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Bense
Lv 5
Bense fragte in Politik & VerwaltungRecht & Ethik · vor 1 Jahrzehnt

Sozialleistungen nur noch in Gutscheinen?

Ich mache einfach mal einen Vorschlag:

Ab 2007 wird der Großteil an Sozialleistungen wie Sozialhilfe nur noch in Gutscheinform ausgegeben. Davon ausgenommen ist natürlich ohnehin das zweckgebundene Wohngeld.

Dafür spräche: Kontrolle über die Ausgaben - es werden keine Playstations, Kippen oder Alk mehr gekauft, sondern die Gutscheine könnten für gesündere Ernährung genutzt werden. Die Gutscheine sind personengebunden und können nicht übertragen werden.

Es werden Kulturgutscheine ausgegeben, die das Besuchen von VHS-Kursen oder dem Kino/Theater ermöglichen und für eine Grundversorgung mit Lebensmitteln ermöglichen.

Kindergeld wird nicht mehr für Unsinn ausgegeben, sondern wird als Bekleidungsgutschein und bezahlte Vereinsmitgliedschaft (Sport oder was auch immer) ausgegeben. So sind Kinder eingebunden und es geht keines "verloren".

Des Weiteren werden Gesundheitsgutscheine ausgegeben, die von Sportvereinen und Gesundheitszentren akzeptiert werden.

Und, wie klingt das?

Update:

Nachtrag: Ist mir auch klar, dass so eine Maßnahme weder politisch vorerst nicht machbar ist. Menschenunwürdig ist es jedoch nicht, eine freie Entfaltung der Persönlichkeit geschieht nach wie vor, allerdings ist diese automatisch dann eingeengt, sobald man Transferleistungen bezieht.

@Alwin: So ist richtig, immer schön in Schemen denken - "Geht nicht" - "Haben wir schon immer so gemacht" - "Wo kommen wir denn da hin"...

Update 2:

Noch ein Nachtrag: Ja, so ein Ärger, das wäre wirklich schade für die Sozialhilfeempfänger. Aber mir egal. Eine Bedarfsförderung in Gutscheinform würde ja grade dazu führen, dass Sozialhilfeempfänger nicht stigmatisiert werden. Ich selbst arbeite ehrenamtlich bei den "Tafeln" und wenn die Leute sich so sehr schämen würden, kämen sie nicht.

Update 3:

@remusch: Bin als Student in dieser Situation. Ist es unwürdig Prüfungserfolge und Scheine beim Bafög-Amt nachweisen zu müssen? Nö. Vergessen wir nicht, wer das Geld gibt und wer das Geld will - ein Anspruch kann nur aus Leistung erwachsen.

Update 4:

Und noch ein weiterer Nachtrag: Meine Idee entstand aus der Tatsache heraus, dass ich bereits etliche Fernsehberichte gesehen habe und Leute aus meinem erweiterten Familienkreis kenne, die Gegenstände wie Mobiltelefone, Plasmafernseher und sogar manchmal Autos besitzen.

Wobei in der Hitliste ganz klar das Mobiltelefon steh, noch vor Spielekonsole für Kevin und dem sonst so häufig vertretenen Rasterelektronenmikroskop oder dem Spiegelteleskop...

Update 5:

Bearbeitungsaufwand: Um mehr als die Hälfte geringer als in sonst nötigen Einzelfallprüfungen. Ich hätte kein Problem damit, wesentlich mehr Geld dafür auszugeben, wenn ich wüsste, dass die Verwendung sinnvoll ist.

16 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Vielen Dank für Deinen Vorschlag. Es wird Zeit das die Gesetze modernisiert werden, so dass sowas mal gemacht werden kann. Klar, an der Kasse dauert es dann etwas länger - aber ich warte lieber 30 sek mehr so dass ich weiß das meine Steuern nicht mißbraucht werden. Und wenn ich weiß, wer Sozialhilfe bekommt - ja und, dem wird es schon zustehen (der Gutschein) und dann darf er auch gerne damit bezahlen. Meine Idee geht sogar ein Schritt weiter, nämlich dass alle öffentlichen Zahlungen (egal ob Bafög, Hartz IV, Beamtengehälter oder Rente) im Internet veröffentlicht werden. Denn alle Steuerzahler sollten ein Informationsrecht haben wo ihre Steuern bleiben - und so kann bei der Gelegenheit auch mal überprüft werden, ob alle in den Listen wirklich dort zu Recht sind.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Das geschieht bei nachweisbarem groben Missbrauch sowieso, und ansonsten ist es verfassungswidrig ("Freie Entfaltung der Persönlichkeit" und so). Da brauchen wir gar nicht lange zu diskutieren, die Idee ist Mist, erstens, weil sie rechtlich nicht geht, und zweitens, weil das menschenunwürdig wäre.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Tja, ob das wohl gutgehen würde.

