Yahoo Clever wird am 4. Mai 2021 (Eastern Time, Zeitzone US-Ostküste) eingestellt. Ab dem 20. April 2021 (Eastern Time) ist die Website von Yahoo Clever nur noch im reinen Lesemodus verfügbar. Andere Yahoo Produkte oder Dienste oder Ihr Yahoo Account sind von diesen Änderungen nicht betroffen. Auf dieser Hilfeseite finden Sie weitere Informationen zur Einstellung von Yahoo Clever und dazu, wie Sie Ihre Daten herunterladen.

Kennt jemand den Inhalt der Wette im Faustbuch 1.Teil??

5 Antworten

Bewertung
  • Andrea
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Lies einfach das Buch, dann weißt du's.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    "Werd ich zm Augenblicke sagen, verweile doch..." Einfach klasse, das ganze Buch

  • vor 1 Jahrzehnt

    der inhalt ist

    der teufel sagt:

    gib deinen freien willen auf und tue was ich sage

    dann bist du frei.

    und faust tut es.

    warum schreibt goethe das?

    weil viele menschen so ihr leben wegwerfen.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    In den alten Faustlegenden stand anstatt der Wette zwischen Faust und Mephisto ein Pakt, durch den Faust seine Seele verliert, als er irdisches Glück und Weisheit gewinnt. Auch in Marlowes Doctor Faustus ist der Bund zwischen den Beiden ausdrücklich als ein Pakt beschrieben: Faust verspricht seine Seele, wofür er also nicht nur mit Weisheit, sondern auch mit weltlicher Macht gelohnt wird. Goethe bringt aber zu dieser Szene in seinem Faust einige neue Aspekte herein: zuerst scheint es, daß der Bund ein ganz normaler Pakt wird, als Mephisto sagt, »Doch willst du mit mir vereint deine Schritte durchs Leben nehmen, so will ich mich gern bequemen, dein zu sein, auf der Stelle.« (ll. 1642-45) Dann aber kommt Fausts anfänglicher Widerstand (»der Teufel ist ein Egoist ...«), und Mephisto manipuliert ihn, diesen Pakt in eine Wette umzuwandeln, in der nur Fausts Hingeben an den Augenblick als die einzige Ursache seines Untergangs festgelegt wird.

    Durch diese Veränderung tauchen aber andere wichtige Aspekte des Verhältnis zwischen Faust und Mephisto auf. Nicht nur ist die Wette also ein Spiegel der persönlichen Konkurrenz, das zwischen den beiden schon existiert -- es zeigt auch Unterschiede zwischen den Weltanschauungen von Goethe und von den früheren Dramatikern. Mephisto ist in Goethes Drama ein viel tieferer Charakter, als es ihm früher möglich war, und auch Gott wird auf eine ausführlichere Weise dargestellt. Beide Figuren haben, genau wie Faust selbst, Ambiguitäten in sich, die jetst durch die Wette und deren Auswirkungen in einem anderen Licht erscheinen. Schließlich ist auch die Welt hier nicht nur ein so einfacher Ort, als sie in den mittelalterlichen Werken war, und es wird durch die Wahl der Wette statt des Paktes klargemacht, daß Mephisto immer noch um die Verdammung Fausts werden kämpfen müssen.

    Eine der wichtigsten Unterschiede zwischen dem Pakt und der Wette ist, daß die Wette ein unbestimmtes Ende hat, wobei das Ende des Paktes leichter vorauszusehen ist. In der alten Legende als auch in Marlowe steht der Pakt da, als eine Erinnerung an die Sünden, die Faust auf seiner Suche nach Macht und Weisheit begeht. Bei Goethe kommt dieser moralisierende Ton aber überhaupt nicht vor: es ist hier nicht immer klar, ob Faust recht oder unrecht hat, und es bleibt auch manchmal sogar unbestimmt, wer am Ende gewinnen wird. Mephisto muß dauernd um Fausts Seele kämpfen, wobei alles im Faustbuch schon festgelegt ist, als der Pakt ganz am Anfang geschlossen wird.

