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Stichwort Pluto!?

Pluto ist kein Planet mehr aber warum? Was ist die Definition eines Himmelskoerpers das er als Planet kild??

5 Antworten

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  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Als Planeten gelten künftig alle Himmelskörper, die auf einer kreisnahen Bahn die Sonne umlaufen und ausreichend Masse haben, damit die eigene Schwerkraft sie zu annähernd kugelförmiger Gestalt (hydrostatisches Gleichgewicht) zusammenzieht. Außerdem müssen sie ihre Nachbarschaft von anderem kosmischen Material freigeräumt haben.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Für viele Jahrzehnte war alles ganz einfach: Mit dem Merkspruch "Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten" konnte sich jeder in Erinnerung rufen, wie die neun Planeten unseres Sonnensystems heißen und angeordnet sind – vom heißen Merkur in Sonnennähe bis zum eisigen Pluto, der als äußerster Planet über 200 Jahre benötigt um die Sonne einmal zu umrunden.

    Seit gestern gilt dieser Satz nicht mehr: Am Ende ihrer alle drei Jahre stattfindenden Generalversammlung hat die Internationale Astronomische Union gestern in Prag eine Definition für den Begriff "Planet" festgelegt. Und der bisherige neunte Planet Pluto ist danach nur noch ein Zwergplanet. Vorausgegangen war eine monatelange Diskussion, die während der zweiwöchigen Tagung noch einmal an Intensität zugenommen hatte.

    Zunächst sah nämlich alles danach aus, als könnten wir uns bald auf ein Sonnensystem mit mindestens 12 Planeten freuen. Eine Kommission hatte einen Entwurf für eine Planetendefinition ausgearbeitet, der am ersten Tag der Konferenz veröffentlicht wurde: Danach sollte zukünftig ein Objekt als Planet gelten, wenn es um eine Sonne kreist, nicht aber selbst ein Stern ist und eine Masse hat, die so groß ist, dass die eigene Anziehungskraft dafür sorgt, dass das Objekt eine runde Form bekommt.

    Diese neue Definition hätte dramatische Konsequenzen gehabt: Pluto hätte zwar seinen Status als Planet behalten, hinzugekommen wäre aber nicht nur der "zehnte Planet" 2003 UB313, sondern auch der bisherige Plutomond Charon sowie der erste zwischen Mars und Jupiter entdeckte Asteroid Ceres. Das Sonnensystem hätte danach zunächst 12 Planeten. Mindestens - es würde nämlich, so die Kommission, schon eine Art Warteliste für den Planetenstatus existieren, so dass es bald noch mehr Planeten werden können.

    Obwohl alles nur ein Entwurf war der erst eine Woche später zur Abstimmung kommen sollte, sorgte er doch für erheblichen Wirbel: Zeitungen porträtierten die neuen Planeten unseres Sonnensystems und im astronews.com Forum wurde heftig über Für und Wider der neuen Definition diskutiert. Eines stellte sich dabei schnell heraus: Wirklich zufrieden war mit der Definition niemand.

    Genauso sahen es auch viele Astronomen, die an der Generalversammlung in Prag teilnahmen: Die Aussicht, nach der Entdeckung weiterer Kuiper-Gürtel-Objekte bald 20 oder noch mehr Planeten im Sonnensystem zu haben, gefiel vielen überhaupt nicht. Heftig wurde hinter den Kulissen an einer alternativen Definition für den Planetenbegriff gearbeitet. Einige Tage vor der Abstimmung wurde dann deutlich, dass die ursprünglich vorgeschlagene Planetendefinition bei der Abstimmung keine Chance haben würde.

    Am Tag der Entscheidung stand dann eine veränderte Version des ursprünglichen Entwurfs zur Abstimmung: Als Planet sollte gelten, wer die schon genannten zwei Kriterien erfüllt und zusätzlich auch seine Umgebung von anderen Objekten freigeräumt hatte. Für Pluto, Charon und 2003 UB313 als Mitglieder des Kuiper-Gürtels trifft dies nicht zu. Auch auf Ceres nicht, der im Asteroidengürtel seine Runden dreht. Die Delegierten stimmten für diese Definition, das Sonnensystem hat demnach nur noch acht Planeten. Der Vorschlag, diese acht Planeten als "klassische Planeten" zu bezeichnen, wurde abgelehnt.

