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Wieso gehen Selbstmörder den letzten Schritt (siehe Details)?
Klar kann das Leben manchmal zum verzweifeln sein, aber es gibt immer wieder Hochs, auch wenn die lange auf sich warten lassen. Ich bezweifle, dass es eine Kurzschlussreaktion ist. Was steckt wirklich dahinter?
19 Antworten
- Anonymvor 1 JahrzehntBeste Antwort
Selbstmord ist der letzte Ausweg, um dem Schmerz zu entgehen, der sich dauerhaft in die Seele eingenisstet hat.
Kein Mensch will sterben, doch manch Einer sieht keinen anderen Ausweg mehr und ich kann das sehr gut nachvollziehen.
Selbstmord ist weder feige noch eine mutige Tat. Sie ist der Ausdruck "Purer elementarer Verzweiflung". Ein Zustand, in dem man nicht mehr klar denken kann und wenn man keine Freunde hat, die einem beistehen oder versuchen einem zu helfen, dann gibt es diese Kurzschlußhandlung.
Es ist wirklich ein Hilfeschrei, und wird leider viel zu oft abwertend behandelt.
Ich persönlich, weine, wenn ein Mensch sich selbst umbringt. Denn es ist schlimm, dass es so weit kommt.
Selbstmorde werden zunehmen, wenn wir Menschen uns nicht endlich ändern.
Mitgefühl? Was bedeutet es heute noch?
mfg sonne
- vor 1 Jahrzehnt
Du sagst es gibt immerwieder "Hochs", aber was wenn genau diese ausbleiben?
Wenn es in deinem Leben nichts mehr gibt auf das du dich freuen kannst, niemanden der für dich da ist, der dir zur seite steht und dich so nimmt wie du bist.
Wenn es sowohl privat als auch beruflich nicht nur schlecht läuft sondern ganz und gar aussichtslos scheint.
Wenn du dich drehen und wenden kannst wie du willst, aber es nie etwas genützt hat, du immer wieder gefallen bist, verloren hast, enttäuscht und verlassen worden bist.
Wenn deine Zukunft nich nur ungewiss sondern zum scheitern verurteilt scheint und die Erinnerungen an deine Vergangenheit nicht nur nicht schön sind, sondern tiefe Risse in deiner Seele und Deinem Herzen hinterlassen haben.
Was dann?
Dann glaubst du nicht mehr das es irgendwann wieder ein Hoch in deinem Leben gibt, dass irgendwann wieder die Sonne aufgeht.
Dein Leben ist ein Kampf der für dich zum scheitern verurteilt scheint und mit jedem Tag wird es schlimmer.
Irgendwann hast du keine Kraft mehr zu kämpfen.
So wie man sich von allem anderen im Leben trennt was einem Schmerzen zufügt und langsam aber sicher einen komplett zu zerstören scheint.......so trennst du dich dann eben von deinem Leben selbst.
Und ich persönlich denke, dass dieser Kreislauf gar nicht so ausarten müsste und weniger Menschen in diesem seelischen Chaos wären, wenn sich alle Menschen so akzeptieren würden wie sie sind und einer für den anderen da wären.
Aber da unsere Gesellschaft immer egoistischer, oberflächlicher , materialistischer und brutaler wird.....sehe ich die Chancen auf eine Senkung der Selbstmordrate eher schwinden.
- DisplicentiaLv 6vor 1 Jahrzehnt
Verzweiflung und das Fehlen von Hoffnung. Oft ist es nach längerer Verzweiflung und Depression der letzte Schritt. Leider ist die ärztliche Versorgung in unserem Land momentan nicht so ausgelegt, das man sofort Hilfe bekommt, wenn man sie braucht. Für tiefenpsychologische Behandlungstermine muss man sich 6 Monate oder mehr gedulden - das gilt insbesondere für die Landbevölkerung, in deren Nähe sich oft gar keine Spezialärzte befinden. Viele scheuen sich davor, spontan eine Klinik aufzusuchen - selbst Angehörige kommen trotz Anzeichen selten auf die Idee, jemanden, der gefährdet ist, dorthin zu begleiten.
Ich habe zwei Angehörige durch Selbsttötung verloren, zwei nähere Angehörige konnten nach Versuchen wiederbelebt und gerettet werden. Alle 4 Personen hatten den Wunsch zu sterben schon öfter geäuÃert und bis zur Durchführung keinerlei professionelle Hilfe gesucht oder in Anspruch genommen. Seltsamerweise habe ich hierbei erfahren, das Depressionen fordern, das man sich ihnen hingibt, statt sie zu bekämpfen - mag sein das dieses zumindest ein Teil der Lösung Deiner Frage ist.
- vor 1 Jahrzehnt
Es ist eine Kombination aus Hilferuf und Verzweiflung. Wenn es einem so schlecht geht, dass man sich umbringen möchte, kommt das meistens nicht plötzlich, sondern man steckt in einer Krise. Und diese Krise kann so schrecklich sein und einem so um den Verstand quälen dass man tot sein will- oder halt weiterleben, aber mit Suizidversuch und der dahintersteckenden Botschaft "hört bei diesem Suizidversuch hin, der nächste Versuch endet tödlich!"
