Rommel , Werkzeug oder Held ?

Erwin Rommel war wohl der populärste General im 2ten Weltkrieg und durch seine List und Tücke im Krieg in Nordafrika brachte er sich den Namen 'Wüstenfuchs' ein. Am Ende war er mit einem Attentat auf Hitler einverstanden wollte aber nicht aktiv mitwirken . Er starb weil die Nazis in Zwängen Gift zu nehmen wenn er seine Familie retten wolle. Neben seinen militärischen Leistungen war er ein Werkzeug Goebbels Propaganda und galt als Hitlers Lieblingssoldat .

Held oder Legende ???
Was meint ihr

Musiker2013-02-25T09:40:40Z

Beste Antwort

Irgendwie liegt die Wahrheit, wie bei den meisten Menschen, irgendwo zwischen den plakativen Extrem-Bezeichnungen. Rommel war vor allem zweierlei: 1. deutscher Patriot, 2. (Berufs-)Soldat und bei allem ein durchaus eigenwilliger Charakter. Er kämpfte bereits im 1.Weltkrieg an verschiedenen Fronten und machte eine bemerkenswerte Karriere. Nach dem Krieg gehörte er zu den Soldaten, die in der durch das Versailler Diktat auf 100.000 Mann verkleinerten Reichswehr bleiben konnten. Wie viele Soldaten war er über die Dezimierung und den Bedeutungsverlust der Reichswehr frustriert und verklärte rückblickend den 1.Weltkrieg als eine Zeit der Kameradschaft und des heldenhaften Einsatzes für das Vaterland.

Wie viele Soldaten begrüßte er Hitlers Machtergreifung als das Ende politischer Wirren und nationaler Ohnmacht. In den soldatischen Kategorien von Befehl und Gehorsam denkend, bejahte er die straffe autoritäre Führung des neuen Regimes und die deutsche Wiederaufrüstung, die Deutschland wieder internationalen Respekt verschaffte und schließlich die Revision großer Teile des Versailler Diktats ermöglichte, die alle Parteien und Regierungen der Weimarer Republik vergeblich gefordert hatten. Zugleich freute er sich über das gesellschaftliche Ansehen, das die Soldaten in Deutschland wieder genossen, und nahm auch persönlich die militärischen Karriere-Chancen, die das Regime ihm bot, wahr. Dessen totalitären Charakter nahm er hin bzw. blendete ihn auch aus.

Rommel war am Anschluß Österreichs und des Sudetenlandes 1938, an der Zerschlagung der Rest-Tschechei im Frühjahr 1939 und an der Rückholung des Memellandes beteiligt. Auch wenn dieser Standpunkt heute „politisch inkorrekt“ ist: der Anschluß Österreichs, des Sudetenlandes und des Memellandes entsprach dem Selbstbestimmungsrecht der Völker und wurde von der dort lebenden Bevölkerung mit großer Mehrheit lebhaft begrüßt. Die Zerschlagung der Rest-Tschechei war dagegen ein klarer eklatanter Verstoß gegen das Selbstbestimmungsrecht der Völker.

Auch der Polenfeldzug begann wegen eines berechtigten deutschen Anliegens: wegen Danzigs und des „Polnischen Korridors.“ Darüber, daß Hitler sich nicht auf die Erfüllung berechtigter deutscher Anliegen beschränkte, sondern Polen brutal versklavte, machte sich Rommel keine Gedanken, zumal es ja nun militärisch im Westen weiterging. Diesen Krieg hatte nicht Deutschland, sondern den hatten Frankreich und Großbritannien erklärt, und so empfand Rommel auch nicht den geringsten Zweifel an der deutschen Berechtigung, ihn zu führen. Den Nordafrikafeldzug führte Deutschland übrigens nicht (entgegen der Einschätzung von @Jürgen D), um Palästina zu erobern, sondern um einen Zusammenbruch des italienischen Verbündeten zu verhindern, nachdem Mussolini die britischen Truppen in Nordafrika angegriffen und schon nach wenigen Tagen militärisch kläglich versagt hatte).

Im 2.Weltkrieg war Rommel ein schwer zu bändigender rasanter Draufgänger, für den Gegner, aber manchmal auch für das eigene Oberkommando unberechenbar, aber äußerst erfolgreich. Und damit ganz und gar ein Offizier nach dem Geschmack Hitlers. Seine Popularität verdankte er seinen Erfolgen und ein wenig sicherlich auch der Tatsache, daß er kein Adliger war. Er war somit als Typ für die Rolle des Vorzeige-Soldaten des 3.Reiches geradezu prädestiniert und ließ es auch mit sich machen. Er war Hitler treu ergeben und schätzte ihn sehr, wobei er dessen verbrecherische Seite - sei es aus Naivität oder weil er sie mehr oder weniger bewußt verdrängte - nicht zur Kenntnis nahm. Mit der nationalsozialistischen Ideologie hat er sich nie näher beschäftigt. Als 1944 ein gefangener britischer Offizier im Gespräch mit Rommel auf die Judenverfolgung im 3.Reich zu sprechen kam, erwiderte dieser: „Das ist Politik. Damit habe ich nichts zu tun. Ich bin Soldat.“

Bereits während des Nordafrika-Feldzuges war Rommel mit Hitlers ideologisch geprägter Weltsicht in Konflikt geraten, als er sagte, daß die deutsche Niederlage in Nordafrika nicht zu verhindern sei und Hitler das nicht wahrhaben wollte. Ebenso sah Rommel 1944 nach der britisch-amerikanischen Invasion in der Normandie, daß der Krieg für Deutschland nicht mehr zu gewinnen sei, und forderte Hitler auf, daraus politische Konsequenzen zu ziehen. Für den Fall, daß Hitler das nicht täte, erwog Rommel, die Front im Westen zu öffnen. Daß es zwischen den Westmächten und der Sowjetunion Differenzen gab, war bekannt, und so hatte Rommel die vage Hoffnung, Deutschland vielleicht zusammen mit den Westmächten gegen die Sowjetunion verteidigen zu können. Wenn aber die deutsche Niederlage unabwendbar wäre, sei es besser, wenn die Westmächte und nicht die Rote Armee zuerst in Berlin seien.

Ein Attentat gegen Hitler lehnte er jedoch strikt ab, da er sich als Soldat in einer unbedingten Weise, die uns Heutigen nicht mehr nachvollziehbar ist, an seinen Treue-Eid gegenüber Hitler gebunden fühlte.

gigispina@ymail.com2013-02-27T14:08:28Z

ein held auf jedem fall. ein werkzeug ? das haben die
nazis behauptet

Klaus Grinsky2013-02-26T15:01:18Z

Er war aktives, sogar sehr aktives, Teil eines perversen Systems.
Sich mit solchen Leuten zu identifizieren, kann krank machen.
Beschäftige Dich lieber mit Mahatma Gandhi, da hast Du mehr davon...

aeneas2013-02-25T17:22:02Z

Was ist an Rommels Vita heldenhaft? Nichts. Wessen "Lieblingssoldat" er war,ist nicht von Belang und eher eine peinliche Anmerkung und was seine "militaerischen Leistungen" betrifft, so beschraenkten sie sich aufs Toeten. Er war weder "Werkzeug" noch "Held", sondern lediglich ein Teil einer legendaeren Kriegsmaschinerie.

Faust2013-02-25T17:01:32Z

Rommel war begeisteter Anhänger Hitlers.
Nur als es nicht mehr so gut "lief", kamen ihm Bedenken.
Solange die Wehrmacht siegte, war für Rommel alles richtig und gut.

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