sexuelle Belästigung als Grundrecht?

Sollte aufgrund der aktuellen Diskussion und der damit verbundenen Stigmatisierung gesunden Sexualverhaltens nicht ein Grundrecht auf sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz eingeführt werden?
Wohlgemerkt: das Grundrecht, belästigt zu werden! Nicht das Recht, andere zu belästigen. Das ist ja Bääh!

2013-02-02T16:16:49Z

@christine: Ich dachte eher an KollegINNEN.
@all: Bei einem solchen Grundrecht könnte Brüder- oder Onkele sich entspannt zurücklehnen und abwarten, bis er belästigt wird. No action required!
Wäre doch ne gute Sache für alle Schürzenjäger. Und am Arbeitsplatz würde aufgrund der gehobenen Stimmung die Arbeitsleistung eher steigen... Ich sehe nur positive Aspekte!

2013-02-02T16:36:11Z

@Angelitu: Klasse Idee! Ich werd deinen Vorschlag Montag bei meiner Chefin ausprobieren.
Meine Kolleginnen sind nicht so belästigenswert...
Ich berichte Dir dann!

Lord Wapping2013-02-02T21:28:17Z

Beste Antwort

Gestern, 9 Uhr, Im Cafehaus Raimund in Wien: Ein Gespräch zwischen der adretten weiblichen Bedienung und einem älteren Herrn am Nebentisch über das Thema. Zitat Bedienung:

"I versteh den ganzen Schmäh ned - I hab mie nie belästigt g'fuehtl wenn mi mal aner alangt hat, I hab's immer als Kompliment g'nomma. Wöa doch fül schlimma wenn mi ka Mannbuild mehr ogschaut hät!"

Gulli Ver2013-02-03T16:53:34Z

Weisst Du überhaupt, was ein Grundrecht ist? Das ist ein Recht des Bürgers gegenüber dem Staat. Hat also erst mal überhaupt keinen Einfluss auf das Verhalten unter Privatpersonen. Abgesehen davon ist die Terminologie in diesem Kontext völlig falsch.

Anonym2013-02-03T16:05:27Z

Geht man nach dem Antidiskriminierungsgesetz, ist der Fall klar: Alle unerwünschten Annäherungen fallen darunter, die sexueller Natur sind und sich an eine bestimmte Person richten.

Ein Kollege lässt keine Gelegenheit aus, die neue Mitarbeiterin zu berühren. Scheinbar zufällig legt er seine Hand auf ihre, drängt sich in der Kantinenschlange an sie oder massiert ihr ungefragt den Nacken. Das ist sexuelle Belästigung.

Fast schon zu naheliegend, aber immer wieder ein Streitpunkt: Wer seinem Gegenüber auf den Ausschnitt starrt, belästigt diese Frau.
Aufforderungen zum Sex gehen überhaupt nicht. Oft wird dann noch angeführt, die angesprochene habe das Angebot doch wahrscheinlich reizvoll gefunden. Doch das ist Quatsch: "Der Arbeitsplatz ist nicht der geeignete Ort dafür, im Zweifel muss man dort immer davon ausgehen, dass Sex unerwünscht ist", sagt Martina Perreng, Arbeitsrechtlerin beim Deutschen Gewerkschaftsbund.
Sexuelle Anspielungen und Herrenwitze finden nicht alle lustig. Das ist nicht nur unfreiwillig peinlich für den, der die Witze reißt, es kann auch eine echte Last für viele Anwesende werden. Allein schon die Frage, ob man sich direkt oder indirekt angesprochen fühlen soll, setzt Kollegen unter Druck. Das kann leicht in sexuelle Belästigung abrutschen, so eindeutig wie in den anderen Fällen ist die Lage hier aber nicht.

Ein Nacktkalender am Arbeitsplatz? Hier kommt es auf den Kontext an. Martina Perreng, Arbeitsrechtsexpertin beim Deutschen Gewerkschaftsbund, erklärt es am Beispiel: "Ein Nacktkalender in einer Werkstatt, wo nur Männer arbeiten, ist eigentlich unproblematisch. Wird er aber so aufgehängt, dass die Sekretärin bei der Arbeit zwangsläufig darauf blickt, ist das eine Form der Belästigung."

Jede zweite Frau muss sich schlüpfrige Bemerkungen übe Ihre Figur oder Ihr Privatleben gefallen lassen.
Jede dritte berichtet von eindeutig zweideutigen Angeboten, etwa durch Arschpopo-Kneifen oder pornografischen Bildern am Arbeitsplatz.

Jeder fünften wurde überraschend an die Brust gefasst.
Jede sechste wurde mit aufgedrängten Küssen belästigt oder mit Briefen und Telefonaten mit sexuellen Anspielungen.

Jede dritte wurde zum Geschlechtsverkehr aufgefordert.
Jede vierte wurde mit Nachteilen im Job bedroht, falls sie nicht gefügig ist.
Jede fünfte berichtete von Exhibitionismus der Kollegen und von Vergewaltigung.

wernaaa20002013-02-03T09:35:28Z

So gesehen hat jede(r) dieses Recht der sich nicht gegen Belästigung wehren will. Wozu willst du das als Gesetz aufschreiben? Das würde überhaubt nichts verändern!

whyskyhigh2013-02-03T08:27:33Z

nein
das wuerde nur aerger bringen

ein tip
nie in der schule oder im job flirten
mache lieber ausserhalb dates aus

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