Warum sagen so viele Leute, dass die Musik immer schlechter wird ?
Ich finde die Musik wird immer hochwertiger. Man darf nur nicht die Chartmusik als Referenz betrachten. In Unterhaltungen höre ich das immer wieder. Es werden immer nur die 70er und 80er gelobt. Dabei gibt es in diversen nicht kommerziellen Bereichen Bands, die es ohne Zweifel von der Klasse her mit den großen Bands der Vergangenheit aufnehmen können. Ich habe neulich erst wieder eine Band gehört, wo man denken könnte Queen wären wieder da. Sicherlich haben die bekannten Bands damals die Grundsteine dafür gelegt, aber warum gibt man den modernen Künstlern keine Chance mehr ?
Viele hören nur Cds aus den 80ern von AC/DC oder Queen etc, sagen das heute alles schlecht ist und weigern sich eine Sekunde lang dem zu öffnen was heute so fern ab der Charts angeboten wird. Warum ist das so ?
2014-10-28T15:12:16Z
@ Dino: Ist zwar eigentlich nicht meine Musik, finde ich aber trotzdem ganz gut. Kann ich mir eher anhören als die westliche Popmusik. In jedem Fall anspruchsvoller an Musiker und Hörer. Ich höre auch gerne die Musik in Imbissbuden oder Restaurants aus diesen Ländern.
Meine Musik geht eher in diese Richtung: https://www.youtube.com/watch?v=dFGpRsn5-TE
Damit werden viele andere nichts anfangen können, aber das ist ja das schöne an der heutigen Zeit. Jeder findet was für sich.
Sandra2014-10-28T18:51:41Z
das hat sicher mehrere Gründe, zum einen liegt es daran, dass viele deiner hoch gelobten neuen Bands und Künstler einfach nicht lange am Markt bleiben, die tauchen von heute auf morgen auf, wenn sie mit ihrem ersten Album erfolgreich sind, werden sie meist noch für 1-2 Alben verheizt, dann verschwinden sie wieder in der Versenkung. Wenn sie überhaupt so weit kommen und mehr als ein Album zustande bringen. Die Folgealben sind dann oftmals einfach nur ein Abklatsch des 1. Albums oder man kann zusehen, wie die Alben immer schlechter werden.
Ich finde, es gibt wirklich viel neues, aber auch unendlich viel ähnliches bis gleiches. Das meiste wird eh nur am Computer produziert bzw lassen die Künstler produzieren, die wenigsten stellen ihre Musik selbst auf die Beine.
Früher gab es hingegen noch Bands und Künstler, die einfach klein angefangen und sich im Laufe von vielen Jahren immer weiter nach oben geackert haben, die Live-Konzerte spielten, die ihresgleichen suchten- sowas kannst du nicht mit heutigen Künstlern vergleichen. Die früheren Gruppen oder Künstler machten noch handgemachte Musik, zumindest die wirklich großen, und konnten sich auch mal ein oder zwei Alben erlauben, die nicht so erfolgreich waren, zumindest kommerziell. Dennoch schätze man sie auch gerade wegen dieser Authenzität, ihr eigenes Ding durchzuziehen, ohne auf irgendwelche Chartplatzierungen zu achten.
Ich persönlich finde auch, dass wir heute eine große Vielfalt haben, und das man viel mehr Auswahl in den einzelnen Genres hat. Dennoch ist alles sehr viel kurzlebiger geworden, ex und hopp sozusagen. Ich habe meinen Lieblingssänger, seit ich 14 Jahre alt bin, und werde Fan sein, bis ich sterbe. Aber wie ist das heute? Heute ist das so, dass ein Künstler eine zeitlang gemocht und vergöttert wird, und 2 Wochen später ist er wieder out, vielleicht dauert der Hype auch mal ein paar Monate- aber Jahre? Das schaffen doch nur wenige, und meist verschwinden die Künstler ja auch wieder im Topf der Masse und Unbedeutsamkeit.
Und im Gegenzug dazu dann das Phänomen, dass in Deutschland ein unglaublicher Hass und Neid auf Gruppen oder Künstler herrscht, die es tatsächlich schaffen, zb mit deutscher Musik und /oder weil sie stark polarisieren, erfolgreich zu werden und auch zu bleiben. Jedes andere Land wäre dann stolz, und bei uns werden die Künstler in den Netzwerken niedergetrampelt und verachtet. Soviel Hetze und Hass habe ich sonst noch nirgends erlebt wie hier bei uns.
Und wenn du von Queen und solchen Gruppen sprichts, mal ganz abgesehen davon, dass diese Art Musik eine bestimmte Musikrichtung darstellt, die Fans dieser Musik oder anderer Band die ähnlich sind, die dann immer sagen, die "old-school-bands" von früher waren besser, Deep Purple, Rolling Stones und wie sie alle heissen- ich finde ihre Musik allerdings einfach langweilig, und die Künstler sprechen mich auch nicht an, ich brauche Musik, die mich auch mal berührt oder die auch gut klingt, aber was da so manche alten Bands auf ihren Gitarren zusammenkratzen, das hört sich zT einfach nur grauenvoll an, aber viele stehen eben drauf, - nur- meinst du das jemand der sich Heavy Metal oder irgendwelche zugekoksten Typen anhören, tatsächlich auch anderen Stilrichtungen eine Chance geben? Viele bleiben doch einfach nur einer Musikrichtung treu und finden dann natürlich, dass es da nichts gutes mehr gibt.
Die finden dann Popmusik grundsätzlich schlecht und oberflächlich, Schlager oder deutsche Musik sowieso ******** und, Klassik was für alte oder depremierte Leute usw, sie sind gar nicht offen für Vielfalt oder was neues. Und dadurch bringen sie sich selber um gute Musik, weil sie nichts neues oder fremdes zulassen können.
