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Umverteilung von unten nach oben?
Hallo,
in letzter Zeit (ich muss ein kleines Referat über "Die Linkspartei.PDS" verfassen) bin ich sehr häufig über den Begriff "Umverteilung von unten nach oben" gestolpert. Dieser Begriff ruft einige Fragen bei mir auf, ich kann mir konkret nichts unter diesem Begriff vorstellen und im Internet habe ich auch nichts brauchbares gefunden. Kennt sich einer damit aus und kann mir eine kleine Erklärung geben?
Vielen Dank:)
Toni
6 Antworten
- Anonymvor 1 JahrzehntBeste Antwort
Die PDS, zu deren Forderung das Schlagwort von der "Umverteilung von unten nach oben" gehört, die es zu stoppen gilt, meint damit, dass es jetzt so ist, dass die untere Bevölkerungsschicht (die Wenigverdiener) zu stark besteuert wird und die obere Bevölkerungsschicht (die Besserverdiener) zu wenig besteuert wird. Mit anderen Worten: es sollte genau umgekehrt sein, damit die Schere nicht noch weiter auseinander geht und sich (gerechterweise) die beiden Schichten anpassen.
Aus diesem Grunde fordern sie auch immer die Reichensteuer, Versteuerung von Vermögen und Erbschaften.
http://www.linksnet.de/artikel.php?id=2360
http://www.verdi.de/mmm/archiv/2005/12_05-01_06/ru...
http://sozialisten.de/presse/presseerklaerungen/vi...
http://www.blogigo.de/kopf_voran/EEG-Umverteilung-...
Der Ausdruck hat sich in der Zwischenzeit ein wenig verselbständigt und wird z. B. auch im Zusammenhang mit der gebührenfreien Hochschulausbildung verwandt:
http://www.che.de/downloads/Materialien_gebuehrenf...
Gruß
Peter
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Wie funktioniert die Umverteilung von arm zu reich? Niedrige Löhne und ungerechte Steuergesetze sind wesentliche Probleme. Ein erhebliches Problem, das kaum beachtet wird, ist der Zins in den Preisen. Zur Finanzierung der Konsumgüterproduktion werden Kredite benötigt, welche der Unternehmer mit Zins und Zinseszins zurückzahlen muss. Jeder Unternehmer schlägt natürlich diese Kosten auf den Verkaufspreis auf, jeder Zwischenhändler gibt diese nach unten weiter. Bezahlt werden sie schlieÃlich vom Endverbraucher, da der – als letztes Glied in der Kette – diese ja nicht weiterreichen kann. In allen Waren und Dienstleistungen stecken im Durchschnitt etwa 30 % Zinsen (im Wohnungsbau sind es sogar bis zu 77 %), ebenso in Steuern und Abgaben, da ja auch der Staat mit geliehenem Geld wirtschaftet.
Genau so viele Zinsen, wie der Staat insgesamt jährlich zahlt, flieÃen auf die privaten Konten der Reichen. Das Hauptproblem der Staatsschulden ist ihr Beitrag zur sozialen Umverteilung von unten nach oben. Alle Staatsschulden sind Reichenbedienung. So entsteht einer der gröÃten Grundwidersprüche des Systems: Man lenkt die Gewinne aus menschlicher Arbeit über die leistungslose Kapitalvermehrung zu Investitionen in Maschinen, die diese Arbeit immer weiter beseitigen. Gleichzeitig koppelt man aber die materielle Existenz der Bevölkerungsmehrheiten über Löhne, Gehälter und Sozialsysteme weiter an eben diese immer mehr beseitigte menschliche Arbeit
- CassandraLv 7vor 1 Jahrzehnt
Die "Umverteilung von unten nach Oben" ist im Zusam-
menhang mit den Steuer-Erleichterungen für Unternehmen
etc. zu sehen. Demgegenüber steht die Tatsache, dass
durch die Steuer-Erhöhungen für Gebrauchsgüter
Mehrbelastungen für den Durchschnittsbürger entstanden
sind, z.B. durch die Mehrwert-Steuer, die Mineralöl-
steuern, höhere Kosten für Ãl, Gas, Strom, wobei eben-
falls erzielte Gewinne eine Rolle spielen, was aber die Lebenshaltungskosten des Durchschnittsbürgersnach oben
treibt..