    Für Pluto gab es abschließend noch ein Trostpflaster: Der ehemalige Planet soll künftig als Zwergplanet bezeichnet werden, zusammen mit Ceres und 2003 UB313. Weitere Zwergplaneten werden hinzukommen. Trotzdem hat unser Sonnensystem ab sofort nur noch acht Planeten – Zeit also, sich nach einem neuen Merksatz umzusehen. Vielleicht helfen Schulbücher aus der Zeit, zu der Pluto noch nicht entdeckt war.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    dass in seiner bahn kein zweiter hockt, aus meiner sicht. wenn er da allein ist in einer gewissen breite von bahn und sonst kein anderer in der nähe, sollte man auch kleinigkeiten wie den pluto völlig ernst nehmen. bin aber kein astronom. auserdem sind 2 monde haben oder ein mehrfachsystem sein für asteroiden eher unüblich. ich finde, die diskussion ist an der haaren herbeigezogen. haben wir sonst kein problem?

  • vor 1 Jahrzehnt

    Das habe ich auch gehört in den Nachrichten. Sag mal, haben die Menschen nichts anders zu tun, als Millionen von Geldern auszugeben, um am Ende in einer Besprechung festzulegen, dass Pluto kein Planet mehr ist. Zumal das niemanden interessiert, alle werden trotzdem sagen, dass er einer ist. Ich finde das reine Geld und Zeitverschwendung.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Alles über Pluto:

    Pluto ist ein Zwergplanet aus lockerem Gestein und etwas kleiner als der Erdmond. Er bewegt sich auf einer elliptischen Bahn um die Sonne und ist das prominenteste Objekt des Kuipergürtels. Von seiner Entdeckung 1930 bis zur Neufassung des Begriffs Planet am 24. August 2006 durch die Internationale Astronomische Union (IAU) galt er als der neunte (äußerste) Planet des Sonnensystems. Pluto ist benannt nach dem römischen Gott der Unterwelt Pluto. Sein Symbol ist .

    Inhaltsverzeichnis

    1 Umlaufbahn und Rotation

    1.1 Bahn

    1.2 Rotation

    2 Aufbau

    3 Monde

    3.1 Charon

    3.2 Nix und Hydra

    4 Erforschung

    4.1 Erdgebundene Erforschung

    4.2 Erforschung mit Raumsonden

    5 Debatte um Planetenstatus und Aberkennung

    6 Sichtbarkeit

    7 Quellenangaben

    8 Siehe auch

    9 Literatur

    10 Weblinks

    Umlaufbahn und Rotation

    Bahn

    Im Vergleich zu den Planeten ist die Umlaufbahn Plutos deutlich exzentrischer, mit einer numerischen Exzentrizität von 0,2444. Das heißt, die Abweichung vom mittleren Bahnradius beträgt maximal 24,44 %. Der sonnenfernste Punkt der Plutobahn, das Aphel, liegt bei 48,826 AE, während der sonnennächste Punkt, das Perihel, mit 29,646 AE näher an der Sonne liegt als die fast kreisförmige Bahn Neptuns. Zum letzten Mal durchlief Pluto diesen sonnennäheren Bereich vom 7. Februar 1979 bis zum 11. Februar 1999. Das Perihel durchlief Pluto 1989. Sein Aphel wird er im Jahr 2113 erreichen. Dort empfängt er 2.430-fach weniger Sonnenlicht als die Erde. Für einen Beobachter auf Pluto wäre der scheinbare Durchmesser der Sonne nur etwa 1/50 des scheinbaren Sonnendurchmessers, den wir auf der Erde gewohnt sind. Die Sonne sähe für unseren Beobachter eher wie ein Stern aus – allerdings ein extrem heller Stern, denn er würde Pluto 164 Mal so stark beleuchten wie der Vollmond die Erde.

    Die Bahn von Pluto (rot) im Vergleich zu der von Neptun (blau), Objektgrößen nicht maßstabsgerechtAuffällig ist, dass Pluto in der Zeit zweimal um die Sonne läuft, in der sich Neptun dreimal um die Sonne bewegt. Man spricht daher von einer 3:2-Bahnresonanz.

