Wieso rebelliert ein Teil der Menschen gegen die Kirchensteuer?

Ratgeber342016-08-06T12:24:06Z

Sie wollen sie wahrscheinlich nicht bezahlen.
Viele bleiben aber trotzdem noch in der Kirche.

?2016-07-27T02:08:05Z

Die Kirchensteuer ist unbiblisch !

doitsujin752016-07-01T14:33:17Z

Dass sich der Staat als "Inkassoeintreiber" für die Kirchen betätigt, ist schon ein ziemlich einmaliger Vorgang.

Dein Arbeitgeber weiß dadurch auch schon, welchem "Religionsclub" du angehörst - oder auch nicht, und er kann daraus schön frei seine Schlüsse ziehen und Personalpolitik nach dem "richtigen" Glauben betreiben.
An Letzteres scheint man sich so gewöhnt zu haben, dass man es offensichtlich oft für eine Banalität hält. Ist doch alles "tutti" dabei, wenn dein Arbeitgeber weiß, dass du auch schön für die "richtige" Kirche blechst.

Ich würde hier eher fragen, ob das noch mit dem Schutz der Privatsphäre vereinbar ist. Vom repressiven Druck, wider des eigenen Glaubens oder der eigenen Überzeugungen Kirchenmitglied bleiben zu müssen, ganz zu schweigen.

Der nächste Punkt ist, dass die Kirchen und den Kirchen wohlwollende Politiker allzu oft ihre Positionen mit der Anzahl der Mitglieder der Kirchen untermauern wollen - wohlwissend, dass nicht nur mit dem "Argument ad populum" per se "auf Kies gefurzt" ist, sondern auch, dass sich ein beträchtlicher Teil aus verschiedenen Zwängen in der Kirche ist und die Positionen der Kirchen nicht mehr unterstützt.


Weiterhin haben wir hier das Problem, dass man beim Austritt in der Regel gezwungen ist, einem "Club" die Mitgliedschaft zu kündigen, in den man gar nicht eingetreten ist, weil das die Eltern mit der Taufe erledigt hatten.
Die Kirchen haben damit das Brötchen angeleckt, und sie geben es auch nicht freiwillig wieder her, und wer da austreten will, darf dann in den meisten Bundesländern für diesen Verwaltungsakt blechen. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass die monetäre Hürde beim Austritt fast schon damit korreliert, wie christliche beeinflusst - oder christlich manipuliert? - die oberste politische Kaste in diesem Land ist.

"Last but not least" wäre hier das "Feigenblatt der Karitativität" zu nennen. Kirche argumentiert oft damit, dass mit der Kirchensteuer der "Dienst an der Allgemeinheit" finanziert wird. Das ist (natürlich) von der Realität weit entfernt, denn überall wo Karitativität eine Rolle spielt, hängen sich Leute ehrenamtlich, "für umme" rein, wird in der Regel noch zusätzlich für Spenden die Hand aufgehalten, oder es finanziert sich ohnehin schon zu einem beträchtlichen Maße aus dem Staatssäckel oder den Kommunen.
Währenddessen versickert die Kohle im "Apparat Kirche", und ganz unten kommt nichts an. Schmale Kassen vor Ort, aber Milliarden in Kapitalbeteiligungen, Immobilien und Ländereien gebunden - so sieht Kirche oft aus, und das ist bis jetzt nur die Spitze des Eisbergs, die in den Medien gelegentlich vorgeführt wird.

Die ARGE bezahlt übrigens Pauschalbeträge für ausnahmslos jeden Hartz-IV-Empfänger, ob der Mitglied ist, oder nicht, und ob der will, oder nicht. Auch spannend, gell?

Das geschieht alles auf Basis des Grundgesetzes, deren Väter manchmal offenkundig etwas zu viel am Weihrauch geschnüffelt haben müssen, denn anders lässt sich diese gesetzlich legitimierte Verknüpfung von Staat und Kirche nicht erklären.

Das könnte einem alles ziemlich egal sein, wenn es nur die "Clubmitglieder" angehen würde. Dummerweise betrifft es aber auch die Allgemeinheit, an den vielen, hier aufgezeigten Stellen. Dass sich die Kirchen in den Jahrzehnten sogar zum größten Arbeitgeber nach dem Staat aufgeschwungen haben und die reichsten Kirchen der Welt sein dürften, spricht eine deutliche Sprache.

In der DDR musste man immer zurecht beanstanden, dass sich Parteiinstitutionen von staatlichen manchmal schon gar nicht mehr trennen ließen. In der Bundesrepublik muss man - ebenso zurecht - anprangern, dass das für kirchliche Institutionen und den Staat gilt.
Die Kirchensteuer ist da nur ein Aspekt - aber sie bleibt ein nicht unbedeutender, weil die Kirchen nicht nur diese "Finanzspritze" Gläubiger für sich zu nutzen wissen, sondern weiterhin nicht müde werden, ihren Status mit der Zahl ihrer "Schäfchen" zu legitimieren.

Deshalb verbinde ich die Kritik an der Kirchensteuer auch immer mit der Hoffnung, dass möglichst noch mehr Leute austreten, damit nicht nur der demografische Wandel erledigt, was bitter nötig ist.
Die Mitgliederzahlen der beiden großen Konfessionen sind jeweils schon unter 30% gerutscht. Ich mache eine Pulle Sekt - oder auch nur Cola - auf, wenn diese Zahlen unter 25 % rutschen werden, insgesamt unter 50% rutschen, und das wird allem Anschein nach schon sehr bald passieren.

Das soll aber nicht dem Selbstzweck dienen, sondern die Macht der Kirchen brechen und in der Politik bewirken, dass diese wenigstens weniger vom Kirchenlobbyismus beeinflusst werden, denn letztendlich entsteht durch den "Apparat Kirche" ein volkswirtschaftlicher Schaden, der bestimmt nicht durch die salbungsvollen Worte wettgemacht werden kann, denn wenn der ganze Reichtum der Kirchen wirklich für die Menschen eingesetzt würde, dann würde es nicht nur in Deutschland ganz anders aussehen.
Kirche macht hier nichts besser für die Menschen, sie streicht sich die Kohle ein, um (Gut)-Gläubige auf ihren Platz zu verweisen und in Schach zu halten.
Die Kirchensteuer abzuschaffen, ist mit ein Baustein, um dieses Machtinstrument zu zerstören.

Aber keine Sorge - solange Prälat und Bischof, die nebenbei noch vom Staat nach Beamtentarif besoldet werden, im Bundestag frei und unbeobachtet herumspazieren, solange die politische Führungsriege des Landes mit den Kirchen in irgendwelchen kirchlichen Organisationen verfilzt sind, wird sich auch so schnell nichts ändern.
Daran wird übrigens auch die AfD nicht viel ändern. Von dieser Seite hört man zwar zuweilen auch kirchenkritische Töne, aber sobald die sich im Bundestag und den Länderparlamenten erst einmal etabliert haben werden, dürfte sich auch das erledigt haben.

Anonym2016-07-01T13:48:25Z

unzufrieden, weiste

Web-Man2016-07-01T13:24:18Z

Kein Gegenwert.

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