Khan
Beste Antwort
So weit geht es zwar noch nicht, die Diskriminierung aber ist schon erkennbar und vor allem traurig.
Musiker
Dieser Vergleich gehört wirklich zum Dümmsten, was ich je bei YC gelesen habe. Und die durch das Dritte Reich ermordeten Juden mit einer russischen Rockerbande auf eine Ebene zu stellen, ist eine unerträgliche Verunglimpfung der ermordeten Juden.
Was die Juden damals betrifft: die ca. halbe Million deutscher Juden wollten nicht nach Deutschland einreisen, sondern sie lebten hier, sie WAREN Deutsche, auch wenn die Nazis das bestritten haben. Deren Verbrechen an den deutschen Juden waren mithin Verbrechen an Angehörigen des eigenen deutschen Volkes. Was aber die Juden in den während des Krieges von Deutschland besetzten Ländern betrifft, so wollten auch sie nicht nach Deutschland oder sonstwohin einreisen, sondern die deutschen Armeen sind in die Länder, in denen sie lebten, eingedrungen.
Um eine "Einreise" von Juden ging es allenfalls in der deutsch-polnischen Paß-Krise von 1938. In Deutschland lebten damals (zumeist illegal) ca. 70.000 polnische Juden, auf der Flucht vor Hunger und Elend und auch vor Unterdrückung und Verfolgung in Polen, denn Polen war damals genauso antisemitisch wie das Dritte Reich. 1938 versuchte Polen, sie als Staatsbürger loszuwerden, indem es ihre Pässe, die sie zur Wiedereinreise nach Polen benötigten, für ungültig erklärte. Daraufhin hat Deutschland kurzen Prozeß gemacht und sie nach Polen abgeschoben. Aber auch hier willst Du ja wohl keinen ernsthaften Vergleich mit der russischen Rockerbande anstellen, oder?
Was aber die Fahrt der "Nachtwölfe" betrifft, so hätte man ihnen, falls Polen ihnen die Durchreise gestattet hätte, die Einreise nach Deutschland verweigern sollen. Denn was sie da vorhaben, ist keine Gedenk-, sondern eine Siegesfeier. Das können sie von mir aus gern in Rußland machen, aber nicht in Deutschland. Solange die sowjetischen Soldaten damals auf sowjetischem Gebiet gekämpft haben, waren sie Verteidiger, in Polen und anderen von Deutschland besetzten Ländern Befreier (mit dem Vorbehalt, daß sie dort ihrerseits keine Freiheit, sondern ein neues Unterdrückungssystem gebracht haben); aber von dem Moment an, in dem sie nach Deutschland eindrangen, mit dem Ziel der "Bedingungslosen Kapitulation" Deutschlands (nicht Hitlers oder der Nazis!), seiner Unterwerfung und der geplanten Vertreibung von 17 Millionen Ost- und Sudetendeutschen, vertauschten sich die Rollen: von nun an lag, was den Krieg betraf - unbeschadet der Tatsache, daß das Nazi-Regime bis zum letzten Tag seines Bestehens in dem ihm verbliebenen Machtbereich abscheuliche Verbrechen verübte - alles Recht auf Seiten der deutschen Verteidiger und alles Unrecht auf Seiten der alliierten Eindringlinge und Eroberer.
Zum Gedenken an das Kriegsende sind einzig und allein nachdenkliche, würdevolle Feiern angemessen, in denen selbstverständlich auch der vielen Millionen sowjetischen Kriegsopfer gedacht werden soll und muß. Aber nicht in Form russischer Siegesfeiern. Und schon gar nicht durch derart zwielichtige Gestalten wie die rechtsradikalen "Nachtwölfe." So etwas hat in Deutschland keinen Raum und kein Recht.
Anonym
Richtig, Juden waren gestern, aus und vorbei.
Und die Nachttöpfe können rumrockern in der Taiga, NICHT bei uns.
Punfish
Sollen sie doch kommen. Ich heize schon mal die Gaskammer an.
kaelon
Die Verfolgung der europäischen Juden mit einem Einreiseverbot einer offen antisemitisch, homophob auftretenden rechtsnationalen Rockergruppe gleichsetzen die sich zum Teil damit gebrüsted haben am Krieg in der Ukraine teilzunehmen ist einfach nur dreist, dumm und eine Herabwürdigung aller Opfer des Nationalsozialismus.