    Pluto galt aufgrund seiner geringen Größe und seiner stark exzentrischen, mit 17° stark gegen die Ekliptik geneigten Bahn lange Zeit als ein entwichener Mond des Neptun. Der große Neptunmond Triton soll von Neptun eingefangen worden sein und dabei das ursprüngliche Mondsystem beträchtlich durcheinandergewirbelt haben. Dabei sei die erhebliche Bahnexzentrizität des Neptunmondes Nereid entstanden und der Pluto aus dem Neptunsystem herauskatapultiert worden. Für das Einfangen des Triton spricht dessen rückläufiger Umlaufsinn.

    Durch zahlreiche Entdeckungen weiterer transneptunischer Objekte am Rand des Planetensystems ist deutlich geworden, dass Pluto einer der größten oder jedenfalls der hellste Vertreter des Kuipergürtels ist, einer konzentrierteren Anhäufung Tausender Asteroiden und Kometenkernen in einer scheibenförmigen Region hinter der Neptunbahn. Triton soll vor seinem vermuteten Einfang ein Mitglied dieses Gürtels gewesen sein.

    Viele der Kuipergürtelobjekte befinden sich wie Pluto in einer 3:2-Bahnresonanz mit Neptun und werden als Plutinos bezeichnet. Sie sind in dieser Bahnresonanz mit dem Gasriesen anscheinend „eingefangen“ worden. Mit Methoden der Himmelsmechanik kann man zeigen, dass gewöhnlich sehr exzentrische Umlaufbahnen über Jahrmillionen stabil sind.

    Rotation

    Pluto rotiert in 6,387 Tagen einmal um die eigene Achse. Die Rotationsachse ist um 122,53° gegen die Bahnebene geneigt; somit rotiert Pluto rückläufig. Seine Drehachse ist damit noch stärker geneigt als die des Uranus, aber im Unterschied zum Uranus und zur Venus ist der Grund dafür allgemein ersichtlich, ebenso die Ursache für Plutos ziemlich große Rotationsperiode, denn die Eigendrehung des Zwergplaneten ist durch die Gezeitenkräfte an die Umlaufbewegung seines sehr großen Mondes Charon gebunden. Damit ist Pluto der einzige bisher bekannte Körper im Sonnensystem mit einer an den Umlauf eines Satelliten gebundenen Rotation.

    Aufbau

    Über Pluto selbst ist nur wenig bekannt, da es von ihm noch keine Nahaufnahmen gibt. Mit einem Durchmesser von lediglich 2.300 km ist er deutlich kleiner als die sieben größten Monde in unserem Sonnensystem. Seine mittlere Dichte von rund 2 g/cm3 spricht für eine Zusammensetzung aus 70 % Gestein und 30 % Wassereis.

    Die zwei Hemisphären des Pluto. Aufgenommen im blauen Licht (je links oben) und per Computerbearbeitung vergrößert.Pluto ist dem größeren und noch kälteren Triton vom Aufbau her wahrscheinlich sehr ähnlich. Er ist von gleicher Dichte, besitzt eine sehr dünne Atmosphäre aus Stickstoff, ist ebenso von einer eher rötlichen Färbung, hat wahrscheinlich Polkappen und in Richtung des Äquators herrschen dunklere Gebiete vor. Seine Oberfläche zeigt unter allen Körpern des Sonnensystems – die Erde ausgenommen – die kontrastreichsten Helligkeitsunterschiede. Das erklärt die schwankende Helligkeit, die schon von 1985 bis 1990 bei Verfinsterungen durch seinen großen Mond gemessen wurde.

    Die äußeren Schichten bestehen vermutlich aus lockerem Gestein mit einem hohen Anteil an Eis. Im Inneren hat Pluto wahrscheinlich einen von einem Eismantel umgebenen Gesteinskern, der zirka 70 % der Gesamtmasse ausmacht.

    Plutos Atmosphäre setzt sich anscheinend neben einem Hauptanteil von Stickstoff auch aus etwas Methan und Kohlenmonoxid zusammen. Sie ist so dünn, dass ihr Druck nur wenige Mikrobar beträgt. Die Annahme, dass die Atmosphäre nach der Passage des sonnennäheren Bahnbereiches bald ausfrieren würde, konnte bislang nicht bestätigt werden. Aus dem Vergleich spektroskopischer Messungen von 1988 und 2002 ist sogar eine geringe Ausdehnung der Gashülle abzuleiten.

