Wie informiert man am besten das Jugendamt? Würdet ihr es in dem Fall tun?
Ich helfe derzeit häufig einer Arbeitskollegin, die allein erziehend ist und große Probleme in der Lebensgestaltung hat.
Ihr Sohn ist jetzt Anfang Februar 3 Jahre alt geworden und sieht wirklich den GANZEN Tag fern. Er sieht fast nur Super RTL und Disney Channel und da ausschließlich Action-Zeichentrickserien für wesentlich ältere Kinder/Jugendliche. Bzw. das, was die Mutter guckt. Vorgelesen wird nie, da sie sagt, dass er lieber fernsehen will und sie selbst auch nie liest. Sie beschäftigt sich mit dem Kind recht selten, da sie meistens fernsieht (Reality) oder am Handy/Computer unterwegs ist. Sie sagt, die ganzen Kinderspiele, Kinderbücher, Kinderlieder usw. sind ihr zu kindisch (!).
Der Junge ist grds. so ein tolles Kind, aber bekommt halt so wenig Aufmerksamkeit und reagiert dann immer öfters mit "schlechtem Benehmen", wird schnell aggressiv. Ich habe ihr ganz lieb versucht beizubringen, dass sie sich mit ihm beschäftigen muss, aber sie sagt, warum, er möchte ja eh nur fernsehen. Wenn er bockt, wird er direkt auf sein Fehlverhalten aufmerksam gemacht (in den Arm nehmen, mit ihm reden gibt es in solchen Fällen nie).
Sie liebt ihn schon, nimmt ihn auch in den Arm, aber nur dann, wenn er "lieb" ist.
Ich weiß, dass ich wahrscheinlich reagieren müsste, aber ich habe Angst vor dem Schritt, das Jugendamt zu informieren. Es ist so, dass sie zwar alle zwei Wochen eine Hilfe von dort hat, aber sie meint, es wäre laut dem Jugendamt alles "paletti".
Hier noch ein Zusatz, der eben nicht mehr reinpasste: Die Wohnung ist nicht super ordentlich, aber meiner Meinung nach noch okay. Das Problem ist die extreme Unlust der Mutter, sich mit ihrem Sohn zu beschäftigen. Er war nicht geplant, Kontakt zum Vater besteht nicht (er hat damals auch gewollt, dass sie das Baby abtreibt). Sie hat keinerlei Kontakte zu ihrer Familie (in der es ähnlich zuging, die Eltern haben viel getrunken).