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Buddhismus vs. Katholizismus?
Warum haben sich manche Religionen mit solch positiver Grundeinstellung (Buddhismus) entwickelt und andere mit Angstmacherei, Qual, Leid als Grundgedanken (Katholizismus)?
Im Katholizismus gibt es vielerlei Ver-und Gebote, die päpstliche Unfehlbarkeit, Fegefeuer, Zölibat, Reliquien, Frauenfeindlichkeit und diverse Gegenreden gegen Dinge die für unsere heutige Gesellschaft wichtig sind: Homosexualität, Abtreibung etc. Es wird hier vorrangig mit der Angst der Menschen gewirkt.
Im Buddhismus folgende Schlagwörter wie Karma, Reinkarnation, der Kreislauf des Lebens, Nirvana, Meditation. Der B. arbeitet nicht mit der Angst der Gläubigen, sondern versucht ihnen zu helfen einen inneren Frieden zu erlangen. Buddha sah sich nie als Gott und wollte nie dass jemand dogmatisch seinen Lehren folgt. Im Gegenteil: er warnte vor blinder Autoritätsgläubigkeit und hob die Selbstverantwortung des Menschen hervor.
Nun meine Frage: wieso haben sich beide Relgionen (die jetzt hier nur mal als Beispiel dienen sollen) so unterschiedlich entwickelt?
Warum arbeitet die eine mit der Angst und Unterdrückung der Gläubigen und die Andere mit der Befreiung der Gläubigen?
Ist es weil die Kirche eine Macht besaß die sie unter keinen Umständen freigeben wollte und Buddha in dem Sinn keine Macht (vorallem Kapital) anstrebte?
ACHTUNG: Ich rede nicht von Evangelisten nach der Reformation, sondern von der römisch-katholischen Kirche!
Ist ne ernste Frage, würde mich über ERNSTE Antworten freuen!
Bin selbst Atheist!
ADD: Danke auch an whyskyhigh der meiner Meinung nach etwas viel Weihrauch abbekam. Auweh.
15 Antworten
- vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Das ist ein vielschichtiger Bereich!
Ich denke, Gott hat uns immer wieder Abgesandte geschickt, die uns auf einen guten/positiven Weg bringen sollen.
Leider ist die Mentalität der Menschen in unserem Dunstkreis zu sehr auf Angst und sich ducken ausgerichtet, sodass die Menschen in Europa sehr gut auf diese Machtspielchen anspringen, die die Kirche spielt, auch die evangelische ist nicht ohne. Jesus war ein gutes Vorbild, aber die Menschen machten ein Machtinstrument aus seiner Botschaft, verfälschten die Bibel, was ja wunderbar ging, da die wenigsten Menschen lesen konnten und schon gar nicht die Ursprachen verstehen konnten. So blieben die Menschen lange unwissend und manipulierbar, die Kirche hatte kein Interesse daran, Außenstehende wissend zu machen, also musste eine Rebellion schon von innen kommen (Luther etc), aber auch hier lief wieder vieles schief. Gott schickte wieder einen Botschafter, Mohammed, aber mit seiner Botschaft geschah Ähnliches, auch sie wurde durch Interpretationen seiner "Vertreter" verfälscht. Auch der christliche "Vertreter", der Pabst, hat meiner Ansicht nach zu viel Macht. Im Konzil von Nicäa, 325 n. Chr., wurde zum Beispiel das gesamte Thema Wiedergeburt aus der Bibel getilgt, damit man die Menschen weiterhin unter die Knute der Angst zwingen konnte, weil sie dadurch lernten, an eine Hölle zu glauben.
Warum ist das im Buddhismus anders, wo doch alle Weltreligionen vom Ursprung her friedliebend sind? Vielleicht liegt das daran, dass die Mönche von Anfang an angehalten werden, die alten Schriften zu studieren, also lesen können, alle b. Mönche werden von Anfang an zur Bildung angehalten, selbst zu interpretieren, Im Kath. war das anders, da konnten früher oft nicht mal die Mönche richtig lesen und es wurde ihnen diktiert, was sie zu glauben hatten und wie sie es auszulegen hatten. Ich denke, der feine Unterschied, der auf lange Sicht so viel ausmacht, ist die Mündigkeit der Ausübenden, die gewährt wird und gefördert wird, auch wenn es überall strenge Regeln im klösterlichen Leben gibt, im Buddhismus wird die persönliche Weiterentwicklung des Geistes gefördert, das persönliche Streben nach Erleuchtung und die wahre Liebe am anderen, keine Kriecherei und Missverständnis von Demut als Deckelung seiner Selbst. Wie du schon sagtest: Die Selbstverantwortung ist ein ganz großer Baustein bei dieser unterschiedlichen Entwicklung!
Wir sollten uns alle aus den Dogmen lösen uns unseren eigenen, persönlichen Weg zu Gott finden!
