Warum sind schlechte Fernsehprogramme beliebter als gute?

Bei den schlechten Sendungen braucht der Zuschauer nur noch konsumieren, das (nach)denken hat der Sender übernommen. Die meisten Zuschauer lieben wohl diese Art von "Gehirnausschalten Sendungen" und merken nicht, das das alles nur gestellt ist. Ein Beispiel war mal Super-Nanny bei RTL, was ich bei einen Bekannten gesehen haben.

Zu Hause war die Tochter lieb und brav, machte ihr Bett, räumte auf und half der Mutter bei der Hausarbeit; und die Mutter glaubte auch fest, dass die Tochter lieb und brav ist. Draußen aber sollte die Tochter ein Schlägertyp sein, die jede und jeden verprügelt, selbst jüngere Kinder. Als dann irgendwann RTL der Mutter diese Prügelaufnahme gezeigt hat, war diese schockiert. Dies habe ich nicht gewusst, meinte die Mutter.

Meine Bekannten glaubte das, bis ich die Frage stellte: Wenn die Mutter so fest überzeugt ist, dass die Tochter lieb und brav ist, warum rief sie die Super-Nanny an, damit diese ihr bei der Erziehung der Tochter hilft, es es doch alles im grünen Bereich ist. Oder ruft die Tochter an um Hilfe von der Super-Nanny zu bekommen. Im Film war sie mit ihren Leben glücklich. Erst danach sagten meine Bekannten, stimmt, da ist irgendwas faul.

Leider sind ARD und ZDF auch nicht besser, die fahren auf die gleiche Schiene. Jemand sagte mal, bei ARD herrscht von 20:15 bis ca. 22:00 eine sinnfeie Zeit. Anstatt einen Gegenpol aufzubauen, wird er gleiche Wische-Waschi-Müll gesendet. Ich fürchte, die schlechten Sendungen werden immer weiter vorrücken.

weil für viele Leute Sendungen, die zum Nachdenken anregen, heute leider viel zu anstrenfend sind. Die Kultur geht leider so immer mehr verloren.

Vielleicht weil in den sogenannten "schlechten Programmen" nicht doch etwas Unterhaltsames steckt? Wenn es nach Roger Willemsen und Wim Wenders ginge, liefe bestimmt nur noch Arte und 3sat als Staatsprogramm. Diese Typen sehen Fernsehen noch als Bildungsauftrag und meinen, ein Jeder könne seine Bildung und seine Fertigkeiten verfeinern, wenn er denn nur ein TV-Programm mit Anspruch sähe. Das ist realitätsfern und hat für mich den Anspruch des Elitären.

Fernsehsendungen werden selektiv ausgesucht, und ich möchte nicht darüber entscheiden, wer Was zu sehen hat oder nicht. Sicherlich erfüllen die Öffentlich-Rechtlichen noch brav ihren "Erziehungsauftrag" und hieven ihre Sendungen fürs Bildungsbürgertum ins Programm. Aber sie sind auch nur ein kleines Rädchen im Getriebe und vergessen dabei zu oft, dass Fernsehen primär einen unterhaltenden Charakter hat. Der Bildungsauftrag obliegt nämlich immer noch zuerst den Eltern, dann den Schulen und der Gesellschaft.

Die Programmmacher sollten sich da nicht immer als Nabel der Welt sehen, sondern einfach nur für qualitativ gute Fernsehunterhaltung sorgen, und die Kulturkritiker sollten mal aufhören, dass Fernsehen als den Untergang des Abendlandes anzusehen, der alle Menschen verblöden lässt. Dieser Ansatz ist zu kurz gedacht und allzu billig.

ich guck, worauf ich lust hab.

und das sind meistens filme auf dreisat, arte und die von dir erwähnten serien.

aber trash-tv hat auch was für sich. es gibt nichts schöneres, als bei gerichts-shows zu bügeln. das gönn ich mir gerne.

was aber deine frage betrifft: die hirnlosigkeit greift um sich und hat mittlerweile amerikanisches format, da kannst nichts machen.

interessanterweise erleb ich in der arbeit, dass kein mensch zugeben würde, solche sendungen zu sehen. wenn aber niemand sie ansieht, wie können sie dann so erfolgreich sein? ...grübel...

Das ist nicht so anstrengend für die Unterschichten, wau, wau, wau...

Nicht nachdenken. Einfach nur gucken.

Es gibt eine Untersuchung, deren Ergebnis mich ein bißchen nachdenklich gemacht hat: die ganzen Trash-Sendungen, von denen du sprichst, werden hauptsächlich von sogenannten "Bildungsbürgern" geguckt! Irgendwie nachvollziehbar: wenn du den ganzen Tag eine anspruchsvolle Tätigkeit verrichtest, z.B. zu Gericht sitzt, Kindern Mathe beibringst oder nach neuen Arzneimitteln forscht, ist es klar, daß du danach nicht auch noch Lust hast, eine Dokumentation auf Arte zu schauen. Da muß leichte Kost her. Und du hast Recht: leichte Kost gibt es momentan im Fernsehen genug ;-)

Hinzu kommt der "Schadenfreude-Faktor": Es gibt nicht, was Menschen so sehr interessiert wie Menschen und Emotionen. Das dürfte den Erfolg von Big Brother, Talk- und Gerichtsshows erklären. Hier werden Menschen vorgeführt, und man sitzt als Voyeur vor der Glotze und schüttelt heimlich den Kopf. Man bekommt also gezeigt, daß das eigene Leben doch nicht sooo schlimm ist, wie man manchmal denkt...

Und ganz ehrlich: ich glaube nicht an Menschen, die ausschließlich Arte schauen, die Tagesschau und vielleicht noch den History Channel. Sendungen wie Big Brother oder DSDS polarisieren, und man will mitreden.

Und wieder wird die Einschaltquote ein bißchen höher...

Zitat:

Warum sind schlechte Fernsehprogramme beliebter als gute?

Antwort:

Wer sagt das?

Was obige schreiben, mit buegeln etc. ist natuerlich ein guter Grund.

Anderseits: Wer moechte den neben der Arbeit und den taeglichen Sorgen noch etwas intelligentes tun?

Den die Dummheit der Menschheit ist unendlich!

ich denke das liegt an der werbung.die ´schlechten´ programm werden doch ganz extrem ins rampenlicht gestellt.

Bei BB +Co. lässt man sich doch nur berieseln, dass ist doch kein eigentliches fernsehen...zwischendurch kann man chatten, simsen, lesen, telefonieren, auf Klo gehen...und man verpasst NICHTS!!!

Mit anspruchsvollerer Kost muss man sich auseinandersetzen, sich dafür die Zeit nehmen...das schafft doch kaum noch jemand..

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