Gewinnen die PR-Agenturen den (Des-)informationskrieg?
Große internationale PR-Agenturen wie Burson-Marsteller streuen Zweifel durch gezielte Desinformationskampagnen, um z.B. die gesundheitlichen Folgen des Tabakkonsums herunterzuspielen, die Klimaveränderung zu leugnen oder den Ruf mieser Regimes wie damals der argentinischen Militärjunta oder des rumänischen Diktators Nicolae Ceaușescu aufpolieren.
Sie tun dies im Auftrag finanziell potenter Geldgeber wie z.B. der Tabakindustrie oder der fossilen Energiebranche und verwenden dabei unfaire Methoden wie z.B. an die Presse lancierten pseudowissenschaftlichen Studien, gemieteten Demonstranten oder Manipulationen auf Seiten wie Wikipedia.
Die dem gegenüberstehende Seite haben meist geringere Mittel zur Verfügung, zudem ist die breite Masse der Laien nicht in der Lage, selbst zu recherchieren, wer nun Recht hat.
Ist die Wahrheit hier auf verlorenem Posten?
@Leander Bislikov: Die "freie" Presse ist ja genauso Opfer der Desinformation, da die Redakteure auch nur Laien in den Fachgebieten sind. Außerdem neigen sie dazu, um beim Beispiel Klimawandel zu bleiben, künstlich Kontroversen aufzubauschen, weil Konsens langweilig ist und keine Leser bringt. Wenn 99,6% der Klimawissenschaftler auf der Welt sich einig sind, dass wir einen menschengemachten Klimawandel haben, dann stellen sie eben kühne Thesen der 0,4% dem Gegenüber, was beim Leser den Eindruck hinterläßt, man wäre sich hier nicht zum größten Teil einig.
Was die mangelnde Bereitschaft für eine Verhaltensänderung trotz besseren Wissens betrifft, stimme ich dir voll und ganz zu. Allerdings ist das auch ein Erfolg des Desinformationskriegs, denn wer keine Lust hat sich zu ändern, nimmt bereitwillig die Lügen an, die man für ihn vorbereitet hat.
Was deinen Wahrheitsbegriff angeht: ich denke schon, dass es in gewissen Dingen so etwas wie Wahrheit gibt - So hat es z.B. den Holoca
P.S.: Dein Argument, dass man sich ja informieren kann und die Quelle hinterfragen, trifft ja nicht gegen die Tendenz, dass die PR auf Dauer den Krieg gewinnt, da die meisten dies eben nicht tun. Dass sie selbst daran schuld sind, steht ja auch nicht zur Debatte, sondern eben dass die Strategie aufgeht: Exxon Mobile (oder Koch Industries) beauftragt mal eben für einen zweistelligen Millionenbetrag eine PR-Agentur um weiter Zweifel in der Bevölkerung an der relativ sicheren Erkenntnis zu streuen, dass der Klimawandel existiert, menschengemacht ist und für alle schlimme Folgen haben wird.
Im Gegensatz zu PR Agenturen korrigiere ich von selbst meine Fehler: Es sind "nur" 97,6% der aktiv im Bereich Klimaforschung Tätigen, die den Klimawandel für vom Menschen verursacht ansehen.