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nana fragte in SozialwissenschaftPsychologie · vor 1 Jahrzehnt

unterschied zwischen verstand und bauchgefühl...?

heißt das, daß unser bauch und unser verstand zwei verschiedene meinungen haben können uns wo sind wir, welches ist dann unsere meinung? haben wir etwa keine meinung und werden nur von bauch oder kopf gesteuert?hmmmm....

13 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Sein oder Nichtsein

    All unser Handeln beruht auf Entscheidungen. Viele dieser alltäglichen Entscheidungen sind reine Routine und haben keine weitreichende Bedeutung, beispielsweise, was wir zum Frühstück essen, welche Zahnpasta wir benutzen oder welche Schuhe wir tragen. Andere Entscheidungen sind schwer wiegender, beispielsweise, wo wir wohnen oder arbeiten oder mit wem wir zusammenleben. Unabhängig von der Tragweite der Entscheidung, benutzt das Hirn zwei Beurteilungsmechanismen, um eine Entscheidung zu treffen: Verstand und somatische Marker. Durch den Verstand unterscheidet sich der Mensch vom Tier. Der Verstand ist ein analytisches System, das zur Beurteilung einer Situation Logik einsetzt. Dieses System ist langsam, erfordert bewusste Kontrollen und folgt klaren Argumenten. Somatische Marker sind grundlegende Überlebensmechanismen, die in einem evolutionär älteren Gehirnsystem angesiedelt sind. Innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde bewerten wir mit ihnen eine gegebene Situation und suchen in unserem Erfahrungsschatz nach einer geeigneten Antwort oder einem geeigneten Verhalten. Auf Erfahrung beruhende positive und negative Körpersignale oder Gefühle sind mit somatischen oder körperlichen Zuständen verbunden. Zum Beispiel: Mann sieht Tiger im Busch versteckt, Mann fühlt, wie ihm die Angst den Rücken hochkriecht und rennt um sein Leben. Oder Frau sieht schöne Schuhe im Schaufenster, ihre Wangen röten sich vor Aufregung, Frau kauft Schuhe. "Diese zwei Systeme funktionieren parallel und hängen voneinander ab", erklärt Maja Storch. "Der erste Schritt in Richtung kluger Entscheidungen ist, diese Dualität zu kennen. Der zweite Schritt besteht darin, die richtige Balance zwischen den beiden zu finden."

    Der Konflikt zwischen Verstand und Gefühl

    Wissen, wie man diese zwei Systeme gewichten soll, ist nicht einfach zu erwerben. Es gibt dafür grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Die erste ist Selbstregulation, eine automatische, vom Verstand nicht kontrollierte Antwort, das heisst man basiert seine Entscheidung auf seiner somatischen Reaktion. Wenn zum Beispiel Ihr Gefühl Ihnen sagt, einen Heiratsantrag nicht anzunehmen, beherzigen sie dies. Die zweite Möglichkeit für eine Entscheidung ist Selbstkontrolle. Wenn Sie Selbstkontrolle ausüben, setzen Sie Ihren Verstand ein, um den ursprünglichen Instinkt zu übersteuern. Beispielsweise haben Sie wirklich Lust auf ein Stück Schokoladekuchen, aber Sie möchten für den Sommer eine gute Figur haben und wissen, dass Sie auf diese süsse Versuchung verzichten sollten. Oder Ihr Bauchgefühl warnt Sie vor dem Zahnarztbesuch, aber Sie wissen, es ist besser, jetzt zum Zahnarzt zu gehen, als später grössere Schmerzen zu haben. Das Erlernen der Selbstkontrolle war für die Menschheit in ihrer Entwicklung genau so wichtig wie die Selbstregulation, aber zu viel Selbstkontrolle – auch Selbstdisziplin genannt – ist ungesund. "Als Faustregel gilt, dass man 80 Prozent seiner Entscheidungen auf Selbstregulation und nur 20 Prozent auf Selbstkontrolle stützen sollte. Leider machen es die meisten Menschen gerade umgekehrt, da unsere Gesellschaft kognitive Entscheidungen höher als emotionale bewertet", sagt Maja Storch. "Das langfristige Unterdrücken der Bewertungen der somatischen Marker führt erwiesenermassen zu klinischen psychologischen Störungen, wie beispielsweise Essstörungen. Bei der Zusammenarbeit mit Magersüchtigen habe ich gelernt, dass diese 99 Prozent ihrer Energie darauf verwenden, die Handlungsimpulse ihres Bauchgefühls zu unterdrücken."

