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Woher kommt der begriff Leseratte?

4 Antworten

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  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Hallo,

    ich habe noch eine Erklärung gefunden, bei der Unterscheidung zum Bücherwurm wäre ich beinahe geplatzt vor lachen:

    "[GfdS] Das umgangssprachliche Wort Leseratte bezeichnet scherzhaft jemanden, der gern und viel liest, einen Vielleser, teilweise mit negativem Unterton, da die Leseratte wahllos alles Lesbare »verschlingt«. Dieses Bild der hemmungslosen Gier ist vom Fressverhalten der Ratte auf die Lesegewohnheiten des Viellesers übertragen worden. In älteren Belegen überwiegt die negative Komponente, vgl. folgendes Zitat aus Trübners Deutschem Wörterbuch (Berlin, Vierter Band, 1943, S. 447): »Eine unerfreuliche Erscheinung ist die Leseratte, die sich kennzeichnet ›durch die völlige Wahllosigkeit, mit der sie alles Erreichbare, Lesbare in sich hineinschlingt, vom Kochbuch bis zu Zarathustra. Die Leseratte ist übrigens streng zu unterscheiden vom Typ des Bücherwurms‹« (zitiert aus Das Magazin Nr. 186 vom Febr. 1940, S. 12).

    Das Wort ist seit dem späten 19. Jahrhundert belegt; nach den Angaben von Heinz Küpper (Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache. Stuttgart, Band 5, 1984, S. 1764) ist Leseratz ›Vielleser‹ früher bezeugt (1870 ff.), hat aber keine weitere Verbreitung gefunden (wohl wegen des süddeutschen Wortes Ratz m. ›Ratte‹, das in Mittel- und Norddeutschland ungebräuchlich ist). Das offenbar ältere Leseratz mag aber als Vorbild bei der Prägung von Leseratte gedient haben. Am selben Ort führt Küpper eine zweite Bedeutung von Leseratte an, die wir in unseren sonstigen Nachschlagewerken nicht nachweisen können: »›Hochschuldozent. Meint vorzugsweise einen, der seine Vorlesung streng nach Manuskript hält und wenig frei spricht‹ (seit 1920 in studentischer Sprache).«

    Leseratte ist eines der zahlreichen, als Personenbezeichnungen verwendeten Komposita, die eine Tierbezeichnung als Grundwort enthalten. Weitgehend synonym ist der Bücherwurm, dieses Wort dient allerdings auch zur Bezeichnung des Schädlings, der in Büchern lebenden Larve. Die Übertragung auf den Menschen in der Bedeutung ›eifriger Bücherleser‹ ist seit dem Ende des 17. Jahrhunderts belegt."

    Grüße sendet,

    Roland

    Quelle(n): http://web.archive.org/web/20050211001043/http://g... Im oberen 10.tel des Berichtes
  • vor 1 Jahrzehnt

    Das ist kein mundartlicher Ausdruck, sondern eine Metapher, die genau so wie der Bücherwurm im gesamten deutschen Sprachbereich verbreitet ist.

    Wenn Du mal einer Ratte beim Fressen zuschaust, wirst Du sehen, woher die Metapher kommt: Sie ist selbsterklärend. Andere Nagetiere mit den charakteristischen, aus Menschensicht eifrig bis hektisch ausschauenden Bewegungen, würde auch funktionieren - wobei sowas wie "Lesekaninchen" weniger klingt, finde ich; auch Kaninchen wegen ihrer Physiognomie einen eher behäbigen Eindruck machen, was zum Leser nicht passt, bei dem traditionell eine gewisse Geistesschärfe angenommen wird.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Der Begriff Leseratte bezeichnet umgangssprachlich Personen die gern und viel lesen. Der Begriff ist seit dem späten 19. Jahrhundert belegt. Die leicht negative Bedeutung, symbolisiert durch den Wortbestandteil "Ratte" und der damit verbundenen Gier, bezieht sich auf die Kritiklosigkeit, mit der eine "Leseratte" jegliche Literatur verschlingt.

    In den 1920er Jahren war der Begriff in der studentischen Sprache auch die Bezeichnung für Dozenten, die nur aus einem Manuskript vorgelesen und nicht frei vorgetragen haben.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Fleissig die kleinen Tierchen.

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