    Im Juli 2005 konnte erstmals die thermische Emission von Pluto und seinem großen und nahen Mond getrennt gemessen werden. Dabei hat sich gezeigt, dass die Oberfläche von Pluto um 10° C kälter ist, als es einem reinen Strahlungsgleichgewicht entsprechen würde. Der Grund dafür ist die Ausbildung der Atmosphäre, durch deren Sublimation aus dem festen in den gasförmigen Zustand Verdunstungskälte entsteht.

    Monde

    Charon

    Größenvergleich zwischen den Paaren Erde-Mond und Pluto-Charon (unten rechts)Plutos größter Begleiter Charon hat einen Durchmesser von 1.207 km und ist damit im Vergleich zu Pluto sehr groß. Das System Pluto-Charon wurde früher aufgrund dieses ungewöhnlichen Größenverhältnisses von rund 2:1 auch als Doppelplanet bezeichnet. Bedingt durch das Masseverhältnis von gut 1:8 und einen hinreichend großen Abstand liegt der gemeinsame Schwerpunkt, das Baryzentrum des Systems außerhalb des Hauptkörpers. Damit umkreisen sich Charon und Pluto sozusagen gegenseitig.

    Die große Halbachse der Umlaufbahn von Charon, also der mittlere Bahnradius seines Massezentrums vom gemeinsamen Schwerpunkt, misst 19.405 km. Entsprechend dem Masseanteil von Pluto beträgt dessen analoger Abstand zum Baryzentrum umgekehrt proportional gut ein Achtel davon, also etwa 2.360 km. Damit ist die Distanz der Oberfläche von Pluto zum Baryzentrum mit rund 1.200 km in etwa so groß wie sein Körperradius. Die Satellitenbahn von Charon ist fast kreisrund und liegt wahrscheinlich genau in Plutos Äquatorebene. Im Vergleich dazu besitzen die Erde und der Mond ein Masseverhältnis von 1:81 und der gemeinsame Erde-Mond-Schwerpunkt befindet sich reichlich 4.700 km abseits des Erdzentrums beziehungsweise etwa 1.650 km unterhalb der Erdoberfläche.

    Auch Charon zeigt eine – für einen Mond typische – gebundene Rotation, deren Periode seiner Umlaufperiode entspricht. Die doppelt gebundene Rotation des Satelliten und seines Hauptkörpers wird mitunter auch Hantelrotation genannt und ist im Sonnensystem bisher nur zwischen Pluto und Charon erwiesen. Die Körper haben ihre Eigenrotation aufgrund der Gezeitenkräfte gegenseitig soweit abgebremst, dass sich beide während eines Umlaufs umeinander auch genau ein Mal um ihre eigene Achse drehen. Sie wenden daher einander immer die gleiche Seite zu. Unter Paaren von annähernd gleichgroßen Asteroiden ist solch eine Synchronrotation wahrscheinlich relativ häufig.

    Zur Erklärung des Ursprungs eines so verhältnismäßig großen Mondes erscheint nach derzeitigem Kenntnisstand analog der Entstehung des Erdmondes die Kollisionshypothese am plausibelsten.

    Nix und Hydra

    Pluto, sein Mond Charon und die beiden neu entdeckten Trabanten Die Umlaufbahnen der Plutomonde Die Bahnen im PlutosystemIm Durchmesser sind die Monde Nix und Hydra je nach Albedo rund 40 bis 160 km groß. Sie umlaufen Pluto auf nahezu kreisförmigen Umlaufbahnen und in einer gemeinsamen Bahnebene mit Charon in einer Entfernung von etwa 65.000 bzw. 50.000 km. Ihre Umlaufzeiten sind zu der des großen Mondes annähernd synchron; während Charon den Pluto zwölf Mal umrundet, wird er von Hydra ziemlich genau zwei Mal und von Nix ungefähr drei Mal umkreist. Im Unterschied zum rötlicheren Mutterplaneten haben die kleinen Trabanten anscheinend die gleiche neutrale graue Farbe wie Charon.

