„Ist Geschichte eine Lüge auf die man sich geeinigt hat“? (Voltaire)?

2016-01-31T05:04:27Z

Sollten wir nicht alle an der Wahrheit interessiert sein? Schließlich gab es schon immer Lügner und andere die an der Wahrheit interessiert waren. Vielleicht lassen wir uns auch gerne anlügen. Möglicherweise sind Lügner intelligenter, phantasiebegabter, unterhaltender und deswegen beliebter bei ihren Mitmenschen.

2016-01-31T05:20:10Z

Thann
Wir wissen aber auch, wenn eine Geschichte erzählt wird, von vielen anders interpretiert wird, als sie ursprünglich geschildert wurde.

2016-01-31T06:19:39Z

Wenn ein historisches Ereignis anders dargestellt wird, als es sich zugetragen hat, spricht man dann von Geschichtsfälschung? Oder von Unwissenheit? Oder schreiben ein paar machthungrige Herrscher Geschichte?

doitsujin752016-01-31T08:31:41Z

Beste Antwort

Sicherlich gibt es bei der Geschichtsschreibung Lügen oder Verdrehungen der Tatsachen, um einen bestimmten Narrativ zu erzeugen, der gerade opportun ist, oder "in den Kram passt". Moderne Geschichtswissenschaft tritt aber gerade deshalb dazu an, um diese Lügen und Halbwahrheiten von den Fakten zu trennen.
Alles andere wäre Geschichtsrevisionismus oder blanke Manipulation.

Dabei muss man einfach feststellen, dass der Blick in die Geschichte aus der Gegenwart heraus nie vollkommen objektiv sein kann, sondern immer subjektiver Natur ist.
Man weiß, wie sich die Geschichte weiterentwickelt hat, man weiß um innere Zusammenhänge, die in der Geschichte selbst noch nicht erschlossen waren, und der Blick in die Vergangenheit ist auch immer durch die Gegenwart "eingefärbt".

Zudem kommen noch verschiedene Paradigmen, durch die man zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen kann, ohne dass das gleich völlig falsch oder manipuliert sein muss, weil diese Ergebnisse dem heutigen Wissensstand entsprechen, teilweise auch gesellschaftlich geprägt sind.

Das alles als Lüge zu bezeichnen, wird der Sache nicht gerecht. Da war Voltaire auf dem Holzweg, weil er die Komplexität der Geschichte und Geschichtswissenschaft nicht kannte, wohl auch nicht kennen konnte. So hätte er wahrscheinlich auch nicht gedacht, dass man heute seine Privatkorrespondenz mit anderen einflussreichen Denkern jener Zeit analysieren und in einem größeren Rahmen einordnen würde. Den Überblick hatte er bestimmt nicht.
Jeder, der selbst alt genug ist, um Geschichte erlebt zu haben, wird feststellen, wie subjektiv, unvollständig und persönlich die eigene Wahrnehmung geschichtlicher Ereignisse sein kann.

?2016-02-01T15:14:15Z

nein

die einigung liegt in der meinung darüber

über viele jahre
jahrhunderte
wird sie kultur
und damit wahrheit

die wahrheit selbst
ist ein pfadloses land

Lo2016-02-01T03:02:43Z

Wer am redegewandter ist, kann viel besser den Leuten erzählen wie es war. egal ob Wahrheit oder lüge. der Redner weis es besser

volvox2016-01-31T06:02:06Z

Geschichte sind aufeinandergeschichtete Erinnungen, Wahrheiten und Lügen.
Mal trügt die Erinnerung (eigentlich immer, wenn man neuesten Erkenntnissen glaubt) und oft wird die Frage der Darstellungung eines Ereignisses geprägt von den Interessen des Schreibers bzw. denen, für den der Schreiber schreibt.

Thann2016-01-31T04:22:30Z

Nein, Geschichte ist aus tatsächlichen Vorkommnissen.

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