Ist das Prinzip der Nächstenliebe nur für Christen sinnvoll?
Oder können sich dem Christentum fernstehende auch damit indentifizieren? Ist dies auch für Atheisten wünschenswert, oder ist der Begriff "vergiftet"? Wie kann man die Nächstenliebe unter allem Menschen mehren? Oder ist sie ein überkommenes Konzept?
?2015-09-24T03:17:18Z
Sinnvoll schon , jedoch gibt es dieses "Gesetz" auch bei den Muslims, Juden, den Buddhisten. Also kein Monopol der Christenheit..
Nein, Nächstenliebe ist aus meiner Sicht nicht nur für Christen sinnvoll, sondern für alle Menschen unabhängig von ihren weltanschaulichen Grundprämissen. Für mich als Atheist ist die Nächstenliebe immanenter Bestandteil meiner humanistischen Gesinnung und ich habe mit diesem Begriff absolut keine Probleme, glaube ich doch zu wissen, wie er entstanden ist und Eingang in die christliche Religion gefunden hat. Feuerbach mit seiner Projektionstheorie hat mir persönlich hier die Augen geöffnet....demnach bringt das Prinzip der christlichen Nächstenliebe ein Grundbedürfnis der "geschundenen Menschheit" zum Ausdruck. Dass diesem Grundprinzip vor über 2000 Jahren ein "göttlicher Nymbus" verliehen wurde, liegt doch auf der Hand, war das doch eine Zeit, in der das gesamte gesellschaftliche Leben sowie die mentale Befindlichkeit der Menschen religiös determiniert war. Was mich stört, ist der Umstand, dass manche religiösen Ideologen - bei weitem nicht alle Gläubigen - versuchen zu suggerieren, die Nächstenliebe wäre eine "Erfindung des Christentums". Hier kommt meines Erachtens in besonderem Maße der außerordentlich schädliche Exklusivitätsanspruch des Christentums zum Ausdruck, der, wenn man einigen Bibelexegeten glauben schenken darf, dem orginären Evangelium des Jesus von Nazareth absolut widerspricht.
Aber nein, es ist allgemein sinnvoll. Allerdings ist der Begriff "Nächsten" - Liebe im so gen. "Christentum" pervertiert, denn er meint dort NICHT den NÄHESTEN, sondern schlicht Alle und Jeden. Ich als Atheist liebe meine Nächsten, also zuerst meine Familie, Frau, Kinder und Enkel. Dann meine Landsleute, Volksangehörigen sowie die meiner Ethnie angehörigen. Ich liebe als Atheist also meine Nächsten, sprich die welche mir nahe sind. Alle Anderen sind mir so lange egal als das sie mich und meine Nächsten nicht behelligen und keine Konkurenten sind um etwas das wir für uns beanspruchen. Ja, Atheisten lieben ihre Nächsten, Das bedeutet, wir lieben nicht inflationär und eigenschädlich JEDEN.