    Die beiden Trabanten wurden durch Beobachtungen mit dem Hubble Space Telescope im Jahr 2005 entdeckt; dies teilte die US-Weltraumbehörde NASA am 31. Oktober 2005 mit. Durch erneute Hubble-Beobachtungen im Februar 2006 wurde die Entdeckung bestätigt. Sie trugen zunächst die vorläufigen Bezeichnungen S/2005 P1 und S/2005 P2, bis sie im Juni 2006 durch die Internationale Astronomische Union (IAU) die Namen Hydra und Nix erhalten haben.

    Nach der Entdeckung der Kleintrabanten wird die Entstehung von Charon nun zusammen mit diesen beiden verstärkt durch eine Kollision von Pluto mit einem anderen plutogroßen Kuipergürtelobjekt diskutiert. Für eine gemeinsame Entstehung aller Plutomonde sprechen die komplanaren Bahnen mit den annähernd synchronen Umlaufzeiten sowie die einheitlich gefärbten Oberflächen. Bei einem Einfang wäre eher ein unterschiedliches Reflexionsvermögen zu erwarten gewesen.

    Pluto und seine Monde sind im Kuipergürtel einem dauernden Bombardement von Minimeteoriten ausgesetzt, die Staub- und Eispartikel aus den Oberflächen herausschlagen. Während die Anziehungskraft von Pluto und Charon dafür sorgt, dass alle Trümmerstücke auf die Himmelskörper zurückfallen, ist die Anziehungskraft der neu entdeckten Monde zu gering dazu. Daher vermuten die Wissenschaftler, dass die kleinen Monde in astronomischen Zeiträumen durch weitere Einschläge so viel Material verlieren, dass dieses allmählich einen Staubring um Pluto bilden wird.

    Die Entdeckung weiterer Plutomonde kam nach Angaben von Wissenschaftlern sehr überraschend, da bis 2004 jenseits des Neptun kein Himmelskörper mit mehr als einem Satelliten beobachtet wurde. Etwas später wurden auch bei 2003 EL61 zwei Monde gefunden, aber Pluto als das erste bekannte Transneptunische Objekt ist nicht nur ebenfalls das erste, an dem ein Begleiter entdeckt wurde, sondern bleibt auch das erste bekannte TNO mit mehr als einem.

    Erforschung

    Oberfläche des Pluto in Echtfarben

    Erdgebundene Erforschung

    Die Entdeckungsgeschichte des Pluto ähnelt in gewisser Weise der des gut 83 Jahre zuvor gefundenen Neptun. Beide Himmelskörper wurden aufgrund von Bahnstörungen von Nachbarplaneten rechnerisch vorhergesagt und dann an den daraus hergeleiteten Bahnpositionen gesucht. Der hypothetische neunte Planet wurde für kleine Bahnabweichungen der Planeten Neptun und Uranus verantwortlich gemacht.

    Pluto wurde am 18. Februar 1930 durch das Lowell-Observatorium in Flagstaff, Arizona durch Vergleich einiger Himmelsaufnahmen am Blinkkomparator nach rund 25-jähriger Suche entdeckt, allerdings nicht an genau der vorausgesagten Position. Der junge Entdecker Clyde Tombaugh war erst kurz zuvor für die fotografische Suche nach dem legendären Transneptun angestellt worden. Der Marsforscher Percival Lowell hatte seit 1905 selbst nach einem solchen Himmelskörper gesucht und das Lowell-Observatorium auf einem Berg bei Flagstaff finanziert.

    Die Entdeckung wurde der äußerst interessierten Öffentlichkeit am 13. März 1930 verkündet, dem 149. Jahrestag der Entdeckung des Uranus durch William Herschel 1781 und dem 75. Geburtstag von Percival Lowell.

    Nun suchte man nach einem passenden Namen. Das Vorrecht der Namensgebung lag beim Lowell-Observatorium. Dort traf recht bald eine große Menge an Vorschlägen ein. Der Name des Herrschers der Unterwelt für diesen Himmelskörper so fern der Sonne wurde von Venetia Burney vorgeschlagen, einem 11-jährigen Mädchen aus Oxford, das sich sehr für klassische Mythologie interessierte. Schon am nächsten Morgen, am 14. März, erfuhr sie durch ihren Großvater, Falconer Madan, von der Meldung über die Entdeckung und Namenssuche in der „Times“. Der pensionierte Bibliothekar der Bodleian Library fand ihren Vorschlag so gut, dass er davon Herbert Hall Turner, einem befreundeten Astronomen und Professor für Astronomie an der Universität Oxford erzählte. Über diesen gelangte er per Telegramm am 15. März an das Lowell-Observatorium, wo er im Mai des selben Jahres angenommen wurde. Nach dem Reglement der IAU hatte die Namensgebung nach mythologischen Gesichtspunkten zu erfolgen.