    Sie haben die Pro und Kontra schon ganz gut aufgezählt doch ich muss mich meinen Vorgängern mitanschließen.

    Ich würde es Menschenunwürdig und absolut erniedrigend finden wenn ich nur mit "Fressbons" einkaufen gehen kann.

    Jeder Kassierer und jeder Mensch an der Kasse würde merken dass ich ein Hilfeempfänger wäre, und viele würden sich darüber hinaus auch noch ihr Maul zerreißen. (Guck mal der..., etc.)

    Aber mit diesen Gutscheinen kann man aber auch natürlich viele Mißbräuche einen Riegel vorschieben. Die Mittel würden dafür eingesetzt werden, wofür sie auch bestimmt sind... ....

    Doch bevor die Politiker später über sowas diskutieren und diskutieren (und doch zu keinen Ergebnis kommen) ist meine Meinung das man Hilfeempfängern statt Gutscheine eine Arbeit verschaffen sollte.

    Arbeit ist das A und O um aus der Hilfebedürftigkeit herauszukommen( selbst wenn es nur ein 1€ Job ist man hat dann aber etwas mehr Geld zur Verfügung).

    Darüber sollten sich manche Leute (damit meine ich nicht sie) ihre Köpfe mal zerbrechen, wie man neue Arbeitsplätze schaffen kann bzw. wie man Arbeitsplätze erhalten kann(!!!), damit die Menschen auch eine Zukunft haben und keine Sozialhilfe brauchen.

  • difra
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Ist alles schon mal dagewesen. Zum ersten muß ich Alwin recht geben, ist rechtlich nicht möglich. Zweitens würden damit die Kosten für die Sozialhilfe um mindestens 20 - 30 prozent steigen. Denn diese Gutscheine müßen ja auch wieder in richtiges Geld getauscht werden, Die Händler können Ihre Waren schließlich nicht mit den erhaltenen Gutscheinen einkaufen. Das heißt es müßten auf den Ämtern jede Menge Leute eingesetzt werden die diese Gutschein erstmal ausgeben und dann natürlich auch mit den Händlern abrechnen. Weiterer Kostenfaktor wäre das diese Gutscheine ja auch erstmal hergestellt werden müßten und zwar relativ Fälschungssicher, ansonsten wäre hier jeder Art von Betrug wieder Tür und Tor geöffnet. Also in einem Wort unpraktkabel.

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    1.) Das klingt nicht gut. Da damit wird den Menschen die Eigenverantwortung und die Teilhabe am Leben abgewöhnt und diese öffentlich blossgestellt.

    2.) Zudem ist das mit den Gutscheinen extem teuer - was meinst Du wohl, was die Bearbeitung kostet?!

    3.) Zumal der eigentliche Missbrauch auch eher von den Beamt/inn/en stattfindet, als von dem Empfänger/innen. Und zwar in jeder Form. Und sei es das Verkaufen von Adressen von ALG II - Empfänger/innenadressen an Adressbuchverlage, die damit dann Werbung für die Citybank und auch komplett unseriöse "Kreditgeber" machen. In Spandau in Berlin haben binnen eines Jahres zwei Sachbearbeiter unabhängig voneinander 250.000 Euro gerade mit diesen Gutscheingeschichten von Steuerzahler abschmarotzt. Das rechne Deutschlandweit mal hoch!

    Bist Du ein Sachbearbeiter vom Job - Center und willst auf diese Weise mehr Geld in die eigenen Tasche wirtschaften, oder was?

    4.) Selbstverständlich gehört übrigens die "Playstation II" eigentlich in den "Warenkorb", von dem auch das ALG II bemessen wird. Auch die Digitalkamera und das Mobiltelefon.

    Wenn auch nur die preiswerten Modelle in einer durchschnittlichen Ausstattung.