    Was aber an dieser Wette besonders interessant ist, ist ihr genauer Charakter -- es ist in der Tat keine normale Wette, denn beide geben es zu, daß Faust am Ende etwas (seinen jenseitigen Dienst zu Mephisto) geben wird. Es ist aber auch kein richtiger Pakt, wie wir schon gesehen haben -- keine klare Vereinbarung zwischen den Beiden taucht auf, und es gibt immer unheimlich viel Konkurrenz zwischen ihnen. Der Charakter der Wette spiegelt also die Ambiguität in Fausts Persönlichkeit selbst wider -- die zwei Seelen in seiner Brust, die gegeneinander kämpfen. Was die Wette aber auch widerspiegelt, ist die Ambiguität der Rolle Mephistos durch die ganze Geschichte. Auch in dem Prolog in Himmel kommt also eine Szene vor, die der späteren Paktszene ähnlich aussieht -- mit aber einigen wichtigen Unterschieden. »Was wettet Ihr?« fragt Mephisto Gott, als er den Kampf um Fausts Seele anbietet. Gott schließt sich aber in keinerlei Wette ein, sondern er erwidert nur: »Solang' er auf der Erde lebt, solange sei dir's nicht verboten.« Dieser Kampf ist also, ähnlich wie die Wette, schon vom Anfang an von Gott festgelegt, und muß nur durch die dramatischen Handlungen zwischen Faust und Mephisto zu Ende geführt werden.

    Ein Zeichen des Wettbewerbs zwischen Faust und Mephisto kommt dann auf der Suche nach Weisheit vor. In den früheren Versionen der Faustlegende hat Mephisto immer vieles erklärt, was Faust wissen wollte. Hier aber muß Faust praktisch alles für sich selbst lernen und erfahren, wenn gleich Mephisto ihn oft zu dieser Erfahrung führt. In diesem Sinne kann man dann sagen, daß die Wette ein Spiegel des Verhältnis der Beiden darstellt, denn sie verhalten sich zwar antagonistisch gegeneinander, aber sie wissen beide wohl, daß sie im selben Boot sitzen -- und daß nur einer am Ende gewinnen wird. Auch das Streben ist hier zum Vordergrund gebracht, denn Faust strebt immer danach, etwas von den Machinationen Mephistos zu gewinnen, und er strebt natürlich auch danach, Erfolg bei der Wette zu haben. Die Wette ist also ein Symbol der Unendlichkeit -- Faust muß unendlich viel streben, über so einen Gegner wie Mephisto zu gewinnen -- auch aber hat sie Wette selbst eine unendliche Möglichkeit, sich hinauszudehnen oder immer ungelöst zu bleiben.

    Faust: Die Gretchentragödie und die Gelehrtentragödie

    Es gibt zwei deutlich verschiedene Hälfte des ersten Teils von Faust, die auch verschiedene Betonungen und Aspekte des Dramas auslegen. In der Gelehrtentragödie, die bis zur Hexenküche ausgeführt wird, steht Faust als erfolgreicher aber immer noch unzufriedener Wissenschaftler da, der verzweifelt, weil seine Wissenskraft immer noch zu schwach ist, seine Wißbegierde zu sättigen. Nachdem sein Scheitern als vollkommen menschlich und nötig erklärt wird, kommen dann seine neue Erfahrungen in der Sphäre der Liebe, wo er auch am Ende scheitert. Durch beiden Hälften aber läuft ein thematisches Faden, das den ganzen ersten Teil des Dramas zusammenhält: das Streben nach der reinen Form, das durch Fausts Unvollkommenheit sowie auch durch die Eingreifungen von Mephisto scheitert.