    Venetias Großonkel Henry Madan, Science Master am Eton College, hatte schon die Namen Phobos und Deimos für die Monde des Mars vorgeschlagen. Der Namensvorschlag Pluto für den gesuchten neunten Planeten kam erstmals bereits 1919 von dem französischen Astronomen P. Reynaud, doch daran konnte sich 1930 niemand mehr erinnern. Bei dieser Namenswahl dürfte auch eine Rolle gespielt haben, dass sich das astronomische Symbol aus den Initialen Lowells zusammensetzen ließ. Zuvor war von seiner Witwe (er ist 1916 gestorben) schon Percival, Lowell und sogar Constance (ihr eigener Name) vorgeschlagen worden.

    Eine erste Karte des PlutoAus der beobachteten Helligkeit Plutos (15m) und einer plausiblen Annahme für seine Albedo, dem Rückstrahlungsvermögen, schloss man, dass der neue Himmelskörper etwa Erdgröße habe. Andererseits war es zunächst auch in großen Fernrohren unmöglich, seinen Durchmesser direkt mikrometrisch zu messen. Daher tauchten bald Zweifel auf, ob seine Gravitationswirkung für die Bahnstörungen verantwortlich sein könne.

    Also wurden die Nachforschungen nach dem störenden „Planet X“ schon bald fortgesetzt – als Suche nach einem „Transpluto“ – unter anderem von Clyde Tombaugh selbst. Mit der Entwicklung leistungsstarker Teleskope mussten Durchmesser und Masse des Pluto kontinuierlich nach unten revidiert werden – zunächst um 1950 nach Messungen der Sternwarte Mount Palomar auf halbe Erdgröße. Bald scherzte man, dass Pluto bei Extrapolation der Messwerte wohl bald völlig verschwinden werde. Unkonventionelle Theorien wurden postuliert: Pluto sei in Wirklichkeit groß, man sehe aber nur einen kleinen hellen Fleck auf der Oberfläche. Der Astronom Fred Whipple errechnete erstmals eine genaue Umlaufbahn. Dazu konnten Fotoplatten herangezogen werden, auf denen sich Pluto bis in das Jahr 1908 zurückverfolgen ließ. Die Entdeckung des Mondes Charon im Jahr 1978 ermöglichte dann eine genaue Massebestimmung mittels der Gravitationsdynamik des Systems. Von 1985 bis 1990 kam es zu wechselseitigen Bedeckungen zwischen den beiden, mit denen der Durchmesser von Pluto schließlich zu 2.390 km bestimmt werden konnte.

    Jüngere Messungen mit adaptiver Optik, mit dem Hubble-Teleskop und bei Bedeckungen von Sternen haben Werte von 2.278 km bzw. 2.320 km ergeben. Viel genauere Daten sind nicht zu erwarten, solange noch keine Sonde beim Pluto angekommen ist.

    Durch seine Helligkeit wurde Pluto um über 60 Jahre früher entdeckt als andere, sehr dunkle Transneptune. Über die seinerzeit festgestellten Bahnabweichungen von Neptun und Uranus wird mittlerweile vermutet, dass sie nur durch kleine, unvermeidliche Messfehler vorgetäuscht wurden. Außerdem wurde die Masse von Neptun vor dem Vorbeiflug von Voyager 2 falsch eingeschätzt. Nachdem die genaue Masse von Neptun bekannt ist, können die Bahnen der äußeren Planeten gut erklärt werden. Es besteht keine Notwendigkeit, einen weiteren zusätzlichen Planeten X zu postulieren.