In einer Krise mit Suizidgedanken, z.B. eine Depression, kommen im Gehirn ALLE schlechten Gedanken zusammen, verbünden sich und durchtränken das gesamte Bewusstsein. Dagegen hilft kein einfaches "die Hochs kommen schon wieder"- Denken. Dieser Gedanke ersäuft nämlich. Es geht einem wirklich unvorstellbar schlecht, man ist im eigenen Gedankengefängnis. Die Zukunft und die Hoffnung sieht man nicht!
Dieses Gefangensein in der Krise ist wie Folter, und man hält es nicht aus. Aus Schmerz versuchen die Gepeinigten, sich zu töten. Leider klappt es manchmal.
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- savageLv 7vor 1 Jahrzehnt
ich glaube, da gehört schon viel verzweiflung dazu, wenn man es echt macht. meistens sind es halt hilferufe.....die man aber auch ernst nehmen sollte....wenn jemand wirklich springt hat er erreicht was er wollte. alle machen sich vorwürfe. ich hab´mal einen vom dach runtergeholt, und zwei tage später war er tot wegen tabletten.
und alle haben mir dann die schuld gegeben.. war nicht so klasse...
- KLostErFraULv 5vor 1 Jahrzehnt
Die Angst vor der Zukunft wie soll es weiter gehen..es kann nicht mehr besser kommen.
Depressionen..
Man will einfach nur noch seine Ruhe vor den ganzen Problemen.Lieder gar nicht leben..als so..usw.
Das sind die Gedanken :(
<ich habe auch mal auf der brücke auf éinen zug gewartet, hätte mich die polizei nicht runter geholt, wär ich gehupft.
Aber ich bin soooo froh das die mal da waren, als man sie wirklich brauchte :)
Jetzt ist alles wieder ok, aber ich kann diese Menschen verstehen, oft stecken schwere Schicksale dahinter
In der Nachrichten kommt nur..ist vor den Zug gesprungen..und alle denken, wie kann man so drauf sein?
Das geht schneller als man denkt.
Mfg Marie
- xyLv 6vor 1 Jahrzehnt
weiÃt du als ich nach der eröffnung meiner frau das sie sich scheiden lasen will den boden unter den füÃen verloren habe, da sah die dienstwaffe sehr verlockend aus und es war eine groÃe versuchung. ganz ehrlich.
es hing für mich ne menge dran kinder frau haus existens! eigentlich mein leben, so wie ich es mir vorgestellt habe.
der eine mag viell. sagen "spieÃig" aber ich fand es gut so und war zufrieden.
habe mir aber dann gedanken gemacht und mir gesagt : nein , den "gefallen tust du ihr nicht!!" und ich habe an meine kinder gedacht und , da ich dir schreibe, habe ich den "letzten schritt" nicht getan.
mit abstand betrachtet ist es auch keine lösung sich das leben zu nehmen, verstehen und respektieren kann ich es wenn es einer macht. aber für mich ist es keine alternative!
gruà POW / MIA
- vermischockeLv 5vor 1 Jahrzehnt
Ich würde die Menschen in Festleger und Nicht-Festleger einteilen.
Nicht-Festleger sind für mich diejenigen mit Abschiedsbriefen, auffälligen Drumrum-Gesprächen oder Hilferufen z. B. am Telefon kurz vorher. Oder die Methoden wählen, die nicht sicher sein können. Deren Unterbewusstsein will, dass jemand ihnen die Möglichkeit nimmt, es zu tun und/oder dass man sie vorher doch noch findet.
Festleger sind meiner Meinung nach nicht einfach kurzentschlossen. Ich denke, diese Menschen haben sich oft und lange genug überlegt, ob sie diesen Schritt gehen, waren manches Mal kurz davor. Für mich sind diese Menschen jene, die sich total klar und sicher darüber sind, so weit zu gehen. Und wirklich keinen Ausweg sehen.
(Differenzieren sollte man hier natürlich bei Menschen, die unter Drogen stehen.)
Ich habe auch schon ab und zu daran gedacht. Falls ich das mal tun würde, wäre ich ein Festleger. Und ich würde auf jeden Fall darauf achten, dass direkt bei der Aktion kein anderer Mensch Schaden nimmt, zB ein Lokführer. Das darf man keinem anderen antun.
Trauriges Thema...
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
es ist der sieg der logik über den verstand
- vor 1 Jahrzehnt
Es ist erwiesen, dass etwa 80 % der Suizide ungewollt passieren. Soll heissen, diese Menschen haben nicht die Absicht, wirklich zu sterben, sondern lassen ihr Leben, weil sie davon ausgehen, noch rechtzeitig gefunden zu werden. Kommt niemand, der für sie in letzter Sekunde den Krankenwagen rufen könnte, ist es tatsächlich zu spät, ohne, dass dies wirklich beabsichtigt war...