Warum können Männer so schlecht Kritik ertragen?
Vor allen Dingen dann, wenn es darum geht, den Weihnachtsbraten anständig hin zu kriegen?
Sorry, Leute, dass ich das ausgerechnet heute Frage, aber es ist wichtig.
@ WHO: Ich habe nie auch nur ansatzweise gesagt, dass mein Mann das machen MUSS. ABER: ICH WEISS, dass seine Mutter auch nicht gerade die tollste Köchin war. Ich bin auch keine Superköchin, ganz im Gegenteil, ich hab es gelernt, das Kochen zu Hassen, weil ich eine nicht gerade besonders tolle Lehrerin hatte, die nur so mit Kritik um sich gehauen hat, wo man nur ging und stand. Trotzdem weiss ich durch meine Grossmutter, dass man bestimmte Abläufe in der Küche nicht einfach rigoros verändern sollte, weil es dann mit dem Essen zubereiten hinten und vorne nicht mehr stimmig ist. DAS wollte ich meinem Mann NICHT sagen. Schon gar nicht heute, an Weihnachten. ABER: Er ist sowas von halsstarrig, dass mir nichts anderes übrig geblieben ist. Zum Dank dafür hab ich eine gewatscht bekommen. Findest Du das richtig so?
ICH NICHT!
Ich weiss eines. Wenn er das noch einmal tut, dann bin ich wirklich weg. Aus und vorbei. Er ist früher schon öfter mal handgreiflich geworden, aber ich möchte mich nicht
auch noch so verprügeln lassen, dass ich blaue Flecken bekomme, denn DAS ist was, was ich mir nicht gefallen lassen werde. DORT sind meine Grenzen. Definitiv und da verstehe ich auch keinen Spass.
@ Marlies: Ich fresse Kritik normalerweise solange in mich rein, bis sie mir dann letztendlich auf den Magen schlägt. Das ist auch ein Fehler, aber wenn ich früher angefangen habe, drüber diskutieren zu wollen, dann bin ich immer abgewürgt worden. Ich habe meine Gründe, wenn ich irgendetwas mache, die mich so handeln lassen. Bloss mein Mann kann gute Argumente nicht von schlechten Argumenten unterscheiden. Das ist das Problem. Aber das liegt wohl daran, dass sein Vater prinzipiell derjenige war, in seiner Familie, der keinen oder nur bedingt Widerspruch ertragen wollte.
Ich halte meinen Mann für wesentlich unreflektierter, als ich es bin. Er denkt über das, was er tut oder am Tag gemacht hat, so gut wie gar nicht nach und stellt sein Handeln selten selber in Frage. In der Beziehung sind wir beide leider ziemlich gegensätzlich glaube ich... :-(
@ schwarzundrotes: Du kannst mir eins glauben: Ich kann mich wehren. Wo ich unterkommen könnte, wüsste ich nicht wirklich. Bin vor zwei Jahren von meinem alten zu Hause weg gezogen und habe mir geschworen, dass ich niemanden anbetteln werde. Ausserdem hab ich ein Pferd zu versorgen und schon allein wegen dem Tier kann ich meinen Mann nicht sausen lassen, weil ich aufgrund meiner beiden Erkrankungen darauf angewiesen bin, dass ich dort bleibe. Ich hab mir immer geschworen, dass mein Tier nicht darunter zu leiden haben soll, dass meine Beziehung in die Brüche gehen könnte und einstellen wollen würde mich leider keiner. Und nen 400-€-Job würde halt leider auch nicht reichen, um das Tier und ne eigene Wohnung zu finanzieren. Ich beziehe kein Geld vom Arbeitsamt, möchte aber auch nicht auf die angewiesen sein. Ne Chance da je raus zu kommen, rechne ich mir nicht aus. Ich werds wohl so ertragen müssen, wie es ist. Weisst Du, wenn ich nen wirklich gut bezahlten Job kriegen könnte, dann würde
ich schon gerne da raus. Naja. ist halt auch so, dass mein Mann seit gestern sehr, sehr anhänglich ist und ich weiss auch, dass es sehr. sehr schwer für ihn ist, weil seine Mutter dieses Jahr verstorben ist und er halt sehr an ihr hing.
P.S.: Ich hab gesagt, dass ich die Polizei rufen würde, falls das noch einmal vorkommen würde. Ich hoffe, dass das ihn ein bisschen wachgerüttelt hat, denn normalerweise ist er nicht so, sondern eher ein ganz witziger und lieber Vertreter seiner Art.
@ Santa Claus: Du bist gemeldet. Ich muss mir von einem vorgetäuschten Weihnachtsmann, der ansonsten wohl eher unter einem völlig anderen Usernamen hier rumwirkt absolut nichts gefallen lassen und erst recht nicht, wenn es um meine Persönlichkeit geht. Tut mir leid, das geht eindeutig zu weit.
@ Ludwig-III: Bei meiner Schwester könntest Du mit deinen letzten drei bis vier Sätzen wohl recht haben.
Das ist bei mir allerdings anders gelagert. Ich brauche ein einziges Paar Schuhe, vielleicht ein zweites bequemes Paar, wenns hoch kommt, schon bin ich glücklich. Meine Frisur wandelt sich alle paar Jahre mal, aber eitel würde ich mich nicht nennen. Die Frisur wandelt sich folglich nach meinen eigenen Lebensumständen und ganz ehrlich: Ich war mir auch nicht zu schade dafür, mit einer Glatze durch die Gegend zu laufen, weil ich ne Chemotherapie bekommen habe... insofern ich glaube, wenn jemand das Wort eitel in den Mund nimmt, dann wird er es wohl eher in Bezug auf äusserliche Schönheit bei mir aus seinem Wortschatz streichen müssen. Und was den Rest angeht: Interessiert mich ehrlich gesagt nicht wirklich. Ich habe meine eigene Auffassung dazu.
@ Moiza: Wenn Du wüsstest, wie unglaublich wenig ich im realen Leben normalerweise rede, würdest Du im Grunde genommen wohl eher dafür dankbar sein, dass ich hier solche "Bandwurmpostings" schreibe.
@ tigersibir: Wieso? Mein Mann kritisiert mich ständig und ich darf nix sagen, aber sobald ich mal was sage, dann ist gleich Polen offen und Holland in Not...
@ Chiophan: Ich werde mich definitiv NICHT von meinen Träumen lösen. Es gibt andere Menschen, die es auch irgendwie schaffen, ihre Träume zu leben und sich selbst zu verwirklichen und das werde ich eben auch tun. DIESER Egoismus muss aus meiner Sicht sein, denn sonst würde ich irgendwann ein Leben führen, welches für mich unter aller Würde wäre. Und das letzte, was ich wirklich tun würde, ist aufzugeben, solange auch nur ein Funken Hoffnung besteht, MEINE Ziele irgendwie zu erreichen.
Du kennst mich nicht. Ich habe auch für all das, was ich kann und weiss arbeiten müssen in irgendeiner Form. Es war schwierig genug.