Wofür bekommt man den Nobelpreis?
und ist dazu substandtielles Wissen auf dem Fachgebiet erforderlich?
Sehr aufschlussreich ist ein Interview, das John Cassidy vom „The New Yorker“ vor drei Jahren mit Eugene Fama geführt hat (http://www.newyorker.com/online/blogs/johncassidy/2010/01/interview-with-eugene-fama.html). Fama erzählt hier allen Ernstes, dass die Finanzkrise nicht durch einen Zusammenbruch in den Finanzmärkten verursacht wurde und leugnet die Existenz von Vermögenspreisblasen. Konfrontiert mit der Glaubwürdigkeit der „Theorie effizienter Märkte“ angesichts der globalen Finanzkrise behauptet er, dass die Krise das Ergebnis schlechter Regierungspolitik gewesen sei und nicht etwa ein Marktversagen. Die Immobilien- und Finanzkrise sei eine Folge, nicht aber die Ursache der Rezession gewesen. Dabei stört ihn wenig, dass die Rezession erst im Dezember 2007 begann, zu einem Zeitpunkt also, als sich der Häusermarkt schon voll im Absturz befand.
John Cassidy ist über diese Interpretation verständlicherweise überrascht und fragt nach, dass doch aber sicherlich der Beginn der Kreditkrise der Rezession zeitlich vorausging. Eugene Famas Antwort:
„I don’t think so. How could it? People don’t walk away from their homes unless they can’t make the payments. That’s an indication that we are in a recession.”
Was denn aber die Rezession verursacht habe, wenn es die Finanzkrise nicht gewesen sei, möchte Cassidy wissen. Die Antwort Famas:
„(Laughs) That’s where economics has always broken down. We don’t know what causes recessions. Now, I’m not a macroeconomist so I don’t feel bad about that. (Laughs again.) We’ve never known. Debates go on to this day about what caused the Great Depression. Economics is not very good at explaining swings in economic activity.”
Müssen wir uns unter diesen Umständen noch über irgend etwas wundern ?
Quelle: http://www.flassbeck-economics.de/zum-wirtschaftsnobelpreis-fuer-eugene-fama/