Ist unser Leben vorherbestimmt?
Für meinen Philosophieunterricht versuche ich mir gerade eine Meinung zu bilden und bisher bin ich sehr zweigeteilt.
Ich glaube "eigentlich" nicht an das Schicksal. Ich denke, dass wir unser Leben selbst in der Hand haben und wenn wir den Willen haben, es in jede beliebige Richtung lenken zu können.
Aber in den letzten Stunden haben wir uns mit Fritz Haarmann beschäftigt. Für die, die sich nicht mehr dran erinnern können, er wurde für 24 Morde an jungen Männern verurteilt und die Art wie er es getan hat, war sehr makaber. Fritz wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, bekam keine Zuneigung von seinen Eltern, wurde von seinem älteren Bruder missbraucht, hatte kein Erfolg in der Schule, keine Lehre, beging Diebstähle etc. alles was ein trauriges Leben zu bieten hat.
Nach John Hospers, der an den Determinismus(Vorherbestimmung) glaubt, war dieser Mensch nicht für seine Handlungen verantwortlich sondern die Faktoren in seiner frühkindlichen Umwelt. Den er hatte ein schlechtes Vorbild gehabt (seinen Bruder), seine Frustration und seine beschränkte Handlungsmöglichkeiten begünstigten seine Aggressionen. Da muss ich ihm recht geben. Fritz Haarmann wurden in seiner Kindheit sehr schlechte Faktoren mitgegeben.
John Hospers hat schon seinen Punkt gemacht,dass das Handeln von Faktoren determiniert ist. Aber viele Kinder hatten damals auch eine schlechte Kindheit gehabt, sind aber zum Glück keine Serienmörder geworden. Ist dann doch alles zufällig?
Wahrscheinlich gibt es kein ja oder nein aber ich freue mich auf eure Meinungen. :)
@Christian Ja, genau diesen Gedanken finde ich unheimlich und lässt mich nicht mit dem Determinismus anfreunden, da man nach dem Determinismus im Grunde keine Willensfreiheit hat und wir uns von Faktoren beeinflussen lassen und eigentlich alles passieren kann was will, hab ja eh keinen Einfluss. Aber ich denke auch,dass ich noch über meinen "Willen" Herr und Meister bin. Wenn es den überhaupt gibt. xD
@Martin Hast du Matrix gesehen? Wusstest du, dass der Film nach dem Höhlengleichnis von ...wie hieß er nochmal...achja Platon gemacht wurde? Das Höhlengleichnis wenn ich recht erinnere war es eine Art Verbildlichung wie du schon meintest, dass alles nur in unseren Köpfen stattfindet - eine Illusion - ist. Oh man. Der Film hatte bei mir eine große Nachwirkung gehabt. Wie Sokrates es schon immer sagte "Ich weiß, dass ich nichts weiß." xD Da hatte er schon damals recht und jetzt nach 2500 Jahren sind wir immer noch nicht viel weiter... ich bin froh, dass ich nicht die einzige Verrückte bin, die sich darüber Gedanken macht. Von unserer Gesellschaft habe ich oft den Eindruck, dass wir leben ohne wirklich nachzudenken. :/
@Nicolas Hmm. Ich weiß ja nicht ob du das hier noch liest. Aber kannst du es vielleicht genauer erklären was so anfechtbar bei John Hosper ist? Das wär sehr nett. :) Weil ich finde, dass er an dieser Stelle einen Punkt gemacht hat, den ich nachvollziehen kann, den die Faktoren die Haarmann in seiner Kindheit hatte, haben seinen Charakter geprägt, geformt und aus im letzten endlich, dass gemacht was er war, er hat sich die Faktoren und seine Charaktereigenschaften nicht ausgesucht. Wie sollte man dafür jemanden betrafen?