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Karin W fragte in Gesellschaft & KulturSprachen · vor 1 Jahrzehnt

Was ist ein Erikativ?

6 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Im Gegensatz zu herkömmlichen Interjektionen wie "ach" oder "tja" drückt der Erikativ keine Empfindung durch einen Laut aus, und im Gegensatz zur Lautmalerei beschreibt der Erikativ auch normalerweise kein Geräusch. Statt dessen dient er zur Beschreibung, was eine Person gerade tut (häufig auch im übertragenen Sinne).

    Die zunächst scherzhafte Bezeichnung Erikativ (ein wurde im Juli 2002 erstmals in der Newsgroup de.etc.sprache.deutsch geprägt, in Verehrung von Dr. Erika Fuchs, der verstorbenen deutschen Übersetzerin der Donald-Duck- und Micky-Maus-Comics. Erika Fuchs hatte den Erikativ zwar nicht erfunden (erste Anwendungsbeispiele in der Literatur finden sich bereits im 19. Jahrhundert), aber maßgeblich in der deutschen Sprache bekannt gemacht

    Quelle(n): encyclopedie-de.snyke.com
  • vor 1 Jahrzehnt

    Ein Inflektiv ist eine infinite und unflektierte Verbform, die im Deutschen in Analogie zum Grundwort des englischen Infinitivs als deverbale Reduktion durch Weglassen der deutschen Infinitivendungen -n oder -en gebildet wird (seufz, gähn). Im Englischen entspricht dem das Grundwort des Infinitivs ohne "to" (sigh, cough), das auch als Nominalstamm gedeutet werden kann. Äußerungen im Inflektiv sind eine Sonderform der Interjektion und werden wie diese syntaktisch unverbunden als satzwertige Äußerung verwendet. Die Verben, aus denen sie geformt werden, bezeichnen Lautäußerungen oder Geräusche (quietsch, stotter) oder mimische oder andere Gesten oder Handlungen (grins, kopfkratz, brems!), die als vom Sprecher oder speziell im Comic auch von den Tieren oder Dingen, denen sie zugeschrieben werden, ausgeführt vorgestellt werden sollen.

    Inflektive wurden im Deutschen eingeführt durch die Übersetzungen englischer Comics seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Besonders Erika Fuchs, die deutsche Übersetzerin der Donald-Duck-Comics, hat seit den 1950er Jahren zahlreiche neue Interjektionen wie seufz, ächz oder saus geprägt, weshalb der Inflektiv gelegentlich auch scherzhaft als Erikativ bezeichnet wird. Der grammatische Terminus "Inflektiv" wurde 1998 von Oliver Teuber eingeführt.

    Erikativ ist eine Nennung für eine besondere Kategorie von Text-Emoticons wie beispielsweise *achselzuck*. Grammatikalisch beobachtet ähnelt der Erikativ dem Inflektiv und wird dort ab und zu auch als Deskriptiv genannt. In dem Gegensatz zur Lautmalerei wie beispielsweise "hmmm...." beschreibt der Erikativ kein Geräusch, sondern dient dem Autor dafür, zu kommunizieren, was er gerade tut (meist in dem übertragenen Sinne).

    In Comics hat der Inflektiv/Deskriptiv eine lange Tradition und wird in der gleichen Weise wie lautmalerische Wörter benutzt (Beispiele: schluck, seufz, stöhn, hust, brüll, tob). Mit dem Aufkommen des Internets etablierten sich später in Anlehnung daran Erikativ-Text-Emoticons in Newsgroups, Chats, Webforen und E-Mails. Die zunächst scherzhafte Nennung Erikativ (ein Neologismus) wurde offenbar in dem Juli 2002 erstmalig in der Newsgroup de.etc.sprache.deutsch benutzt und zur Erinnerung an Erika Fuchs gebildet, die als Übersetzerin der Donald-Duck- und Micky-Maus-Hefte den Inflektiv/Deskriptiv maßgeblich in der deutschen Sprache prägte.

    Der Erikativ wird meist in Sternchen gesetzt, seit der zunehmenden Verbreitung von HTML-Kenntnissen auch in spitzen Klammern.

    Beispiele für Erikative sind: *freu*, *grins*, *such*, *blätter*, *schnellwegduck*, *schreienddurchdiewohnungrenn*, <kopfschüttel>, <aufreg>, <zustimm>.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Erikativ ist ein pseudowissenschaftlicher Neologismus zur Bezeichnung einer besonderen Kategorie von Text-Emoticons wie zum Beispiel *schulterzuck*, *knuddel*, *dich ganz doll lieb hab*. Der Erikativ basiert grammatikalisch auf dem Inflektiv, wird aber als Interjektion verwendet und erlaubt auch zusammengesetzte Wörter. Fachsprachlich ist die Bezeichnung Erikativ ungebräuchlich. Manchmal wird der Erikativ als Inflektiv bezeichnet, daneben existiert die Bezeichnung Deskriptiv.

    Im Gegensatz zu herkömmlichen Interjektionen wie »ach« oder »tja« drückt der Erikativ keine Empfindung durch einen Laut aus, und im Gegensatz zur Lautmalerei beschreibt der Erikativ auch normalerweise kein Geräusch. Statt dessen dient er zur Beschreibung dessen, was eine Person gerade tut (häufig auch im übertragenen Sinne).

  • Windi
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    z.B. *grins* oder *knuddel* oder *geh*

    Als Erikativ wird eine ganz spezielle Form der Verben bezeichnet, die im Internet weit verbreitet ist. Grundsätzlich beschreibt der Erikativ das, was der Autor in diesem Moment genau macht, dies kann aber meistens nur im übertragenen Sinne verstanden werden.

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Wurde von Windi schon sehr gut beantwortet. Ich möchte noch hinzufügen: Wenn Erika ein Tief hat.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Der Infektiv ist quasi eine Transformierung aus dem Englischen. Frau Dr. Erika Fuchs hat diesen eigentlich mit den Donald usw. Übertragungen aus dem Englischen entwickelt und populär gemacht. Darum auch die Bezeichnung Erikativ.

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