Ich persönliche seit Jahren nicht mehr, das Smartphone ist immer griffbereit.
Jetzt kam aber die I Watch und ich kann mir nicht vorstellen wer so ein Miniding kauft und was man damit macht.
Also - braucht man eine Uhr + braucht man eine I Watch
Denilson2015-05-28T13:08:29Z
Beste Antwort
Eine Apple Watch ist nur Spielzeug, da sie auch nur funktioniert, wenn das iPhone in der Nähe ist. Eine Armbanduhr trage ich bei der Arbeit, weil es bei Besprechungen nicht angesagt ist, das Smartphone hervor zu kramen. Außerdem möchte ich gar nicht ständig auf mein Handy gucken müssen, also bleibt es in der Tasche, so lange es nicht klingelt.
Ich betrachte Uhren als Schmuck, der als Nebenfunktion noch relativ unkompliziert die Uhrzeit abliefert. In den seltenen Fällen, in denen man wirklich in die Verlegenheit kommt, nicht irgendwo die Uhrzeit von Computern, Fernsehern und Wanduhren ablesen zu können, reicht zur Not wirklich der Blick aufs Handy, wobei sich dieser nur etwas weniger dezent gestalten lässt, als kurz das Handgelenk zu drehen.
Die iWatch und ihre Konkurrenzprodukte sind aufgrund der begrenzten Möglichkeiten im Wesentlichen ein Technik-Gadget, das man sich wohl weniger aus Notwendigkeit, sondern mehr aus Spaß an der Technik selbst anschafft. Der Prestigefaktor ist da gegenüber den Edel-Uhrenmarken schon wieder zu niedrig, und für die Design-Aficionados sind wohl auch die Grenzen des technisch Machbaren noch zu hoch.
Armbanduhren sind heute viel stärker das modische Accessoire, als der funktionale Gegenstand, der sie einst waren. Das kann auch nicht verwundern, wenn heute auch Toaster und Kaffeemaschinen ohne große Mehrkosten mit Uhren ausgestattet sind. Sie sind entweder das günstige "Fashionstatement" oder das teurere Prestigeobjekt für Leute mit einem Hang zu teuren Materialien, Handwerk, Mechanik. iWatch und Co. haben da durchaus das Potenzial, irgendwo dazwischen zu wildern, was manchem etablierten Uhrenhersteller auch Sorgenfalten bereiten könnte. Dennoch werden diese Uhren nach meiner Auffassung nicht die Bedeutung haben, die das iPhone für den Handymarkt hatte. Das zeigt sich nicht zuletzt an dem Trend, im 80er-JAhre-Retro-Chic billige LCD-Armbanduhren zu tragen, was gegenüber dem "Fake-Bling"-Trend und den wirklich sündhaft teuren Uhren von Cartier, Rolex-Breitling und Co. wohl fast schon wie eine Ironisierung des Konsumgegenstandes wirkt, die wohl auch aus der Rezession der vergangenen Jahre geboren ist.
Wie sich das in Zukunft entwickeln mag, wird sich wohl kaum verlässlich sagen lassen. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass diese Nischen alle weiter bestehen werden. Die Armbanduhr an sich wird sich aber wohl weiterhin zum Modeaccessoire entwickeln. Handys, Tablets und andere persönliche Kommunikationsmittel dürften aber allein schon aufgrund ihres größeren Nutzens die Armbanduhr als Objekt der Begierde an den Rand drängen.