    Sollte der Bauch immer bestimmen?

    Das Hören auf die Signale des Körpers ist wichtig für das emotionale Wohlbefinden, es ist aber noch lange kein Freipass, um auszurasten. "Aussagen wie 'folgen Sie stets Ihrem Instinkt' oder 'Ihr Bauch hat immer Recht' sind wissenschaftlich gesehen totaler Unsinn und können eine Person in die völlig falsche Richtung führen. "Meine primäre Botschaft ist, dass sich kluge Entscheidungen nicht nur auf den Verstand alleine stützen. Emotionale Reaktionen sollten ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Diese sollten analysiert und mit den Vorteilen gewichtet werden, die sie für Ihre gegenwärtige und langfristige Situation bringen können."

  • vor 1 Jahrzehnt

    Das Bauchgefühl ist ein "Gefühl" und wird indirekt auch vom Gehirn gesteuert. Wir empfinden aber unseren Verstand als rationeller. Meist ist die Lösundg des Verstands die sicherste Lösung um uns und unseren Körper und unser Dasein zu beschützen. Das Bauchgefühl agiert eher in dem Sinn: Wie hätten wir gerne, dass ein anderer uns gegenüber in dem Fall reagiert?

    Richtig gesteuert sind wir immer von unserem Hirn. Es registriert ganz ganz viele Sachen die wir nur im Unterbewusstsein erleben. Wir denken, dass wir wissen was wir denken. Aber eigentlich wissen wir nur über einen ganz kleinen Prozentsatz unseres Gehirns Bescheid.

    Klingt verwirrt, ist ja auch ein verwirrendes Thema ;)

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Der Unterschied ist,

    der Verstand ist meistens ausgeschalten,

    das Bauchgefühl nie.

    Aber machmal duldet der Bauch,das er mit dem Verstand einer Meinung ist.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Entscheidungen, die man aus dem Bauch heraus entscheidet sind wohl irrationaler als die Entscheidungen des Verstandes. Beim Bauchgefühl ist man spontaner und wägt nicht erst die Risiken ab.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Ratio (Erfahrung > Verstand?), Unterbewußtsein und antrainiert Muster steuern unser Verhalten - in einer Art "Zentrale" im Gehirn wird entschieden, welche "Mischung" aktuell erforderlich ist.

    Beim normalen "Tagesgeschäft" werden wahrscheinlich die antrainierten Verhaltenmuster relativ stark vertreten sein, bei gefühlsmässiger Beteiligung dasUnterbewustsein und bei eher praktischen Entscheidungen unsere Erfahrung und unser Wissen, die Ratio.

    Nur funktionert das ganze nicht schablonenhaft sondern hoch komplex und es ist außerdem nicht immer klar ersichtlich, welche der drei Steuerungen die Überhand behält. Das sogenannte "Bauchgefühl" ist in der Regel ein unterbewußtes oder antrainiertes Element - es kann aber durchaus auch von der Ratio ausgelöst werden, wenn ein Erlebnis, dass uns nicht direkt präsent ist (Erfahrung) im Unterbewußtsein z.B. zur Vorsicht bei einer Entscheidung rät.

  • vor 1 Jahrzehnt

    beim Verstand wird mehr auf Sicherheit gelegt...

