Wieso hat sich mein Partner im Krankenhaus so sehr verändert?
Hallo in die Runde,
mein Freund und ich sind beide schwerbehindert und können körperlich so ziemlich gar nichts mehr alleine. Also sind wir auf stete Hilfe angewiesen (eine Bekannte von uns macht das, aber nur "immer schnell!" und nicht gründlich 1x die Woche für etwa 30 Minuten und hilft dann aber auch nur, wenn sie genug Geld dafür kriegt).
Jetzt allerdings liegt mein Freund seit 5 Wochen im Krankenhaus und ich habe hier alles alleine an der Backe, was wir uns vorher alles gut geteilt haben. Das wird mir einfach zu viel und wächst mir alles über den Kopf. Eine wirkliche Hilfe ist mir die Bekannte auch nicht, da sie ja fast nie Zeit hat, mir ein wenig zu helfen. 30 Minuten pro Woche ist ja nun wirklich nicht gerade viel Unterstützung, wenn man bedenkt, dass ich als schwerbehinderter, stark gehbehinderter "Krüppel" im 11. Stock wohne und trotz Krücken nicht mal selber einkaufen gehen kann, es zur Bank, bis zur Post, zum Briefkasten schaffe oder den Müll bzw. Flaschen wegbringen schaffe. Ehrlich jetzt..., kein Witz! Praktisch "gesundheitlich eingesperrt in der eigenen Wohnung" - seit Wochen.
Nun hat sich mein Freund aber innerhalb dieser Zeit SEHR an die Annehmlichkeiten des Krankenhauses gewöhnt: Er braucht sich um nichts kümmern, kann den ganzen Tag lang liegen, kriegt sein Essen stets vorgesetzt und bekommt alle Hilfe der Welt.
Aber wenn ich ihm am Telefon dann sage, dass ich das alles hier alleine nicht packe und selber auch Hilfe brauche, wird er wütend.
"Erzähl mir doch nicht immer dasselbe, lass mich damit doch in Ruhe, ich kann da ja nun auch nichts für, warum telefonieren wir denn dann überhaupt noch?" etc.
Ich bin hier nur noch der einsame und überforderte "manuelle Brief- und Telefonbeantworter" für ihn bzw. seine Angelegenheiten!
Zudem schnauzt mich wirklich regelmäßig(!) diese Bekannte an und ich muss mich selbst auf ganz freundlich gestellte Fragen vollmeckern lassen.
Ist mein Freund dabei (also daheim), kommen solche Sprüche nie...
Nur wenn ich alleine mit ihr bin. Bei meinem Freund traut sie sich das nicht, vor dem hat sie (vielleicht des Alters wegen?) bedeutend mehr Respekt, aber mir gegenüber will sie immer ihre "Macht" ausspielen. Es gibt keine normale Konversation, egal was ich auch sage, sie gibt mir eine beleidigende oder schnippische Antwort.
Mein Freund sagt dazu nur: "Na da kann ich dann doch auch nichts für, musste alleine mit klarkommen! Ich habe dieses Problem nicht!"
Und schon will er von dem Thema nichts mehr wissen und will sogar schon am Telefon nicht mehr wirklich mit mir reden.
Unsere Beziehung war vorher ganz anders..., liebevoll und harmonisch seit 15 Jahren... und nun das! Absolutes Desinteresse, was ich mir hier andauend anhören darf, wie es mir hier in diesem Chaos geht, woher ich mal was Neues zu Essen oder zu Trinken kriege - (woher auch, wenn niemand mal einkaufen geht und ich das selber aber nicht schaffe?) - alles dreht sich nur noch um ihn!
Wie es mir hier geht, ist doch egal. Bin ja nur ich!
Er sagt zu mir am Telefon: "Bitte die Sandra (unsere Bekannte) mal, vom Konto 200 € abzuholen (von MEINEM Konto wohlgemerkt!), dann kann sie ordentlich für 150 € für Dich einkaufen gehen!"
Ich hakte nach: "Wieso denn dann gleich 200 €?"
Und er nur so: "Na, ich habe ihr gesagt, dass sie, wenn sie für Dich einkaufen geht, für ihren Urlaub (ab morgen...) noch 50 € Spritgeld kriegt!"
Hallo? 50 € für ein mal einkaufen gehen? Geht's noch?