    In der Gelehrtentragödie wird das Bild eines Wissenschaftlers dargestellt, der alles auf seiner Suche nach der »totalen« Wahrheit probiert und versucht hat. Diese Wahrheit, die außerhalb der Sphäre der menschlichen Erfahrung existiert, ist eine Manifestierung in Faust der reinen Form -- das, wonach die Menschen, oder wenigstens die Männer, sich sehnen und streben. Fausts Versuch scheitert aber hier, zum Teil weil es das menschliche Los ist, die reinen Form nicht auf Erde erreichen zu können -- auch aber weil Faust von Mephisto abgelenkt und in Versuchung geführt wird.

    Als Mephisto Faust dann später in die andere Hälfte der Tragödie führt -- in die Liebestragödie oder Gretchentragödie -- sieht man diese Suche nach der reinen Form von der anderen Seite. Es ist hier Gretchen, die das größte Mitleid des Publikums erregt, und Faust wird fast zum Antihelden, denn er ist doch die Ursache der ganzen tragischen Handlung. Was aber hier das gleiche bleibt, ist, daß Faust in dieser Hälfte immer noch auf der Suche nach der Wahrheit der Liebe ist -- das heißt, auf der Suche nach der reinen Form. Gretchen ist hier zwar wichtig, besonders für den Katharsis, aber sie bleibt eine Nebenfigur auf der Ebene der großen Schema. Faust ist es, der scheitert, und der wieder vom Anfang an im zweiten Teil beginnen muß. Es gelingt in dieser Hälfte sogar Gretchen, die als weibliche Repräsentativ der reinen Form und als Ziel des männlichen Strebens dargestellt wird, in den Himmel zu kommen, wo sie dann noch als motivierende Kraft bis zum Ende des Dramas ihren Einfluß ausbreitet.

    In beiden Hälften sehen wir Mephisto jedoch nicht nur als eine führende Figur, die Faust ganz nah an den Erfolg bringt, dann aber ihn zum Scheitern verdammt, sondern auch als eine paradoxe Katalysator der Handlung, der Faust gleichzeitig ablenkt und doch wieder auf die richtige Spur weist. Er scheint, wie er es selbst beschreibt, das Böse zu beabsichtigen, doch kommt öfters das Gute aus seinen Handlungen. Seine Versprechung, Faust erst durch die kleine Welt, dann die große zu leiten, wird also zur Wahrheit: die Gelehrtentragödie besteht doch aus kleineren Aspekte der Wahrheit und der wissenschaftlichen Untersuchungen, und die Gretchentragödie handelt sich eher um eine allgemein menschliche Wahrheit der Liebe, die die ganze große Welt in sich hineinzieht.

    Faust strebt also durch beiden Hälften des ersten Teils nach der reinen Form -- nach allen möglichen Arten der Weisheit und Erfahrung. Er ist also ein beispielhafter Renaissance-Mensch, der aber am Ende scheitert, weil er doch nicht genug geleistet hat. Es ist aber genau dieses Scheitern, das es ihm am Ende aber erlaubt, gerettet zu werden -- denn er setzt sein Streben immer wieder fort, und gibt es nie auf, nach einem oder dem anderen Aspekt der reinen Form zu streben. Das Faustische ist also in beiden Tragödien der ersten Teil die Hauptkraft -- nur auf zwei verschiedenen Weisen ausgeführt.

    Die Rolle und Funktion von Mephisto

    Es soll dem Leser durchaus klar sein, daß Mephisto durch das ganze Drama seine Rolle und Funktion als Begleiter zu Faust mißversteht, obwohl er sich doch vieles über seine Rolle auf der irdischen Welt richtig vorstellt. Im »Wald und Höhle« scheint Faust also auch seine Herkunft mißdeutig zu erklären, indem er den Erdgeist explizit dafür dankt, daß er Mephisto ihm geschickt habe. Dieses Mißverstehen auf der Seite Fausts so wie auch Mephistos ist aber zu rechtfertigen, wenn man in Betracht zieht, daß Goethes Weltbild doch um ein einziges Zentrum der Weisheit kreist, das heißt, daß nur Gott es fähig ist, die große Schema und alle Einzelheiten der Verhältnis zwischen Faust und Mephisto zu begreifen.

