Ich habe heute zum wiederholten mal im TV gesehen wie eine Dame sagte "alle 20 Sekunden wird Regenwald in der größe eines Fussbalfeldes abgeholzt". Da dachte ich mir, diesmal rechnest du nach ob das stimmen kann.
Laut Internet darf ein offizielles Fussballfeld zwischen 90x45m und 120x90m gross sein. Das wären durchschnittlich rund 7'500qm. Also alle 20 Sekunden 7'500qm -> macht 22'500qm pro min -> macht 1,35 mio qm pro Std -> usw. usw. -> sind 11,67 mio (!!) Quadratkilometer (!!) pro Jahr.
Im Jahr 2010 hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) geschätzt dass es damals (also 2010) noch 46 Millionen Quadratkilometer Wald gibt, wovon 13,4 Millionen Quadratkilometer tropische Regenwälder sind.
Das bedeutet das bei 11,67 mio qm Abholzung, dürfte es seit 2012 GAR keine tropischen Regenwälder mehr auf der Erde geben. Und selbst wenn wir ALLE Wälder miteinbeziehen und davon ausgehen das DIESE abgeholzt würden (wie gesagt 46 mio QuadratKilometer in 2010) dann hätte es rechnerisch auch hier seit JAHREN gar kein Stück Wald mehr auf der Erde geben dürfen. Oder bin ich doof?
Claude Eckl2020-04-17T13:19:54Z
Beste Antwort
Sorry, aber wenn man einfach nochmal nachrechnet, kommt man ganz easy darauf, dass Du Dich schlicht und einfach richtig schön vertan hast (das war doch hoffentlich keine Absicht?...).
7500 m² / 20 s * 60 s => 22500 m² pro Minute, das ergibt 1,35 mio m² pro Stunde.
Bis hier warst Du noch korrekt. Aber jetzt kommt es:
1 km² ist 1000 m * 1000 m, also 1 mio m². das macht dann also entsprechend 1,35 km² pro Stunde, daraus ergeben sich 32,4 km² pro Tag, das wären dann rund 11800 km² pro Jahr und nicht 11,67 mio km²!!!
Du hast Dich also fast um den Faktor 1000 verrechnet. Vernachlässigbar? Finde ich nicht.
29,4 Millionen Hektar Wald, eine Fläche fast so groß wie Großbritannien und Irland zusammen, wurden im Jahr 2017 abgeholzt, berichtet Global Forest Watch (GFW). Das ist fast so viel wie im Jahr 2016, in dem mit 29,7 Mio. Hektar so viele Bäume wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen durch den Online-Dienst der Rodung zum Opfer fielen.
Die Zahlen der FAO basieren vor allem auf den Angaben der Regierungen der Mitgliedsländer. Deren Daten sind offenbar geschönt. Die Politiker der Länder wollen nicht als Abholzer dastehen. Zudem zählt die FAO industrielle Holzplantagen – also artenarme Monokulturen mit schnellwachsenden Akazien, Eukalyptus und Kiefern - als „gepflanzte Wälder“, was Umweltorganisationen schon seit vielen Jahren kritisieren.Global Forest Watch analysiert Satellitenbilder von der Erdoberfläche, die mittlerweile eine lückenlose und sehr exakte Überwachung der Vegetation ermöglichen. Mit Computerprogrammen können auch viele weitere Parameter wie der Zustand der Wälder, die Dichte der Vegetation und die Menge des darin gespeicherten Kohlenstoffs erfasst werden.
Ich habe fast den Verdacht, wenn es um das Klima, die Umwelt und auch aktuelle Themen geht, sind Wahrheiten fern, nur noch Pläne, gar Aufträge, die unter allen Umständen durchgesetzt werden müssen. PS: Ich liebe solche Berechnungen ;-) Ich glaube aber auch, daß dennoch zuviel abgeholzt wird. Man darf auch nicht nur in die Tropischen Regenwälder schauen, schau auch nach Kanada, was da weg gebrochen wird ist fast noch schlimmer.
Über Zahlen, die das belegen oder widerlegen, kann ich momentan nichts sagen.
Tatsache aber ist und bleibt, dass der Raubbau an der Natur, besonders an den Regenwäldern, die mit Fug und Recht die Lunge der Erde genannt werden, alles andere als gut für diesen Planeten ist.
Die Vernichtung der Regenwälder ist dem zügellosen Profitstreben privatkapitalistisch organisierter Grosskonzerne geschuldet.