Unter ferner liefen...Kennt ihr das auch?

Bei meinem ersten Freund hatte ich das Gefühl, daß ihm der Fußball wichtiger war als ich. Er ging zweimal die Woche zum Training, einmal zum Spiel, nach dem einen Trainingstag und dem Spiel noch was Trinken, Vereinsfeiern nicht mitgerechnet. Als er dreimal in der Woche trainieren sollte, damit er öfter aufgestellt werden konnte, bin ich auf die Barrikaden gegangen. Natürlich war das nicht der eigentliche Grund, aus dem wir uns getrennt haben, aber es hat schon Einiges gesagt. Zum Beispiel, daß ein Mann, der so eine Passion für Fußball hat, daß er über die Hälfte seiner Freizeit damit verbringt, einfach nichts für mich ist. Insofern sagt Streit über die Hobbies schon etwas aus.

Ich kann einem Mann seine Passionen "verzeihen" :)), wenn er 1. das, was er tut, wirklich liebt, ich 2. das, was er tut, respektieren kann und 3. er mich einbezieht, mit mir redet, mir zeigt, daß es ihn freut, wenn ich mich für das, was er tut, interessiere. Leider sind sowohl passionierte Männer als auch Männer, die kein Interesse daran haben, ihre Partnerin auszuschließen, rar gesät. Wenn aber so jemand es übertreiben würde, würde ich irgendwann protestieren, ja, aber ich würde mich nicht wirklich zurückgesetzt fühlen, und somit wär's halb so schlimm.

Bei meinem Ex wiederum hatte ich das Gefühl, er zieht seine Eltern vor. Noch nicht einmal, daß sie ihm wichtiger waren, denn mittlerweile habe ich das Gefühl, ihm ist gar nichts wirklich wichtig, aber daß ich immer den Kürzeren ziehen würde.

Bei Personen kenne ich keinen Spaß mehr. Wenn ich merke, daß ich einem Mann weniger wichtig bin als Andere (und damit meine ich nicht, daß er sich z. B. um seine Kinder oder um pflegebedürftige Angehörige kümmert), trenne ich mich bzw. würde heute eine Beziehung mit diesem Mann gar nicht eingehen.

Ansonsten, wenn alles in Ordnung ist, halte ich es für das Beste, mit einem Lachen und einem zwinkernden Auge an die Sache heranzugehen. Wenn's denn ein Hobby ist, kann man ja als Partner auch ruhig auch 'mal ein bißchen Interesse dafür zeigen. Und: Ich habe selbst so viele Interessen, daß auch acht Tage in der Woche 25 Stunden am Tag ohne Partner nicht reichen würden - und wie schön ist es dann, wenn beide sich von "ihren" Dingen erzählen!

Mein Freund besteht darauf, sich ab und an mit seiner Ex, mit der er sehr lang zusammen war zum Kaffe zu treffen. Die is inzwischen glücklich verheiratet und ich versteh mich auch gut mit ihr.

Als Ausgleich dafür, geh ich eben auch manchmal mit meinem Ex aus, findet er nicht so prickelnd, aber was solls? Gleiches Recht für alle!

das hatte ich in meiner ersten ehe, es war aussischtslos, ich hatte keine chance, das zu ändern.

ich hatte einen bastel-wastel als ehemann.

der hing immer in einem bastelcontainer, schürze vorm bauch, klebstoff an den fingern, und hielt sich insgesamt für einen begnadeten handwerker(*grusel*).

er kam nie zum essen, bevor es nicht beinahe kalt war.

er zog sich nie normale kleidung an(könnte ja beim hämmern, schrauben, kleben dreckig werden).

es war OBERNERVIG!

Meine bessere Hälfte ist bei der Freiwilligen Feuerwehr und dazu dort noch stellvertretender Vorsitzender des Feuerwehrvereines. Tja und wenn es bei der Feuerwehr etwas zu Feiern gibt, Ausflüge organisiert werden, jemand Geehrt wird oder Geburtstag hat und er noch zu den Übungen geht, stehe ich eben mal kurz hinten an.

Dazu ist er noch im Karnevalsverein bei der Technik.

Beruflich ist er als Techniker im Service tätig.

Mehr muss ich woll nicht sagen.

Meiner ist ein Fussball- und Formel 1 Fanatiker ...... er lässt da nix aus :-((

klar, wer kennt das nicht???

mein partner ist mit seinem beruf verheiratet, morgens um sieben aus dem haus und abends irgendwann gegen acht kommt er dann wieder (natürlich total kaputt, essen und dann vor dem fernseher einschlafen)

in der letzten zeit bin ich auch oft weg, hab mich beim bildungswerk zu irgendwelchen kursen angemeldet oder treffe mich mit freunden

Wunderbare Frage.

Was genau bedeutet das, "vorgehen"?

(Das hat bestimmt etwas mit Deiner anderen Frage zu den Altlasten zu tun.)

Ich denke, wir alle haben ein Vorleben, und da gibt es auch Aspekte, die einen festen Platz haben und somit wichtig sind.

Aber wie wichtig solche Dinge und eine Partnerschaft in einer konkreten Situation sind, ist eben situativ bedingt und auch nicht frei von Fehleinschätzungen.

Wenn beispielsweise ein Mann jeden zweiten Abend beim Fußball hängt und darüber seine Partnerin vernachlässigt, ist es sicherlich Zeit, ihn massiv auf seine Prioritäten anzusprechen.

Nehmen wir auf der anderen Seite einen Mann an, der zwar in einer Partnerschaft ist, aber vorher bereits verheiratet war und aus dieser Ehe auch erwachsene und selbständige Kinder hat. Daß hier damit zu rechnen ist, daß dieser Mann einen Teil seines Lebens seiner Familie widmet, ist völlig klar, und daß er im Konfliktfall abwägt, ebenso. Das Problem hierbei ist, daß in solchen Fällen die Reaktion der sich vernachlässigt glaubenden Partnerin darin besteht, einen Konflikt herbeizuführen bzw. zu verschärfen, obwohl das Engagement für die Familie in diesem Fall eben nicht bedeutet, daß die aktuelle Partnerin generell weniger wichtig ist.

Ich persönlich hab' im Moment kein Problem damit - weil Single - würde aber weder etwas dagegen unternehmen noch Konflikte heraufbeschwören noch ein Krisengespräch einberufen. Ich hatte solche Situationen durchaus, und der einzig sinnvolle Weg besteht meiner Ansicht nach darin, sich damit zu arrangieren und das Beste daraus zu machen, denn alles andere erzeugt nur mehr Streß. Und wenn das Arrangement nicht klappt oder zu wenig gemeinsames Leben übrig bleibt, ist die Entscheidung eigentlich schon gefallen - nämlich zu gehen.

Verstöße: 24 (Anarchist in Ausbildung)