    Mephisto wurde nicht von dem Erdgeist gesandt, wie wir durch den Prolog im Himmel klar beweisen können. Er ist aber auf eine besondere Weise doch mit dem Erdgeist verbunden -- er ist eine Emanation von ihm. Mephisto sagt ja selbst, daß er ein Teil des Teils ist, »der anfangs alles war« -- das heißt also, ein Teil des Erdgeists, der die Ganzheit der irdischen Existenz in sich darstellt. Der Erdgeist enthält in sich sowohl das Gute als auch das Böse; als solches kommt es dann als keine große Überraschung, daß auch Mephisto von dem Erdgeist stammt.

    Faust hat aber die Herkunft Mephistos mißverstanden. Er weiß zwar, daß Mephisto von dieser Kraft stammt -- auf welche Weise aber nicht. Sein Fehler ist auch mit dem Mißverstehen Mephistos verbunden: Mephisto glaubt wirklich, daß er irgendwie doch zu Faust geschickt wurde, um seine Aufgabe als Teufel vollzubringen: das Böse will er, doch er schafft das Gute. Wenigstens versteht er einen Teil der Wahrheit in diesem Spruch -- daß er doch das Gute shafft -- jedoch er verdreht die Abhängigkeit, und glaubt also, daß das Gute irgendwie von ihm abhängig ist. Die Wahrheit, von der Seite Gottes gesehen, ist natürlich genau umgekehrt: Mephisto braucht das Gute, um überhaupt eine Ahnung des Bösen zu haben, und er schaftt dadurch unwillig das Gegenteil von dem, was er zu schaffen glaubt.

    Auch zeigt Faust eine verkehrte Weltanschauung, als er dem Erdgeist für die Hilfe und Barmherzigkeit dankt. Er sagt, der Erdgeist habe ihm alles gegeben, worum er gebeten hatte, Was er hier aber nicht einsieht, ist, daß fast alles, wonach er sich am Anfang leidenschaftlich gesehnt hatte, ihm noch nicht gegeben wird: was er in dieser Szene hat, ist nur eine andere Art Weisheit, die auch am Ende zum Scheitern kommen wird. Indem er sich aber bei dem Erdgeist bedankt, verschiebt Faust dann die Verantwortlichkeit für alles, was ihm passiert ist, auf dieser Kraft -- er leugnet daher seine Verantwortung und verliert dadurch seine »Personentum.«

    Nur Gott sieht hier die echte Wahrheit seiner Welt: er gebraucht Mephisto als Gegengewicht zu dem Streben der Menschen -- wie die Reibungskraft, stärkert Mephisto durch seinen Widerstand die Bemühungen von Faust. Es taucht auch hier eine Anspielung auf Leibniz auf: ohne das Böse (Mephisto) hätte das Gute also überhaupt keinen Grund zu existieren -- genau wie das Metapher der Reibung, denn ohne sie wäre die Energie und Kraft völlig sinnlos. Mephisto kämpft also gegen das Streben der Menschen, aber er kämpft auch gegen das Ziel dieses Strebens -- gegen also die reine Form. Paradoxerweise existiert er als Geist, nur damit er das menschliche Streben ermöglichen kann, und er hat selbst kein höheres Ziel, als Gott auf diese Weise zu dienen. Er erkennt das alles sicherlich nicht, aber es ist immer noch ein Teil seiner Wirkung, denn seine Unwissenheit erlaubt es ihm, die Menschen noch weiter herauszufordern.

  • Wie finden Sie die Antworten? Melden Sie sich an, um über die Antwort abzustimmen.
Haben Sie noch Fragen? Jetzt beantworten lassen.