    Erforschung mit Raumsonden

    New Horizons startete am 19. Januar 2006 um 20:00 Uhr MEZ zum Pluto.Die NASA plante bereits seit Anfang der 1990er Jahre unter dem Namen Pluto Kuiper Express, vormals Pluto Fast Flyby, eine Mission zum Pluto. Diese sollte unter Leitung des Southwest Research Institute durchgeführt werden. Dabei wurde betont, dass eine Mission möglichst schnell starten sollte, um den Pluto zu erreichen, bevor seine dünne Atmosphäre ausfriert. Dies hängt damit zusammen, dass seine Umlaufbahn stark elliptisch ist und er sich seit der Passage seines sonnennächsten Bahnpunktes im Jahr 1989 wieder von der Sonne entfernt. Erst im Jahr 2247 wird Pluto erneut in größter Sonnennähe sein.

    Die Pluto-Sonde New Horizons bei den StartvorbereitungenDoch die ersten Konzepte der Mission scheiterten an technischen Schwierigkeiten sowie an mangelnder Finanzierung und wurden 2001 durch die Mission New Horizons ersetzt. Ihr Start erfolgte am 19. Januar 2006.

    Die geplante Flugdauer beträgt etwa 9,5 Jahre, der Vorbeiflug an Pluto und Charon soll am 14. Juli 2015 stattfinden. Die Beobachtungen des Pluto-Charon-Systems beginnen etwa 150 Tage vor der größten Annäherung, etwa 120 Tage vor dem Vorbeiflug werden die ersten Bilder erwartet, und 90 Tage vor ihm wird von den Aufnahmen der Sonde das beste Auflösungsvermögen des Hubble-Teleskops übertroffen. Es sollen globale Karten des Zwergplaneten und seines Mondes erstellt, Hochauflösungsfotos mit bis zu 25 m pro Pixel Auflösung gewonnen, die Temperaturverteilung gemessen und die Atmosphäre des Pluto studiert werden. Geplant ist, die Sonde in 9.600 km Entfernung an Pluto und in 27.000 km Entfernung an Charon vorbeifliegen zu lassen. Allerdings sind dies nur Zielparameter, die leicht während des Flugs geändert werden können. Zwei Wochen nach der größten Annäherung werden die Beobachtungen beendet, und die Sonde beginnt die während der Passage gesammelten Daten zur Erde zu übermitteln. Da die Übertragungsrate über diese Entfernung sehr gering ist, werden einige Monate vergehen, bevor alle Daten auf der Erde eingetroffen sind.

    Radioaktives Plutonium 238Pu in einer Isotopenbatterie dient dazu, die Sonde auf ihrer langen Reise mit ausreichend Energie zu versorgen. Sieben Instrumente, welche die oben beschriebenen Messungen und Experimente durchführen sollen, werden durch diese Energiequelle versorgt. Umweltschützer und Anwohner der Umgebung von Cape Canaveral protestierten vereinzelt gegen den Start, aus Angst, bei einem Unglück während der Startphase der Trägerrakete radioaktiver Strahlung ausgesetzt werden zu können.

    Debatte um Planetenstatus und Aberkennung

    Die Entdeckung anderer Objekte ähnlicher Größe ließ die Klassifizierung Plutos als Planet zweifelhaft erscheinen.Seit September 1992 weitere, Hunderte transneptunische Objekte entdeckt wurden und – vor allem im Kuipergürtel – darunter auch ähnlich große wie Pluto, führte das zu einer andauernden Debatte, ob man Pluto noch mit Recht einen Planeten nennen könne. Entsprechend herausragende Entdeckungen wie Sedna, Quaoar, Orcus und 2003 UB313 („Xena“), der sogar größer als Pluto ist, wurden von den Medien häufig als „zehnter Planet“ bezeichnet. Mit Aberkennung des Planetenstatus von Pluto wurde aber auch keines dieser Objekte darin bestätigt.

    Die verabschiedete Definition mit dem Zusatz, nach der ein Körper nur dann ein Planet ist, wenn dessen Masse auch die Gesamtmasse aller anderen Körper in seinem Bahnbereich übertrifft, ließ Pluto zu einem Planetoiden, also zu einem Kleinplaneten bzw. Asteroiden, werden. Zumindest als das größte Objekt der Plutinos entspricht er eher der Rolle des Asteroiden Hilda, des größten Mitglieds der Hilda-Gruppe. Hilda und mindestens 56 weitere Objekte bewegen sich ein Stück außerhalb des Hauptgürtels der Asteroiden zwischen Mars und Jupiter analog in einem 2:3-Verhältnis zur in diesem Fall längeren Umlaufzeit des benachbarten Riesenplaneten.