Selbstverständlich gab es auch damals "schlechte" Musik und gibt es auch heute "gute". Es liegt an etwas anderem: Die Musik ist auch immer Ausdruck des Zeitgeistes und entspricht der inneren und äußeren Beschaffenheit einer Generation. Und die war damals eben alternativ, kreativ, teilweise revolutionär, emanzipatorisch, antiautoritär, demokratisch und inspiriert (sowas von!) und jede(r) hat's bemerkt. Und mittlerweile gibt's das zwar alles auch noch, nur niemand bekommt es mit! Stattdessen wird man von allen Seiten zugeschizzen mit übelster Kommerzsauce, Konsummüll, volkstümelndem Faschokrampf, sinnbefreitem Popbrei und vordergründig entpolitisierendem Schlagerpudding (der aber dennoch voller Ideologíe und Gehirnwäsche stecken). Wenn ich dann noch an völlig talentfreien Hip Hop oder Rap denke, der oftmals völlig abartige Volksverhetzung betreibt und Haßpredigten in musikalischer Form in die Öffentlichkeit einträufelt, dann wird schon mal klarer, weshalb "so viele Leute sagen, dass die Musik immer schlechter wird" !!! Geradezu grotesk wird es dann, daß dies alles mit den weiter entwickelten Möglichkeiten, technisch betrachtet, tatsächlich besser geworden ist...
Beispiele:
Guru Guru (Oxymoron) http://www.youtube.com/watch?v=zL_6eSWHM3I
Embryo (Try to do 1979) http://www.youtube.com/watch?v=bX1lQANvhN8
Peter Brötzmann 1974 in Warschau http://www.youtube.com/watch?v=3Xa75w-vEXk
floh de cologne http://www.youtube.com/watch?v=0iLTtVgXhbY
Kraan (Sarahs Ritt durch den Schwarzwald 1972) http://www.youtube.com/watch?v=0DmD9dV9G4Q
Ton, Steine, Scherben (Macht kaputt was euch kaputt macht; 1970 ) http://www.youtube.com/watch?v=UwE8dlRnsio
Iron Butterfly (In A Gadda Da Vida – Original Vull; 1968) http://www.youtube.com/watch?v=UIVe-rZBcm4
Ich stelle mir gerade vor was wäre gewesen, hätten die Beatles mit der heutigen Technik Sgt. Pepper oder Revolver aufgenommen... Oder wie würden Procol Harum oder die Moody Blues klingen, vom Pink Floyd ganz zu schweigen...
Natürlich gibt es auch heute noch talentierte Musiker...Aber wo? Diese "laufen" einem eigentlich nur per Zufall über den Weg... Und wirklich hoch kommen diese eher selten... Und das liegt nicht an ihrer Musik, sondern am knallharten Musik-Geschäft...
Nimmt man einmal das vergangene Jahrhundert wird man unschwer erkennen können, dass etwa alle 7 bis 10 Jahre ein neuer Musik-Stil kreiert wurde... Ich will diese Stilrichtungen jetzt hier gar nicht im Einzelnen aufzählen, Leute die sich mit der Rock- und Pop-Geschichte befassen, wissen was ich meine... Seit Ende der 80er aber tut sich nichts mehr, Techno und Rap dominieren seit 25Jjahren... Und da die Reklame der MusikIndustrie wunderbar funktioniert und sie ihren Umsatz mit dieser Musik machen, warum sollten sie vom wirtschaftlichen her gesehen etwas ändern? Neue Bands stören da nur und bergen ein Risiko im geschäftlichen Bereich... Also gehen diese Bands und Interpreten zu unabhängigen Labels. Die aber haben kaum Möglichkeiten diese Künstler zu promoten, weil ihnen die Mittel fehlen... Leider...
Trotzdem muss ich die aktuellen Musiker auch etwas in Schutz nehmen. Bis zum Ende der 80er ist jede Melodie kreiert und jedes noch so abstruse Thema textlich behandelt worden. Was soll da noch neues kommen? Und das wissen auch die großen Label. Und das bedeutet, wie schon gesagt, dass sie geschäftlichen Risiken aus dem Weg gehen... Schade ist es da um die Interpreten die mehr können als Bumm-Bumm-Mussik (mit zwei S, Gegensatz zu Musik) oder aggressiven Rap heraus zu brüllen... Gerade der Rap ist dermaßen langweilig geworden,, dass ich ihn schon lange nicht mehr als Musik betrachte! Man nehme zwei dieser "Musiker" und lasse beim Ersten die Hintergrund-"Musik" des Zweiten laufen und umgekehrt. Man würde keinen Unterschied feststellen... Weder bei der "Instrumentierung", noch im Tonfall (den ich allerhöchstens als Sing.Sang bezeichne) dieser "Musiker", ein Rap ist wie der andere... Aber die Leute konsumieren das... Wobei der Ausdruck Konsum durchaus den Nagel auf den Kopf trifft, denn der Genuss beim Hören, wie es bei früherer Musik noch war, der ist abhanden gekommen...... Hier auch ein Leider......
Es gibt heute kaum noch solche herausragenden und vlt mal legendären Musiker wie zwischen den 1960ern und den 1980ern. Sind wir mal ehrlich: Die Beatles, Stones, Elvis, Queen und auch Frank Sinatra werden nach 40 Jahren immer noch gespielt. Kein aktueller "Musiker" oder Gruppe wird in 40 Jahren gespielt, sondern immer noch die Klassiker. Oder glaubt hier jemand, dass Justin Bieber, Miley Cyrus, Pitbull oder Avicii das erleben werden? Wohl kaum...