Schon Jesus sagte: Nehmet alles und das Beste behaltet.
Diese Grundeinstellung habe ich mir zu eigen gemacht. Ich lese aus allen Religionen, was mir in die Finger fällt und fühle in mich hinein, was in meinem Herzen Anklang findet, damit liege ich für mich gut und richtig. Wir sind alle individuell, warum sollten unsere Glaubensansichten nicht genauso vielfältig sein? Ich kann nur jeden dazu ermutigen, es ebenso zu praktizieren und sich in toleranz zu üben, jedem anderen gegenüber, der eine andere Ansicht hat!
Es lebe die Achtung vor jedem lebenden Wesen!
- WolkenseglerLv 5vor 1 Jahrzehnt
Das halte ich für eine weitgehend richtige Feststellung, dass gerade katholischerseits (ich bin selbst katholisch) aus der Frohbotschaft des öfteren eine (moralinsaure) Drohbotschaft wurde und wird.
Das hängt auch nach meinem Dafürhalten damit zusammen, dass die kath. Kirche eine inzwischen jahrtausende alte Institution wurde mit gesellschaftlichem Rang. Jede ideelle Institution neigt dazu tendenziell ihr Ziel aus den Augen zu verlieren, je etablierter sie wird. Auch Kirchens blieben nicht immun gegen Korruption und Bequemlichkeit, wie man sehen kann.
Dennoch bleibt die Botschaft im Kern dieselbe, nämlich Frohbotschaft, Erlösung durch Gottes Heilstaten.
Gut möglich ,dass für Dich der Buddhismus näher liegt als der christliche Glaube.
Ich persönlich schätze einige Aspekte, die Du erwähnt hast, ebenfalls sehr. Die von Hermann Hesse geschriebene Geschichte des buddhistischen Mönches "Siddartha" ist nach wie vor mein Lieblingsbuch.
Ebenso geht es mir darum spirituell mündig zu sein. Was Rom sagt, ist für mich möglicherweise eine kluge Weisung, aber ich behalte mir vor, mein eigenes Urteil zu fällen. Andere Katholiken, die ich kenne, halten es ebenso. Rom muss noch einiges lernen. Die Jungs im Vatikan haben halt noch ne Menge Mittelalter-Muff in ihren Talaren.
Aber ich werd nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. In der katholischen Kirche habe ich meine Beziehung zu Gott gefunden und lebe sie weiterhin in ihr, auch wenn ich vielfach eher lutherisch denke.
In einem aber sehe ich einen Vorteil als Christ.
Die Erlösung kommt allein von Gott her. Sie wird nicht durch den Menschen bewerkstelligt, in dem er durch Beachtung eines Verhaltenskataloges oder effektiver Meditationsübungen sich quasi seine Eintrittskarte ins ewige Leben selber beschert(Hier sitzt auch "lordseagle" einem Vorurteil auf, wenn sie glaubt, dass Kathoiken sich ihr Heil selber basteln !). Der Mensch wird erlöst durch die Menschwerdung Gottes, die in letzter Konsequenz auch Leid und Tod umfasst. Die Liebe Gottes aber geht durchalle schmerzhaften Niederlagen hindurch und überwindet selbst den Tod.
Nicht bloß durch den Übergang in ein unpersönliches Nirvana, das meine Persönlichkeit beiseite lässt. Auferstehung meint mehr : Ewiges Leben bei/in Gott als lebendiges Du Gottes. Als Person, deren Grundfesten in diesem Leben gelegt und gelebt und gelitten und gestorben werden.
Shalom.
- NagualLv 5vor 1 Jahrzehnt
Zu erst: Ich sehe die Trennung zwischen Katholisch und Evangelisch so nicht. Auch die Evangelischen haben Hexen verbrannt!
Auch der Buddhismus kennt seine "Hölle", auch wenn sie der Christlichen nicht 1:1 entspricht. Die Wiedergeburt als Spinne
würde Dich ja auch nicht so begeistern?
Wenn Du Buddha nicht mit dem Großinquisitor sondern mit Jesus vergleichst, kommst Du zu einem gaaanz anderem Bild!
Was heute von den Religionen vorhanden ist, hat mit den Gründern wenig zu tun! Der Zölibat wurde bekanntlich nicht
von Christus eingeführt. Auch im Buddhismus erfolgte bereits nach wenigen Jahren eine ERSTE Trennung. In der Zwischenzeit gibt es mindestens genau so viele Strömungen, wie im Christentum! Die Einflüsse vom Chöd, vom Bön, vom Hinduismus auf manche buddhistische Strömungen sind GEWALTIG!!
Also: DEN Buddhismus gibt es so wenig, wie das Christentum! Jesus und der Sakiamuni würden sich bedanken, wenn man sie für ALLES verantwortlich machte, was in ihrem Namen geschieht.
Mohammed habe ich (genau wie DU!!!) bewusst ausgelassen!
