Höre in den Nachrichten gerade etwas über eine Schule...?

Da hast Du Dich verhört bzw. erwartest das Falsche. Diese (Grund-)Schule ist in Dortmund und hat einen hochdotierten Preis gewonnen.

Und ja, es ist scheußlich, negative Meldungen zu erwarten, nur weil es um Kinder mit Migrationshintergrund geht.

Liegt daran das die Medien eigentlich immer nur auf der Suche nach der sensationellen Negativmeldung sind. Leichen verkaufen sich nun leider mal besser wie Gerettete.

Ja, definitiv scheußlich! Ich finde es sollte viel mehr positive Meldungen über solche Schulen geben!

Aber der Fakt, dass Schulen an denen es viele "Ausländerkinder" gibt, fast immer Problemschulen sind, zeigt einfach, wie ungerecht das deutsche Schulsystem bzw. die deutsche Gesellschaft ist. Die Kinder dort erfahren ihr ganzes Leben lang, dass es für sie keinen Platz in der Gesellschaft gibt, dass sie niemand braucht und niemand will: Ihre Eltern kriegen keinen Job, vielleicht haben sie seit Jahrzehnten noch keine Arbeitserlaubnis, ältere Geschwister kriegen eine Bewerbungsablehnung nach der anderen, in allen "oberen" Positionen (angefangen bei ihren Lehrern) sind "Deutsche" - wenn man so aufwächst, dann ist es doch irgendwie verständlich, dass sie rebellieren und keinen Respekt vor den Leuten haben, die von ihrer Welt keine blasse Ahnung haben und sich trotzdem hinstellen und so tun, als wüssten sie es besser - die Lehrer meine ich.

Ich will das nicht verharmlosen, aber es ist ein ganz normales Stereotyp bzw. Vorurteil. Das geht vielen so. Es ist quasi ein Nebeneffekt, wenn man in einer Gesellschaft lebt und Medien konsumiert. Weil man eben sehr, sehr viel Information aufnehmen und für sich einordnen muss, entstehen diese "Schubladen" -meist unbemerkt. Niemand ist völlig frei vor Vorurteilen. Scheußlich bzw. schlimm wird´s aber erst, wenn man es gar nicht mehr merkt, dass man einem Vorurteil aufgesessen ist, sondern bestimmte Minderheiten ohne Nachdenken abstempelt. Du hast es dagegen doch immerhin direkt gemerkt und bist sensibel dafür.

Dortmund - Die Stimme heiser gelacht. Den Kopf schwindelig gedacht. Gisela Schultebraucks-Burgkart (54), Leiterin der Dortmunder Grundschule Kleine Kielstraße, ist glücklich. Ergriffen. Und wahnsinnig stolz.

Ihre Schule ist die beste in Deutschland. Ganz offiziell: Am Montag hat Bundespräsident Horst Köhler in Berlin die kleine Schule aus der Dortmunder Nordstadt als Sieger des Deutschen Schulpreises ausgezeichnet – und das Kollegium aus 27 Lehrern vor Ort zum Jubeln gebracht.

Gisela Schultebraucks-Burgkart kann´s kaum fassen. "Damit haben wir niemals gerechnet, das wäre vermessen gewesen."

Bis zur vorletzten Namensnennung bangten die Dortmunder um den ersehnten Titel. "Und wir waren wahnsinnig aufgeregt." Ausgelassen erzählt Gisela Schultebraucks-Burgkart von zu Hause. Von der engagierten Elternarbeit, von den individuellen Fördermöglichkeiten und der gezielten Kooperation im Kollegium. Die Jury bewertete Unterrichtsqualität, Umgang mit Vielfalt, Schulklima sowie Motivationsförderung und Professionalität der Lehrer.

An der Kleinen Kielstraße lernen 400 Jungen und Mädchen Lesen, Schreiben, Rechnen. Für 83 Prozent von ihnen ist Deutsch nicht Muttersprache, die Schüler stammen aus 20 verschiedenen Nationen – für Lehrer ein Problem? "Nein, kein Problem, das ist eine Herausforderung", korrigiert Gisela Schultebraucks-Burgkart. Der Preis sei ein deutliches Zeichen, dass diese Klischees nicht zuträfen. "Ausländeranteil und Standort einer Schule sind kein Merkmal von Qualität", betont die Direktorin.

Und sie findet Unterstützung bei Prof. Hans-Günter Rolff vom Institut für Schulentwicklungsforschung an der Universität Dortmund. Er ist nicht nur Wissenschaftler, sondern hat auch das für die Preisvergabe notwendige Gutachten zur Schule verfasst. Sein Urteil: "Alle Nationen einzubeziehen und kein Kind hängen zu lassen, das sind sicherlich die herausstechenden Merkmale." Mit einem konsequenten Konzept setzen die Dortmunder dieses Ziel um.

Dazu gehört, dass die Kollegen jede Woche ihren Unterricht detailliert abstimmen. Und dass die Lehrer bereits in der Vorschule Kontakt zu ihren künftigen Schülern aufnehmen. Bei der Anmeldung, neun Monate vor der Einschulung, testen sie die Jungen und Mädchen. "Im Anschluss daran verschicken wir Förderbriefe, die den Eltern genau erklären, wie sie ihr Kind am besten auf die Schule vorbereiten können", erklärt Gisela Schultebraucks-Burgkart.

Und auf die kritische Frage der Prüfungskommission, ob die Schule denn auch ohne ihre ambitionierte Leiterin funktionieren würde, antwortet Gutachter Rolff mit einem energischen Nicken. "Sie hat es nicht versäumt, starke Kollegen entsprechend zu fördern."

Gisela Schultebraucks-Burgkart jedenfalls holt an diesem festlichen Nachmittag erst einmal tief Luft, lacht sich heiser – und verteilt Rosen an die Mitstreiter von der Kleinen Kielstraße.

Webforum: Kann die Grundschule Kleine Kielstraße ein Vorbild für andere Schulen sein? www.westline.de/go/politik

Montag, 11. Dezember 2006 | Klaus Baumeister

westline

wir haben bei uns auch eine solche schule, wenn die n preis gewinnen würde, dann würde mir das schon zu denken geben!

das hört sich mich eher so an, als wolle man den schlechten ruf den solche schulen haben durch irgendeinen erfundenen preis aufpolieren!

was wäre wenn microsoft outlook als bestes emailproggi wählen würde...?

bitte nicht schon wieder falsch verstehen, und in die braune schublade packen, das sind erfahrungswerte!

JA, morgen ist

SCHULFREI

Hurra Hurra

auf was läuft das denn?

ja das ist es in der tat!

Aber leider sind es auch meistens schleche Nachrichten, wenn es um Schulen mithohem Ausländeranteil geht.