Kann mich mal jemand zu folgendem Thema "aufschlauen". Die DFL verweigert derzeit dem Fußballverein RB Leipzig die Lizenz für die 2. Liga u.a. mit der Begründung, dass das Vereinslogo zu große Ähnlichkeit mit dem "Red Bull"-Logo habe und Werbung im Vereinslogo verboten ist. Bayer Leverkusen spielt ohne Lizenzprobleme in der 1. Liga und hat das Bayer-Firmenlogo in seinem Vereinslogo, und soweit ich weiß war das auch noch nie ein Thema bei der DFL. Wo liegt also hier der Unterschied zwischen den beiden "Werksclubs"?
pikas2014-05-08T06:26:12Z
Bayer ist ein Weltkonzern und untrennbar mit der Stadt Leverkusen verbunden. Früher gab es auch einen Club Opel Rüsselsheim und selbst in der DDR hieß ein Fußballverein Carl-Zeiss Jena.
Red Bull ist hingegen ein österreichisches Brausewasser, welches nicht unbedingt in einem Vereinsnamen und -emblem beworben werden muss. Aber ich denke, die DFL und der Sponsor werden sich schon einigen. Rasenballclub Leipzig finde ich auch albern, wo doch jeder weiß, dass Red Bull dahinter steckt.
Zudem ist die Änderung des Logos nur einer der drei Forderungen.
Punkt 2: Aktuell sind Ehrenrat und Vorstand von RB Leipzig durch Mitarbeiter und Abgeordnete des österreichischen Getränkemultis besetzt. Diese Zusammensetzung findest Du bei Bayer 04 Leverkusen auch nicht.
Auch der 3. Punkt das die hohen Eintrittsbarrieren fallen ist gerechtfertigt. Die hohen Beiträge sollen nur gehalten werden, dass der "normale Fan" sich den Beitritt nicht leisten kann und somit der Alleinherrschaft bzw. den Werbezwecken von Red Bull nicht entgegenstimmen könnte.
Nun siehst Du die gewaltigen Unterschiede in Sache Lizenzvergabe der beiden Vereine.
Der Unterschied liegt im Gründungsjahr. Da liegen Mehr als 100 Jahre dazwischen. Dazu auch aus dem Gründungsjahr des RB Leipzig, 2009: http://www.stern.de/sport/fussball/fussball-sponsoring-von-red-bull-geld-revolution-auf-dem-leipziger-rasen-703872.html
Der wesentliche Unterschied wird dabei sein, dass der TSV Bayer Leverkusen ein mittlerweile alter, etablierter Verein ist. RB Leipzig hingegen kommt von einem Wirtschaftsunternehmen, das der Meinung war, es wolle nun im deutschem Fußball mitmischen. In dem Sinne ist RB Leipzig nämlich kein wirklicher Werkclub, die Red Bull GmbH sitzt in Österreich.
Ähnliche Probleme gab es, soweit ich weiß, damals auch, als der TSG Hoffenheim durch massive Investitionen plötzlich sehr weit kam. Zu Hoffenheim: "Sowohl seitens der Presse als auch von manchen gegnerischen Fans, vereinzelt aber auch von Offiziellen anderer Vereine wie dem Mainzer Manager Christian Heidel wurde kritisiert, dass mit der TSG kein „Traditionsverein“ finanziell unterstützt werde, sondern ein „Dorfverein“ ohne gewachsene Fankultur und Zuschauerhintergrund. Zudem seien dem Verein sportliche Erfolge ermöglicht worden, die ohne die außergewöhnliche finanzielle Unterstützung des Mäzens undenkbar wären. Beispielsweise gab die TSG zur Saison 2007/08 mehr Geld für Neuverpflichtungen aus als alle übrigen Zweitligisten zusammen. So wurden im Laufe der Zweitligasaison unter anderem die Juniorennationalspieler Carlos Eduardo aus Brasilien und der Nigerianer Obasi sowie der österreichische Nationalspieler Andreas Ibertsberger verpflichtet. In den Medien wurde der Verein wegen der finanziellen Zuwendungen durch Hopp als „Retortenklub“ charakterisiert." http://de.wikipedia.org/wiki/TSG_1899_Hoffenheim#2005_bis_2008_.E2.80.93_Gro.C3.9Finvestitionen_und_Aufstieg_in_die_Bundesliga
RB Leipzig darf ja auch offiziell nicht mehr für Red Bull stehen, sondern heißt "RasenBallsport"... __________
Im wesentlichen wirds wohl auch darum gehen, dass der deutsche Fußball nicht von synthetischen Teams mit dem meisten Geld dominiert wird, sondern dass eben auch das Herz und die Seele dahinter erhalten bleiben.