit und politischem Kapital (Stimmen) äußern. Joah, die Schuldenquote ist sicherlich ausgeufert und hat eine gewisse Eigendynamik entwickelt, die noch gefährlich werden kann. Insofern ist es eigentlich gar nicht übel, wenn angesichts der Summe einige Leute hysterisch durch die Gegend laufen - einfach nur damit das ganze nicht außer Kontrolle gerät.

Aber untersuche die Daten doch mal genauer und vergleich die Schuldenquote Deutschlands mit der von Belgien oder Japan, und du wirst eine interessante Überraschung erleben. Und? Ist das Leben in diesen Ländern so unerträglich? Ist die Wirtschaft dieser beiden Länder schon zusammengebrochen?

Staatsschulden sind schlicht normal...

Wenn man einfach zurückschaut in der Vergangenheit, gab es (nach Entwicklung einer Geldwirtschaft) kaum einen Staat, der über einen längeren Zeitraum schuldenfrei war.

Staatsbankrotte sind dementsprechend auch nix neues - selbst der Sonnenkönig oder Phillipp II. von Spanien erlebten sowas.

Die Gründe dafür liegen in paar Grundsätzen:

- Ein Staat will wachsen - sei es territorial, wirtschaftlich oder quantitativ.

- Ein Staat will sich entwickeln - Straßenbau, moderne Infrastrukturen, besseres Militär usw.

- Ein Staat steht immer in Schuld einiger oder aller Staatsangehörigen (bei Monarchien/Diktaturen können das SEHR wenige sein!) - diese werden vom ihm finanziert oder wenigstens unterstützt. Die Gründe dabei reichen von Sicherung des sozialen Friedens bis Erhaltung der Staatsstruktur.

- Und ein Staat hat die Tendenz seine Kompetenzen stets auszuweiten - das kann langsam vor sich gehen oder schnell. Doch eines ändert sich dabei nie: Viel Kontrolle/Einfluss/Regelung bedeutet viele Staatsangestellte.

Also es ist ja schon einiges geschrieben worden, viel richtiges aber auch viel falsches. Ein Bundeshaushalt(egal wie groß) ,muss Normalerweise immer ausgeglichen sein .Das heisst, Einnahmen und Ausgaben halten sich die Waage (sonst ist er Verfassungswidrig) oder wenn gut Gewirtschaftet wurde erziele ich einen Überschuss. Aber wie ist das in Deutschland ,ein Beispiel:

Eine Kommune möchte eine Strasse bauen und hat die finanziellen Mittel nicht. Also werden die Anwohner zur Kasse gebeten und Kredite aufgenommen. Was wäre wohl besser, ich meine erst dann die Strasse zu bauen ,wenn das Geld im Haushalt vorhanden ist und nicht auf " Pump " zu bauen. Und das geht bis in die Bundesregierung. Wozu sollen neue Tornados angeschafft werden ,die kein Mensch braucht . Man kann nämlich eine Sache so gestalten, das niemand mehr durchblickt ( ist auch so gewollt) , wo es eigentlich eine einfache Lösung gibt. Andere für die eigenen Fehler verantwortlich machen ist immer einfach. Der Dollar hat zum Beispiel keinen Gegenwert mehr zu den Goldreserven, also eine Pleitewährung. Deutschland war schon vor der Wiedervereinigung Pleite, da kam der östliche Teil Deutschlands gerade Recht als Verursacher, was aber totaler Unsinn ist. Auch sind die reperations Zahlungen an die Siegermächte nicht der Grund der totalen Verschuldung.

Fragt mal jeder seinen gewählten Politiker in seinem Ort, was er oder sie für einen ausgeglichenen Haushalt tun . Ihr müsst aber auch zu den öffentlichen Sitzungen gehen und von den Volksvertretern rechenschaft verlangen.

Will damit sagen ,wir müssen der eigenen Verantwortung nachkommen, nämlich die gewählten Vertreter zu kontrollieren . Vetternwirtschaft und Korrupotion sind sonst Tür und Tor geöffnet.

