Welchem ...ismus sollte ich mich als antireligiöser Nichtgläubiger zugehörig fühlen, da es den Atheismus als ...ismus ja gar nicht gibt?

Klaus Grinsky2015-01-16T14:43:12Z

Beste Antwort

Damit mußt Du Dich gar nicht erst über die Gebühr beschäftigen. Sei einfach froh, daß Du gesund bist. :o)
Dieses ganze A-Theismus-Konzept ist von hinten bis vorne eine einzige Falle der A-Bergläubigen, und die all jene, die nicht zu ihrer kleineren oder größeren Sekte dazugehören, desavouieren und schmähen und sowohl moralisch wie intellektuell minderwertiger aussehen lassen soll.

Im Übrigen:
Der Begriff "Atheismus" geht auf den Kirchenvater Augustinus zurück, der ein gerissener Rhetoriker war und der damit die Absicht verfolgte, die Macht (damit auch die Definitionshoheit) der Kirche ein für alle mal festzulegen und Kritiker mundtot (oder, falls dies nicht gelänge, auch ganz tot) zu machen.

Der Trick dabei: Ausgehend von der Annahme, daß es Gott gäbe (selbstverständlich der katholische ist gemeint) und das jeder "normale" Mensch auch weiß, können also alle Anderen weder normal und gesund noch berechtigt sein, teilzunehmen an der menschlichen Gesellschaft und christlichen Gemeinschaft. A-Theisten (also "Gegengottler") sind mindestens Häretiker, wenn nicht gar "Ungläubige", denen man nichts besseres antun kann, als sie von ihrem gottfernen und gotteslästerlichen Leben zu befreien (Im Islam feiert dieses urkatholische Konzept noch heute fröhliche Urstände bzw. es ist somit klar, wo die das her haben!).

Die Aussage der sog. Atheisten, daß Menschen, die an "etwas" glauben, was es gar nicht gibt (zumindest keinerlei belastbare Beweise dafür), ihrerseits nicht ganz richtig im Kopf sein müssen, da sie unter fixen Ideen, Zwangsvorstellungen, Alpträumen, Schizophrenie oder eben halt einfach unter Wunschvorstellungen bzw. Einbildungen leiden (und diese religionsfreie Aussage wohl weitaus mehr Realität für sich beanspruchen kann), wird dann von den zwanghaft fixierten und pathologisch nicht kritisierbaren sowie auf Widerspruch restlos rechthaberisch und in keinster Weise pluralistisch, demokratisch und tolerant eingestellten Theisten (die tun mitunter zwar so, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt, sind aber unbeirrbar, was ihr Glaubenskonzept anbelangt) ständig versucht als nicht berechtigt, unhöflich, uneinsichtig bis hin „vom Teufel beeinflußt“ behandelt uind als minderwertig, wenn nicht gar „kommunistisch“ etc. denunziert.

Wir sog. „Atheisten“ täten wirklich gut daran, diese diffamierenden Begriff der A-Bergläubigen nicht auch noch selbst (weiter-) zu verwenden und uns damit ins eigene Bein zu schneiden.
Noch dazu – auch einer dieser rhetorischen Tricks des Kirchenpatriarchen Augustinus -, wo doch klar ist, daß Wörter, die mit un-, nicht-, dis- bzw. eben „a“ beginnen, immer den Ruch des Negativismus, Ablehnenden, Destruktiven an sich haben.
Vielleicht sollten wir den Spieß auch einfach mal umdrehen!? Wir wären dann beispielsweise die „Freien“ und die A-Bergläubigen die „Dis-Freien“ oder wir wären die „Gesunden“ und die Theisten die „Un-Gesunden“ oder wir könnten die „Natürlichen“ sein und die Gottgläubigen die „A-Natürlichen“ … oder so!
Nur, um mal deutlich zu machen, wie die mit uns umspringen und das schon seit vielen Jahrhunderten !!
Die tun das schon seit so langer Zeit, daß es niemand mehr auffällt und sie gebärden sich so, als ob sie die Kralshüter der Werte, der Moral und der abendländischen Kultur wären und das Positivste, was es überhaupt geben kann („Gott“) von ihnen vertreten wird, während wir nur die minderwertigen Vertreter (frei nach Goethe) des „Geistes, der stets verneint“ sind.
Dabei ist doch das Gegenteil der Fall: Wir stehen für den gesunden und natürlichen Humanismus und den Geist der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit und die Menschenrechte und gegen den pathologischen, dogmatischen, archaischen, patriarchalischen, autoritären und perversen Unterdrückerwahn der anachronistischen Wüstenreligionen.

Probier's mal aus, übrigens: Nenne uns – spaßeshalber – einfach mal die „Glücklichen“ und die festgefahrenen Dogmatiker die „A-Glücklichen“. Das natürlich so lange und so oft, bis die es nicht mehr ignorieren können. Dann wirst Du an ihrer Reaktion erkennen können, daß die ganz genau wissen, wie man sich, wenn sowas mit einem gemacht wird, erstens fühlt und außerdem die das bewußt und absichtlich mit uns machen aus ihrer elitären Gläubigen-Überheblichkeit heraus (übrigens ein eindeutiger Verstoß gegen das Gebot „Du sollst nicht falsch Zeugnis ablegen...“ sowie gegen „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ und, und, und sowieso generell gegen den „Geist“ der Bergpredigt. Aber das juckt die ja nicht! Stattdessen geht es um Macht, Überlegenheit und Unterwerfung! - Auch das haben die Moslems von den Katholiken übernommen!).

Die Menschheit wird nur überleben und eine glücklicher Zukunft vor sich haben, wenn es ihr gelingen wird, sich von der Unfreiheit durch die Religionen zu befreien!! Es ist nicht klar, wieviel Zeit dafür noch verbleibt?

Anonym2016-07-20T09:40:37Z

Verfluchte sind meistens die, die es sich selbst zuzuschreiben haben.

Otto2015-01-17T13:59:26Z

Den Atheismus bzw. Atheisten gibt es - Du bist ein Beweis.

doitsujin752015-01-16T13:29:54Z

Wo nichts ist, kann das auch kaum eine Handlungsweise implizieren, die sich daraus ergeben könnte.
So gesehen ist die Fragestellung schon verkehrt. Es kann sich so kein "sollen" ergeben.

So etwas kann sich eher aus dem "Sein" selbst ergeben, aus der eigenen Existenz, den eigenen Bedürfnissen als Wesen, dass in einer Gesellschaft agiert und sich aufgrund dessen auch mit den Bedürfnissen der Gemeinschaft arrangieren muss. Damit beschäftigt sich dann die Philosophie.

Es kann da keine Generalempfehlung geben, aber nach meiner Erfahrung beziehen sich die meisten Atheisten sehr häufig auf Humanismus, Skeptizismus oder Freidenkertum, wenn sie sich überhaupt schon über solche fundamentalen Fragen Gedanken gemacht haben. Ansonsten ist das wohl alles andere als einheitlich.

Anonym2015-01-16T13:02:45Z

auch du bist ein Gläubiger! Du glaubst, das es keine höhere Macht, Got genannt gibt, aber auch das ist letztlich ein Glaube, da die Nichtexistenz eines Guttes genau so wenige beweisbar ist, wie dessenb Existenz. Alle Beweisansärte, derer, die an einen, oder mehrere Götter glauben, und denen die eine Existenz generell verneinen, basieren letztlich alle auf den jeweilen Glaubensgrundsätzen, und nicht auf unwiederlegbaren Beweisen.

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