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Wieso heißt es in der öffentlichen Diskussion immer "sozial schwach"?
Müsste es nicht "finanziell" schwach heißen? Oder wird hier einfach versehentlich(?) der Schluss gezogen: Sozialer Mangel = finanzielle Schwäche?
14 Antworten
- DisplicentiaLv 6vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Ich würde durchaus einen Zusammenhang sehen zwischen sozial schwach und (permanent) finanziell schlecht gestellt. Eine Sozialisierung bedingt, das man einen Status innerhalb einer sozialen Gruppe einnehmen und behaupten kann. Finanziell Schwache werden sich daher mit anderen finanziell Schwachen umgeben (müssen), wenn man die Kosten für Wohnung, Freizeitunternehmungen und Versorgung berücksichtigt. Eine Sozialisierung bedeutet auch eine Anpassung an das jeweilige Umfeld. Wenn ich keine Mittel habe, um mich aus diesem Umfeld zu lösen, bin ich gezwungen, darin zu leben und mich damit zu arrangieren.
Wenn ein erwachsener Mensch nicht in der Lage ist, mit seiner Arbeitskraft für ein Einkommen zu sorgen, das für eine "stärkere" soziale Stufe ausreichend ist, mag das einerseits in der Person liegen. Mangel an Bildung, schlechte persönliche Entwicklung, unangepasster Kinderreichtum, Krankheit und Sucht sind sozialer Mangel = finanzielle Schwäche, da eine ertragreiche Arbeit nicht durchgeführt werden kann! Aber es liegt heutzutage eben oft an der (Langzeit-)Arbeitslosigkeit und den damit verbundenen finanziellen Einbußen.
Menschen, die es sich nicht leisten können, treffen sich eben nicht im Fitnessclub, sondern z.B. in der Kneipe um die Ecke.
Kinder, die in den Ferien nicht mit ihren Eltern in den Badeurlaub fahren, weil die Eltern kein Geld dafür haben, ziehen dann in ihrer Freizeit in (ihren sozialen) Gruppen "um die Häuser" und machen aus Langeweile Blödsinn. Gefrustete Eltern geben Frust an ihre Kinder weiter...
Menschen geraten in eine sozial schwache Lage, obwohl sie von Intellekt her da gar nicht hingehören. Die heutige Finanzpolitik der Banken und Sparkassen sind so rigide, das z.B. sofort der Dispo-Kredit fällig wird, falls Arbeitslosengeld auf dem Girokonto eingeht. Leute, die sonst in Lohn und Brot standen, sind plötzlich nicht mehr, wie gewohnt, kreditwürdig. Was man in guten Zeiten angeschafft hat (was der Sozialisierung dient) z.B. Auto, Wohnung, etc. wird "fremdgeprüft" durch die Behörden und muss notfalls abgegeben werden. Viele normale Alltags-und Freizeitdinge können nicht mehr bezahlt werden. Durch dieses Herunterwirtschaften verliert man seinen sozialen Status, man kann mit den Freunden, dem sozialen Umfeld nicht mehr Schritt halten.
Dadurch entsteht ein sozialer Mangel - verursacht duch finanzielle Schwäche.
- savageLv 7vor 1 Jahrzehnt
Hast eigentlich recht. Aber "arm und mittellos" klingt scheinbar besser... Bin auch ein finanzieller Notfall, finde mich aber keineswegs sozial schwach...
- vor 1 Jahrzehnt
Nein, das hat mit Geld nicht direkt etwas zu tun. Gemeint sind asoziale Menschen. Diese Leute haben auch oft kein geld, aber das eine bedingt das andere nicht unbedingt!
- vor 1 Jahrzehnt
Das kannst du nicht 1:1 gleichsetzen. Vielleicht ist es für manche menschen nur eine schöne Umscheibung, doch eigentlich ist es auch wieder etwas anderes. "Sozial schwach" ist, wenn man sich nicht in der Gesellschaft etablieren kann oder sogar dagegen arbeitet. Dass diese Menschen kein sonderlich gefülltest Konto haben, versteht sich von selbst. Auch sozial starke Menschen können finanzielle Probleme haben.
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- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Die Sozialgesetzgebung ist in Bismarck´s Zeit ins Leben gerufen worden, wie z. B. das KKVG (Kaiserliche Krankenversicherungs Gesetz), Rentenversicherung,...
Zu dieser Zeit wahren sozial schwache auch noch AuÃenseiter in der Gesellschaft und es gab noch ganz klare Abgrenzungen zwischen Arm und Reich. Der Arme trank Bier und der Reiche Wein. Der Arme ging zum Jahrmarkt und der Reiche in die Oper. Daher hat sich auch der Begriff "sozial schwach" als "finanzielle Schwäche" in unserem Sprachgebrauch durchgesetzt.
In der heutigen Zeit ist diese Definition schwammiger und hat bei weitem mehr Graubereiche.
- vor 1 Jahrzehnt
Dreh das mal anders herum: finanzieller Mangel verursacht sozialen Mangel! Da in unserer gesellschaft nichts ohne geld geht ist bei sinkenden finanzen durch arbeitslosigkeit z.b. das ausgegrenzt sein aus der gemeinschaft schon programmiert. hast du arbeit- hast du geld - hast du freunde weil du in "deiner " gruppe anerkannt wirst. verlierst du deine arbeit - hast du weniger geld - verlierst du deine "freunde" weil du nicht mehr der gruppe angehörst- sozialer abstieg.politiker mit ihrer unsozialen gesetzgebung und ihrem unüberlegten gefasel tun ihr bestes um aus "sozial schwachen" asoziale zu machen. asozial ist kein status sondern eine charaktereigenschaft und hat durchaus nichts damit zu tun ob jemand finanzschwach ist. eher ist das gegenteil der fall . denn den reichtum haben sich DIE nicht erarbeitet sondern durch entsprechendes verhalten erschwindelt.
ob die konzernchefs wohl jemals zu ihrem reichtum gelangt wären wenn sie z.b.ihre autos selber hätten produzieren müssen oder in ihrem eigenen werk am band stehen müssten?durch ehrliche,harte arbeit ist bisher noch niemand reich geworden.
- ?Lv 5vor 1 Jahrzehnt
Wer so etwas von sich gibt ist Emotional schwach ,wer hat heutzu Tage denn noch wirklich Geld ,auÃer die Millionäre ! Dann sind unsere Politiker auch Sozial schwach !
- vor 1 Jahrzehnt
weil der jenige, der sozial schwach ist, heiÃt nicht anderes, das er im sozialengefüge ganz unten ist, oberschicht, mittelschicht und unterschicht, -- sozialschwacher menschen aus dem unterschicht können nicht bestimmen, wie das land läuft, weil ihnen das geld fällt, um überhaupt die massen für sich zu gewinnen und zu beeinflussen,
d.h. ein arbeitsloser alkoholiker ist damit beschäftigt, sein alkoholkonsum zu sichern, ihm ist egal wie seiner familie, frau und kindern denen geht.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Wer eine schwächere Kaufkraft hat kann nicht so sehr an der Gesellschaft aktiv teilnehmen wie andere.