Deutschland hat keine hohen Schulden - allenfalls bei sich selbst und das ist eine "interne" Angelegenheit. Der Ausfuhrüberschuß ist eine gute Absicherung und ein Mittel gegen weiteren Arbeitsplatzabbau. Nicht aber gegen die Dummehit und die Geldgier der Politiker, die eben diesen Abbau auch noch honorieren!

Ich hab vor ein paar Wochen im Fernsehen einen Bericht über einen Politiker gesehen der in Indien unterwegs war. Ich weiß zwar nicht mehr genau wer das war, warum oder wie lange, aber der Punkt ist, zum essen ist er mal "schnell" nach Berlin geflogen. Nach deutschem Speiß und Trank flog er zurück nach Indien.

Wenn das alle so machen dann braucht sich niemand mehr zu wundern wieso unser Staat so verschuldet ist..... Aber anscheinend sind für solche "Normalitäten" noch genügend Steuergelder vorhanden und darum kann man sie ja auch verplempern.

Anderes Beispiel : Wer hat denn heute die Reise vom Stoiber bezahlt? Nur damit er seine "Abschiedsrede" in einem kleinem Dorf in Oberfranken halten konnte.

DER STEUERZAHLER!!!

die regierung kann es nicht besser als schulden zu machen.

alles wird teurer, vor allem Politiker. Und Schulden können auf die nächste Generation abgeschoben werden, - die hat sowieso nix mehr zu lachen.

wir alle haben über unsre Verhältnisse gelebt. Es nützt nichts den Politikern alleine die Schuld zuzuweisen. Aber man hätte bei der Wiedervereinigung ehrlicher sein müssen. Alle glaubten damals die Wiedervereinigung gäbe es zum Nulltarif. Der einzige Politker, der damals "tiefe Einschnitte" für alle ankündigte, war Oscar Lafontaine. Aber sie unbequemen Dinge wollte keiner hören und er verlor gegen Helmut Kohl. Der versprach den Menschen "blühende Landschaften". Und die Mehrheit glaubte ihm. Kaum einer wagt es , aus wahltaktischen Gründen, zu sagen, dass die ehemaligen DDR Rentner unsere Rentenkassen stark belasten. Sie haben niemals in die Rentenkassen eingezahlt und müssen doch heute davon bezahlt werden. Bau ein Haus für vier Personen, sollen aber hinterher sechs Leute darin wohnen, wird es eng. Logisch oder?

Aber man kann nicht allein den Schuldenberg mit der Wiedervereinigung erklären. Wer sich informiert wird erfahren, dass wir selbst in den sechziger Jahren zu Vollbeschäftigungszeiten Staatsschulden hatten.

In Deutschland neigen wir alle dazu ständig nach dem Staat zu rufen, statt selbst was zu tun. Z.B. Gesundheitswesen. Keiner will auf was verzichten. Und das geht im Privaten weiter. Früher wurde gespart bis man sich was leisten konnte, heute kauft man auf Pump und weiß dann nicht wie man seine Schulden bezahlen soll. Aber Hauptsache man hat genauso ein PS starkes Auto wie der Nachbar oder den riesigen Plasma oder LCD Fernseher im Wohnzimmer. So wie wir es im Kleinen machen, macht es der Staat ein paar Nummern größer

Maforall2002

Staatsschulden kommen zustande wie private Schulden auch: indem man mehr ausgibt als man einnimmt. Im Falle Deutschlands sind es wahrscheinlich die Kosten der Wiedervereinigung und der viel zu teure Sozialstaat...

Ursprünglich waren es mal Reperationen an die Siegermächte nach dem 2. Weltkrieg und ich schätze auch der wiederaufbau! Aber nun ist es das Leben in saus und braus unserer Politiker, in einer unvorteilhaften verbindung von Verantwotungslosigkeit und Unkonpetens.