Zur selben Zeit verlangen die Unternehmerverbände
Zurückhaltung bei Lohnforderungen-
Die "Reform" der Sozialgesetzgebung dient dem gleichen
Zweck: Die Belastung der Arbeitnehmer steigt, die der
Arbeitgeber soll gesenkt werden. Arbeitgeber-Anteile
für Renten- und Krankenversicherung galten früher einmal
als "Teil des Arbeitsverdienstes, aus dem die Arbeit-
geber keinerlei Rechte ableiten könnten" (Urteil des ehema-
ligen höchsten deutschen Gerichts, des Reichsgerichts).
Das ist als "reziprokes Robin-Hood-Prinzip" bekannt:
"Den Armen nehmen und den Reichen Geben"
So sind auch der Gewinn-Maximierung dienenden
Entlassungen zu verstehen, man entläÃt bei steigen-
den Produktionsraten Personal, welches durch
Roboter ersetzt wird und die dafür verantwortlichen
Manager belohnen sich dafür durch unglaubliche
Sonderprämien in vielfacher Millionen-Höhe. Die Entlassenen weden dann zu "Hartz IV-"Opfern und
müssen dann Ersspartes oder sogar Teile ihrer
für die Altersversorgung abgeschlossenen Lebens-
versicherungen verbrauchen.
Renten wurden früher an die Inflationsraten angepaÃt.
Damit ist es jetzt auch vorbei,aber Rentner dürfen die
höheren Belastungen durch dÃe erwähnten Steuererhöhungen bezahlen.
Auch das gehört in die Kategorie "Umverteilung von
unten nach oben." Hinzu kommt, dass sie für viele
im Alter notwendige Medikamente selbst finanziell
aufkommen müssen, und der Anteil an Krankenkassen-
beiträgen und für die Pflegeversicherung wird ebenfalls
einseitig erhöht, d.h. sie müssen dadurch eine Kürzung
ihrer Renten hinnehmen, Ansprüche, diesie durch
manchmal 50jährige Beitragszahlung erworben haben,
und die Kürzungen werden von sogenannten "Volks-
vertretern" beschlossen, die selber keinen Cent für
ihre eigene Pension zu bezahlen brauchen, wobei
noch hinzu kommt, dass sie diesen Pensionsanspruch
mit 55 Jahren erwerben in unglaublicher Höhe, aber
den jetzt Arbeitenden Beitragszahlern die Rente mit
67 Jahren zumuten.
Das ist Umverteilung von Unten nach Oben.
Quelle(n): http://opus.zbw-kiel.de/volltexte/2003/1140/pdf/24... http://www.sgipt.org/politpsy/staatsl/gemeinw.htm http://www.bdb.de/pic/artikelpic/092005/br0508_pr_... http://www.sgipt.org/politpsy/wirts/dag/dag0.htm - RaikLv 7vor 1 Jahrzehnt
im Kern geht es darum, den "kleinen" Leuten unten etwas weg zu nehmen, damit die "oben" (die gut verdienenden) noch mehr bekommen können. Z.B. indem man vor allem kleine Einkommen hoch besteuert.
Sichtbar würde das in der Verteilung des Staatseinkommens. Wenn man dieses betrachtet, dann sieht man tatsächlich, dass die reichen Leute reicher geworden sind, während die ärmeren Leute ihr Einkommen in den letzten Jahren nur geringfügig steigern konnten.
Auch ist der Anteil der "armen" Menschen an der Bevölkerung gewachsen. Wenn man aber weiss, dass der Anteil der Ãrmeren immer in Prozent des Durchschnittseinkommens gemessen wird, dann sind allein über den wachsenden Durchschnitt heute mehr Leute statistisch arm - obwohl sie absolut gesehen mehr Geld haben als früher.
Ausserdem ist die Frage, wer denn eine solche Umverteilung vorgenommen haben sollte. An Gesetzen kannst Du das jedenfalls nicht festmachen.
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- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Es ist ein alter und polemischer Propagandaspruch der ausdrücken soll, dass man es denen "unten" nimmt und denen "oben" gibt.
Eine lineare Steuersenkung z.B. betrifft alle prozentual gleich - aber während der "da unten" vielleicht 50€/Monat davon hat, kannn es für den "oben" 500 oder 5.000 sein.
Ich bin sicher, damit fallen dir noch andere Beispiele ein.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Sicherlich ist damit gemeint, daà die "armen" = unten genausoviel erhalten wie die "reichen" = oben. Also daà eine Umverteilung des Kapitals erfolgt. Im Klartext: Jeder kriegt das selbe, wie der idiale Sozialismus das auch träumt.