- Jürgen DLv 5vor 1 Jahrzehnt
weil die katholische Kirche bis heute die Menschen für ihre Zwecke benutzen wollen und nur an Gewinn machen interniert sind und nicht an helfen.
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- ?Lv 5vor 1 Jahrzehnt
Hi, Fragende,
darf auch ein Heide antworten?
Die Antwort ist so vielschichtig wie die Frage lang.
Nur ein winziger Teilaspekt:
Reise nur mal in die Länder die den B. praktizieren.
Welten tun sich da auf. Selbst als Tourie wird man von der Freundlichkeit, Gelassenheit,Hilfsbereitschaft und Toleranz schier überrollt.
Man muß diese Menschen einfach lieben, die auch durch ihre Religion stark so ausgeprägt sind.
Und dann wieder zurück nach Europa....gruselig.
Wäre ich nicht schon so ein alter Tölpel, ich wäre versucht auszuwandern.
mfG, ein religionsloser Gläubiger
- DharmaLv 4vor 1 Jahrzehnt
Der Buddhismus ist die Lehre von der Erkenntnis des Leidens und wie man es besiegt. Die Kirche ist genau das Gegenteil. Weiter möchte ich das hier gar nicht mehr ausführen. Treffender als Du kann man es wahrscheinlich eh nicht formulieren. Liebe Grüße:-)
- vor 1 Jahrzehnt
Auf Menschen schauen bringt zu Fall. Die Bibel verstehen heisst Mann hatte die Gnade Jesu bekommen weil Mann es von Herzen wollte. Wer mich sucht der findet mich !
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Die Religionen sind von Menschen erfunden. Für mich ist alles nur eine Erfindung der Menschheit. Es wäre die Welt schöner ohne Religionen,ohne Krieg. Ich glaube an Gott aber muss ich dafür nicht unbedingt ein Religion haben. Für mich Gott ist die Natur und die Kraft was diese ganze Galaxie zusammenhält. Wenn ich bete in meinem Gedanken ist ein Djungel oder die Sterne oder das Meer. Ich fühle mich sehr nahe an Gott, wenn ich mir das alles vorstelle als in eine Kirche zu gehen. Da schaut dich jeder nur an wie du dich angezogen hast, deine Frisur passt nicht, deine Schuhe hast du nicht richtig geputzt usw. Das ist nur alles STRESS!
- .Lv 4vor 1 Jahrzehnt
Der Buddhismus kennt keine "Schöpfergottheit" im eigentlichen Sinne, er ist mehr eine (Lebens-)Philosophie als eine Religion in unserem (abendländischen) Sinne. Man muss im Buddhismus nicht an eine personifizierte Wesenheit glauben, die straft, bewertet, zürnt, lobt, also im Wesentlichen durchaus menschliche Eigenschaften besitzt, sondern mehr an die Gesetzmässigkeiten des Lebens an sich...
Jeder sollte frei entscheiden, mit welchem Weg er besser zurechtkommt. Viele brauchen eine Gottvater-Figur, um sich bestimmte Prinzipien besser vorstellen zu können...das ist okay. Sie sollten nur nicht versuchen, IHRE innere Wahrheit als objektive Wahrheit darzustellen und andere dazu zu bekehren. Damit ist niemandem geholfen.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Na das ist eine Frage, an der haben sich bestimmt schon viele Theologiestudenten in zig Abhandlungen die Köpfe zerbrochen. Ich könnte dazu auch ganze Romane schreiben. Ich sehe es auch so wie meine Vorredner. In meinem Paß steht zwar, daß ich evangelisch bin, aber das war es auch schon. Die (kath.) Kirche hat es im Laufe der Jahrhunderten verstanden immer wieder ihre Macht auszunutzen, und auch im letzten wie auch in diesem Jahrhundert weiß sie es auch immer noch.
Es sagte mal jemand Religion sei das "Opium für das Volk" und damit hatte er nicht ganz unrecht. Was wäre denn, wenn von heute auf morgen die kath. Kirche zugeben würde, daß wir 2 Jahrtausende betrogen wurden? Wir hätten Anarchie. Ein ganzes Weltbild würde ins Wanken geraten. Die Kirche macht immer wieder Zugeständnisse, wenn die Wissenschaft mal wieder neue Entdeckungen macht, wer weiß, was wir dieses Jahrhundert noch alles erfahren werden...
Egal ob wir uns mit Buddhismus oder Katholizismus oder anderen Religionen beschäftigen, jede Religion hat in der Schöpfung Ähnlichkeiten, nur was daraus gemacht wurde im Laufe der Zeit ist gespickt von eigennützigen Machtgedanken. Und leider haben wir viele unnütze Glaubenskriege auf dieser Welt. Die kath. Kirche spielt sich meiner Meinung nur ein bisschen arg auf. Daher finde ich, ist es kein Wunder wenn so viele zu anderen Glaubensrichtungen wechseln.