Diastolischer Blutdruck abhängig vom Herzzeitvolumen?
Hallo, hab grad gelernt, dass der systolische RR steigt bei erhöhung des HZV (durch schlagvolumenerhöhung z.B.) der diastolische RR hingegen gelichbleibt. Wieso ist das so? Wenn sich der totale Periphere Wiederstand erhöht, steigen doch auch beide, wieso bei der HZV ERhöhung nicht?
hobby_fr2012-11-11T13:41:56Z
Beste Antwort
Die Frage hast du dir eigentlich selbst beantwortet! Wenn der totale periphere Widerstand (TPR) steigt, steigen sowohl systolischer, als auch diastolischer Blutdruck. Der TPR ist abhängig von dem mitteleren arteriellen Druck (MAD), dem zentralen Venendruck (ZVD) und dem Herzminutenvolumen (=Herzzeitvolumen). Die Formel dazu lautet TPR = (MAD - ZVD) / HMV (link 1) Aus dieser Formel kann man entnehmen, dass der diastolische Blutdruck THEORETISCH vom HZV abhängig sein müsste. In der Praxis verhindern aber diverse Mechanismen (z.B Dehnbarkeit der Gefäße) den Anstieg des diastolischen Blutdrucks. Eine wesentlicher Rolle spielt dabei der Frank-Starling-Mechanismus. Wenn der TPR (also die Nachlast) erhöht ist, wird auch zwangsläufig die Vorlast (Füllung) erhöht, was zu einem höheren Schlagvolumen führt. Wenn wir zur oben genannten Formel zurückkehren, wird klar, dass die Zahl im Nenner (HMV) größer wird, was dazu führt, dass der TRP sinkt. Aus diesem Grund bleibt der diastolische Blutdruck bei gesunden Menschen sehr oft konstant und übersteigt die Grenze von 80 mm/Hg nur selten. Beim systolischen Blutdruck dagegen ist der Wert abhängig von der Stärke der Myokardkontraktion und er ändert sich deswegen ständig.