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Wieso kriegen meine Phalaenopsis-Orchideen statt Blüten "Kinder"???

Ich habe gelernt, dass man bei Phalaenopsis-Orchideen den Blütenstiel, wenn alle Blüten verwelkt sind, zwei bis drei Blattachseln oberhalb der Basis abschneiden und die Pflanze dann kühl und trockener halten soll, damit sie aus demselben Stiel einen neuen Blütenansatz treibt. Das habe ich auch immer so gemacht und es funktioniert tatsächlich.

In diesem Herbst geht das nicht! Fast alle Pflanzen treiben an ihren alten Stielen anstelle eines neuen Blütenansatzes neue, kleine Phalaenopsis-Pflanzen! Bei manchen "Babys" sind sogar schon Luftwurzeln zu sehen! Nicht, dass ich darüber traurig wäre - aber warum ist das so??? Und wie kann ich die neuen Babypflanzen abnehmen und in welches Pflanzsubstrat soll ich sie geben? Wie lange sollten sie an der Mutterpflanze bleiben? Vielleicht weiß ja jemand Rat. Danke.

1 Antwort

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  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Phalaenopsis neigen dazu, aus den unteren Augen des Blütenstieles Adventivknospen zu bilden. Aus ihnen entwickeln sich später neue Pflanzen, sogenannte »Keikis«. Diese können, sobald sie Wurzeln gebildet haben, abgenommen und pikiert oder getopft werden. Das ist einfach grundsätzlich so. Zufall, dass das in diesem Jahr bei dir so häufig der Fall ist. Du hast nichts falsch gemacht - eher hast du es in diesem Jahr mit der Pflege noch besser hinbekommen als die Jahre zu vor. Die Pflanzen treiben nämlich eher neue Blütenstände als Adventivpflanzen ("Kindel") aus!

    Glückwunsch.

    Es kann auch sein, dass du beim Umstellen der Pflanzen oder beim Beschneiden unbeabsichtigt die ruhenden Augen der Blütenstände verletzt hast! Orchideengärtnereien machen das absichtlich! Denn die Vermehrung der Orchideen erfolgt auch aus den basalen, ruhenden Augen blühender Blütenstände. Sie treiben auf festem Nährboden meist willig aus und bilden eine neue Pflanze. Um die Protokormentwicklung anzuregen wird das austreibende Auge verletzt! Dabei ist es wichtig, daß möglichst eine hohe Teilungsrate gegeben ist, um so rasch an eine hohe Zahl von Jungpflanzen zu kommen. Sobald die Pflänzchen etwa 2 cm groß sind, werden sie in kleine Teile zerbrochen und auf einem Nährboden weiterkultiviert. An den Bruchstellen bilden sich dann wieder Protokorme, die sich nach 8 bis 10 Wochen zu Pflänzchen entwickeln. Diese werden wiederum zerbrochen und so weiter vermehrt. Die Dauer von der Gewebeentnahme bis zum ersten Pikieren beträgt rund 3 Monate. Wird eine weitere Teilung vorgenommen, verlängert sich die Zeit bis zum Pikieren in die Flasche um weitere 3 Monate. Eine andere Möglichkeit ist, die jungen Pflänzchen nicht auseinander zu brechen, sondern den jungen Blättern 8 x 8 mm große Segmente zu enthemmen und auf Nährböden weiterkultivieren, wo sich aus ihnen neue Pflanzen entwickeln. Auch Teile von Blütenknospen und Blüten können für die Gewebekultur verwendet werden.

    Zum Pikieren eine Mischung aus ⅓ Torfkultursubstrat 1, ⅓ Torf und ⅓ grober Kiefernrinde sowie zur besseren Durchlüftung 200 l Styromull pro m3. Als Grunddüngung: pro m3 50 g Radigen und 2 kg kohlensaurer Kalk. Aussaat und Gewebekultur: 22 bis 25 °C. Jungpflanzen am Tag: 22 bis 25 °C, im Sommer bis 28 °C und nachts bei 20 bis 22 °C. Stauende Nässe im Wurzelbereich ist zu vermeiden. Gleichmäßig feucht halten. Das Gießwasser soll Raumtemperatur haben. Möglichst weiches (weniger als 6 °dH) und salzarmes (weniger als 250 mg Salz je l) Wasser ist zu verwenden.

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