    Auf der 26. Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union im August 2006 in Prag wurde zuvor eine etwas andere Definition ohne jenen Zusatz vorgeschlagen. Ein Planet wäre demnach schon ein Himmelskörper, dessen Masse ausreicht, um durch seine Eigengravitation eine annähernd runde Form zu bilden, und der sich auf einer Bahn um einen Stern befindet; selbst aber kein Stern oder Mond eines Planeten ist.[1]. Demnach wäre nicht nur Pluto ein Planet gewesen, sondern auch Ceres, Charon und 2003 UB313. Gleichzeitig wurde die Definition einer neuen Klasse von Planeten vorgeschlagen, der sogenannten „Plutonen“, zu der Planeten gehört hätten, die für einen Umlauf um den Stern länger als 200 Jahre brauchen und zu der dann auch Pluto gehört hätte. Dieser Vorschlag für die Planetendefinition konnte sich auf der Generalversammlung jedoch nicht durchsetzen, so dass am 24. August 2006 durch Abstimmung die Entscheidung fiel, Pluto den Planetenstatus abzuerkennen und in die neudefinierte Klasse der Zwergplaneten einzuordnen. Die Klasse der Plutonen wurde zwar definiert (als Klasse für die Pluto den Prototyp darstellt), ist aber bislang namenlos, da der Name Plutonen wie auch andere Namensvorschläge verworfen wurden.[2]

    Sichtbarkeit

    Hauptartikel: Plutopositionen bis 2020

    In der folgenden Tabelle sind die Sichtbarkeiten des Pluto für die Jahre 2006 bis 2008 angegeben. Neben dem Datum der Oppositionen ist dazu auch sein jeweiliger Abstand zur Erde und seine scheinbare Helligkeit angegeben.

    Stationär, dann rückläufig Opposition Oppositionsentfernung Maximale Helligkeit Stationär, dann rechtläufig Konjunktion zur Sonne

    29. März, 2006 16. Juni, 2006 30,12128 AE Mag 13.9 5. September, 2006 18. Dezember, 2006

    31. März, 2007 19. Juni, 2007 30,29202 AE Mag 13.9 7. September, 2007 21. Dezember, 2007

    2. April, 2008 20. Juni, 2008 30,46941 AE Mag 13.9 9. September, 2008 22. Dezember, 2008

    Quellenangaben

    ↑ Pressemitteilung der IAU

    ↑ SPIEGEL ONLINE Überraschende Entscheidung: Pluto ist kein Planet mehr

    Siehe auch

    Zeitlinie der Entdeckungen von Planeten des Sonnensystems und ihrer natürlichen Satelliten

    Literatur

    Alan Stern, Jaqueline Mitton: Pluto and Charon. Univ. of Arizona, Tucson 1997, Wiley-VCH, Weinheim 2005 (2. erw. Aufl.). ISBN 0-816-518-408, ISBN 3-527-40556-9

    J. L. Elliot (u. a.): The recent expansion of Pluto's atmosphere. In: Nature. London 2003, 424 (10. Juli), S. 165–168. ISSN 0028-0836

    Weblinks

    Commons: Pluto – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

    Wikibooks: Pluto – Lern- und Lehrmaterialien

    Wikinews: Pluto nur noch ein Zwergplanet – aktuelle Nachrichten

    SolarViews

    Die acht Planeten: Pluto und Charon

    Manfred Holl: Entdeckung des Planeten Pluto

    NASA's Hubble Reveals Possible New Moons Around Pluto (Englisch)

    Hubble Confirms New Moons of Pluto (Englisch)

    T-Online-Nachrichten

    Aktuelle Darstellung der Status-Frage (Aug. 2006)

    Nasa (Hubble Space Telescope)

    Pluto's new moons likely born with Charon

    Mitteilung der Abstimmung über den Planetenstatus

    Stephen Colbert in seiner Show "The Colbert Report" über die Neudefinition des Planetenbegriffes -- [1]

    Zwangsabstieg für Pluto

    science.orf.at über die Aberkennung des Planetenstatus vom 24.8.2006

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