Frage zu dem Buch Interview mit einem Vampir: Wie vermehren sich die Vampire in Osteuropa?

Durch eine Ansteckung...eine Art Virus. So steht es im Buch.

Genau wird nicht darauf eingegangen.

Und sie fanden mehrere...steht auch drin. Hast du etwa eine gekürzte Ausgabe erwischt??

Der ganze Vampirmythos ist ja eigentlich nichts anderes als eine Allegorie. Zu der Zeit als das Buch "Dracula" entstand, waren "verbotene" sexuelle Thematiken wie Homosexualität, Masturbation, Inzest, noch so tabuisiert, dass man weder in einem öffentlichen noch in einem privaten Rahmen darüber sprechen konnte oder durfte. Sexualität war an und für sich so tabuisiert, dass ein verbal offener Umgang damit praktisch unmöglich war. Was aber nicht bedeutete, dass die Menschen damals besser waren als heute, die Sexualität war ja damals keine andere, nur der Umgang mit ihr. So wurden diese Themen in Fiktion verwandelt, die mit Blut, Tod, Schuld, Verderben, Tod und Teufel verbunden war. Erst mit Freud wandelte sich das Menschenbild, wenn man so will.

In "Interview mit einem Vampir" ist das Schöne die Darstellung des inneren Konfliktes von Louis, der weder das Eine noch das Andere sein will: kein "wahrer Mensch" und kein "wahrer Vampir". Es geht hier auf der Metaebene immer ein wenig um die "animalischen Instinkte" ,

die im Menschen schlummern und dessen Umgang damit. Louis

hat im Gegensatz zu den rumänischen "Artgenossen" ein zivilisiertes und reflektiertes, praktisch "adliges" Leben geführt, bevor er selbst zum Vampir gemacht wurde durch den hedonistischen, pragmatischen und eigennützigen Lestat, der kein moralisches Problem mit seiner Existenz als Blutsauger hat.

Claudia als "Vampirkind" zeigt die Unvoreingenommenheit, aber auch Grausamkeit eines Kindes, die Unversöhnlichkeit und den Wunsch nach Rache, als sie erkennt, dass sie keine Wahl hatte,

sich für oder gegen diese Existenz zu entscheiden.

Die Suche nach anderen Vampiren ist die sehr menschliche Suche nach Gemeinschaft, innerhalb derer man sich verstanden weiß und "gleich" ist.

Bezogen auf die rumänischen "Verwandten" denke ich hier, dass diese als wandelnde Beispiele für Regelverletzungen gelten sollen: auch Vampire leben nach bestimmten Gesetzmässigkeiten, werden diese verletzt, entstehen Geschöpfe wie diese: dumpf, tierisch, unmenschlich, blutgierig, seelenlos, unfähig zu Empfindung oder Selbsterkenntnis.

Schmutziges Blut meint hier sicherlich Blut von Toten, die Vampire Osteuropas erlangen dadurch zombiehafte Züge im Roman.

Ein wenig dünkelhaft erscheint diese Sicht natürlich. Osteuropäer werden hier z.T. als abergläubische und verrohte Menschen dargestellt, die "zivilisierte Vampire" wie Louis und Claudia gar nicht hervorbringen können. ;)

ich schätz mal dass anne rice sich dabei gedacht hat, dass zu der zeit die pest herrschte. vermutlich gab es einfach nicht genug lebende opfer so dass die vampire eben auch das blut von toten getrunken haben.

nur in den köpfen der schreiberlinge

'Könnte' ist Konjunktiv.

D.h. ist gibt so viele Antworten darauf, wie die Phantasie es hergibt.