  • vor 1 Jahrzehnt

    Das Wort "Verstand" meint alle Dinge, die wie formulieren und in Sprache übersetzen können. Unser Gehirn arbeitet aber "parallel" und nicht "seriell", verarbeitet also im Hintergrund Dinge, die wir uns nicht bewußt machen. Dies geschieht größtenteils ohne sprachliche Codierung, sondern beispielsweise in "Bildern und Gerüchen". Reden wir von "Bauchgefühl" meinen wir Dinge, die wir rätselhafter Weise schon zu wissen scheinen aber in Wirklichkeit auf einer Reihe von im Gehirn verarbeiteten Eindrücken beruhen...und einer guten Portion Instinkt! Biologisch betrachtet ist der Mensch ein zweibeiniges Tier. Die Verabeitung und Bewertung von Informationen, Bildern und Symbolen findet in der Grosshirnrinde statt. Hierbei wird ein großer Teil der Wahrnehmung "weggeworfen", weil es einfach zu viele Informationen sind. Übrigens sagt man, die Instinkte sitzen im "Zwischenhirn".

    Schönes Beispiel ist der Harndrang. Wenn Du aufstehts um zu Toilette zu gehen und Dir sagts "Boah ey, jetzt aber flott!", haben Hirnregionen, die nichts mit dem Bewußtsein zu tun haben, das schon längst entschieden. Der Sitz Deines Bewußtseins entscheidet NICHT ob Du jetzt aufstehst und pinkeln gehst...Kontrolle des Bewußtseins über diese Körperfunktion ist also reine Illusion...

  • vor 1 Jahrzehnt

    Leider gibt es viel zu viele Menschen die "kopfgesteuert" sind. Sie merken nicht, dass ihr rationales Denken vieles in ihrem Leben schwerer und sogar unmöglich macht.

    Menschen, die aus dem Bauch heraus handeln (die Emos = emotionale Menschen), denken positiv, können auch über evtl. Schwierigkeiten lachen, sie leben im Ist-Stadium.

    Ist wirklich ein langer und schwieriger Weg dorthin und man muss über viele Schatten springen. Unsere Erziehung ist leider noch so, dass viel mit dem Kopf entschieden wird, also rational, und wenig mit dem Herz.

    Ich bin ein Emo, habe es wirklich nicht immer leicht im Leben, werde oft ausgenützt, aber meine Stärke ist mein freies Herz!

    Mit meinem Freund, welcher ein knallharter Realist ist, gibt es oft heisse Diskussionen darüber, aber wir haben gemeinsam das Lola-Prinzip gelesen und jetzt können wir uns viel besser verstehen.

    Probiere es ruhig auch mal aus, am Anfang etwas nüchtern, aber ab Mitte sehr interessant!

    Quelle(n): Das Lola-Prinzip / Die Vollkommenheit der Welt von René Egli
  • TSnoop
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Der Kopf sieht über den Teller-Rand nicht herus.

    Alles was er weiss zieht er in sein Kalkül ein und bietet uns eine Antwort bzw. Handlungsstrategie an.

    Der Bauch kennt die langfristigen, totalen Zusammenhänge, die der Kopf leugnet, daß es sowas überhaupt gibt.

    Wenn man jedoch zurückblickt erkennt man, daß so manche Bauchentscheidung nachträglich langfristig die richtigere gewesen wäre

  • vor 1 Jahrzehnt

    Für mich ist es so, dass das Bauchgefühl eher auf unbewusst "gespeicherten" Erfahrungen, Vorahnungen und Vermutungen basiert - der Verstand hingegen auf Wissen und bewussten Erfahrungen.

    Ich bin mit dieser Sache mal bei einem EnglischTest in Berührung gekommen, der sehr wichtig für mein Studium war.

    Dieser Test war hauptsächlich auf MultipleChoice-Aufgaben aufgebaut. In den Vorbereitungen habe ich festgestellt, dass sehr oft jene Antworten richtig waren, auf die ich aus dem Bauchgefühl heraus als erstes getippt habe. Nachdem ich länger über die Antwort nachgedacht habe (also der Verstand sich einschaltete) war ich meist noch verwirrter, wechselte die Antwort und das war nicht immer richtig.

    Im Zuge dessen habe ich auch von einigen Leuten erzählt bekommen, dass das erste Bauchgefühl meist richtig ist und man lernen muss, darauf zu hören und sich demnach zu entscheiden. Das muss man sich aber antrainieren, da man doch öfter auf seinen Verstand hört, als auf das Bauchgefühl.

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