    5.) Ich indes habe übrigens einen anderen Vorschlag, wie man das Sozialsystem wirklich verbessern und zudem 4/5 der Kosten sparen kann:

    http://de.geocities.com/d_kalis/b.pdf

    Durch das Bürgergeld.

    Kosten werden durch ein Systembedingtes beenden eines jeden Missbrauches, seitens der Bearbeitung, wie auch der Bürger, komplett beendet, genauso, wie auch fast jegweder Bearbeitungsaufwand.

    Die Leute werden mit einer solchen - wie von mir vorgeschlagenen Allgemeinen Grundsicherung zur Selbstständigkeit erzogen und in ihrer Kreativität bestärkt.

    DK

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    deine idee kann ich sehr gut nachvollziehen, nur leider wird es sehr schwer, wenn nicht sogar unmöglich sein, das zu verwirklichen!

    es gibt sie leider immer und überall, die schwarzen schafe, und mit solchen aktionen trifft mann leider auch immer die die nicht lügen und betrügen...!

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    das ist Unsinn!

    bei Gutscheinen kriegt jeder (z.B. an der Ladenkasse) gleich mit, wer Sozialhilfeempfänger ist. Wirkt sehr erniedrigend für diese, wenn sie mit Gutscheinen statt mit Geld zahlen müssen.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Es wurde schon sehr viel zu Deiner Frage geschrieben, deshalb fasse ich mich kurz.

    Ich bin 100% Deiner Meinung!!!!

    Vielleicht würden sich ein grosser Teil der ARBEITSSCHEUEN doch einmal bequemen einen Job zu finden.

    Leider, leider wird dies nicht umgesetzt werden von unseren, ach' so demokratischen, Politikern.

    LG Nasenbaerchen

  • heinzl
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    dies würde ( so gut die idee auch ist ) in der praxis nicht umsetzbar sein.

    du kennst das staatssystem und seine auswüchse.

    was würde das in der praxis bedeuten

    sofort würde

    ein ministerium für gutscheinzuteilung entstehen

    in jedem bundesland würden tausende beamte bestellt die diese gutscheine stempeln müssten und die betoffenen vor ausgabe über deren verwendung beraten ( höchstens 20 betroffene per beamten, sonst verlieren sie den überblick )

    die gesetzlichen grundlagen für die graphische gestaltung dieser müsste erst geschaffen werden ( von den nötigen gutachten erst gar nicht zu reden )

    über deren höhe und verwendung müssten viele sitzungen des parlaments angesetzt werden ( dies bei deren überarbeitung auch noch )

    und letztendlich müssten sie auch noch ausgegeben werden ( hiefür muss erst die nötige infrastruktur geschaffen werden )

    und wer soll sie jetzt zurückverrechnen

    na klar , das amt zur rückverrechnung der gutscheine zur sicherung des lebensstandards , mit seinen unterabteilungen a-z , sowie seinen nebenstellen auf ibiza und tenariffa

    nun müsste noch eine polizeitruppe zur überwachung und zur denunzierung bei missbrauch geschaffen werden

    was du dazu brauchst sind ( um deutschlandkonform zu sein )

    hunderte direktoren

    hunderte gutachter

    tausende beamte

    tausende polizisten

    und bis der erste einen gutschein von der weite sieht schreiben wir sicherlich bereits das jahr 2050

    währ vielleicht doch gar nicht so schlecht wie bisher bar auszubezahlen

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich kenne eine Stadt, wo unmittelbar nach der Währungsunion das eingeführt wurde es hat sich nicht bewährt der Handel macht nicht mit der will Bares zu viel Aufwand außerdem ist das Freiheitsberaubung du kannst doch niemand vor schreiben 3mal zu essen und an Kulturelle Veranstaltungen teil nehmen zu müssen was der/die nicht will,dann können wir gleich wieder Honecker& Co Kommunismus machen, denke erst nach eh du so ein Schwachsinn fragst......

    Quelle(n): kommst du aus den Osten,die haben alle solche verückten Ideen...
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    so etwas gibt es zB in den USA schon lange. Dort erhalten Arbeitslose und Arme zwar auch noch Geld vom Staat, aber es gibt Lebensmittelgutscheine, die hier in Deutschland de facto unbekannt sind (nur für Asylbewerber gibt es sie). Ich finde die Idee teilweise recht gut - aber, ich habe meine Zweifel, ob dies auch umgesetzt wird.

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