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Frage für Betriebswirtschaftslehre?!?
Ich muss eine Hausarbeit (leider) erledigen und brauche Hilfe!!!
Also es geht um den Leverage- Effekt, und zwar warum eine zunehmende Verschuldung nicht gefahrlos für ein Unternehmen in einer marktwirtschaftlichen Ordnung ist?!
Hilfe...
3 Antworten
- vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Also ich studiere BWL mit Schwerpunkt Finanzwirtschaft und kann mich da den spontanen Einfällen meines Vorredners eigentlich nur anschließen, denn dies sind die Gefahren einer höheren Verschuldung, nicht zuletzt natürlich auch die drohende Insolvenz....
Das Paradoxe am Leverage-Effekt ist ja, dass er eigentlich besagt, dass eine zunehmende Verschuldung (Fremdfinanzierung) gut ist, also zu einer höheren Eigenkapitalrendite führt und somit eine 99,99%ige Fremdfinanzierung ideal sein müsste.
Jedoch ist das ganze auch von der anderen Seite zu betrachten, nämlich von der Kapitalgeberseite. Zunächst führt eine Erhöhrung des FK-Anteils tatsächlich zu einer Unternehmenswertsteigergung, weil das deutsche Unternehmenssteuersystem ja Fremdkapital bevorzugt denn FK-Zinsen mindern die Steuerbemessungsgrundlage (den EBT - Gewinn vor Steuern), somit auch die Steuerbelastung und führen letztendlich zu einem höheren Free-Cash-Flow als bei einem eigenfinanzierten Unternehmen. Bei einer weiter steigenden Verschuldung wird allerdings auch der Fremdkapitalzinssatz steigen, weil die Fremdkapitalgeber ein steigendes Ausfallrisiko wahrnehmen und eine höhere Rendite fordern. Tritt dies ein, wird der WACC (durchschnittlicher, gewichteter GK-Zinsatz) nicht mehr mit steigendem Verschuldungsgrad fallen, sondern wieder anfangen zu steigen, was im Rahmen einer Unternehmensbewertung zu einem sinkenden Unternehmenswert bei steigender Verschuldung führt, also genau zu einem gegenteiligen Effekt, als es der Leverage-Effekt eigentlich vermuten ließe.
Ein besonders aktuelles Thema ist dabei auch Basel II, so dass man davon ausgehen kann, dass Unternehmen in Zukunft ab einem bestimmten Verschuldungsgrad ohnehin Probleme haben werden sich noch weiter zu verschulden.
Vielleicht hat das ja noch einige Anregungen gebracht, ansonsten kann ich, falls du es noch nicht kennst, gerade auf dem Gebiet der Finanzwirtschaft, das Buch von Perridon/Steiner "Finanzwirtschaft der Unternehmung" nur empfehlen, eigentlich ein Muss in dem Bereich
@Max 80: Du sprichst den Fall an, dass die GK-Rendite kleiner des FK-Zinssatzes ist, also den Fall des Leverage-Risikos statt der Leverage-Chance, allerdings schreibst du nicht, warum die GK-Rendite kleiner als der FK-Zinssatz sein soll wenn der Verschuldungsgrad steigt, sprichst also nur einen Sonderfall an.
Fakt ist, dass bei Einbezug der Unternehmenssteuern die EK-Rendite (mischfinanziert) bei zu nehmendem Verschuldungsgrad zunächst ansteigt und dann wieder abfällt (durch die zunehmende Risikoübernahme der steigenden Fremdkapitalgeber) und eine GK-Rendite im Sinne des WACC zunächst mit zunehmender Verschuldung fällt und dann wieder ansteigt. Folglich muss im Minimum des WACCs auch die optimale Kapitalstruktur zu finden sein. Aber das ufert jetzt schon ein bisschen aus.
- vor 1 Jahrzehnt
Leverage-Effekt
['-, englisch] (Hebelwirkung), Bezeichnung für den überproportional starken Einfluss, den ein hoher Fremdkapitalanteil auf die Rentabilität des eingesetzten Eigenkapitals ausübt; an der Börse Kennziffer zur Beurteilung von Optionsscheinen, die ausdrückt, wie der Schein auf prozentuale Veränderungen des Kurses des zugrunde liegenden Wertpapiers reagiert (bei Optionsscheinen auf Aktien der Quotient aus Aktienkurs und Kurs des Optionsscheins).
D.h.
eine zunehmende Verschuldung führt zu höheren Zinsen, wenn die GK Rentabilität kleiner ist als der FK Zins hat man einen negativen Le. Eff. dieser Hebel hat katastrophale Folgen. EK Rentabilität sinkt dramatisch. In einer marktwirtschaftlichen Ordnung verschwinden die EK Geber, und dem Unternehmen droht die Insolvenz.
Viel erfolg bei deiner Hausarbeit.
GruÃ
Max
- vor 1 Jahrzehnt
spontan kommt mir in den sinn:
mit einer zunehmenden verschuldung kommt eine firma schwieriger an neues fremdkapital ran, führt zu höherem verschuldungsgrad, zusätzliches FK wird noch teurer, ist anfälliger bei marktschwankungen (zb höhere zinsen)...etc