Warum hat man beim Lesen diverser Kommentarspalten das Gefühl, 90% der Deutschen lebten am Existenzminimum?

Und warum deckt sich das nicht mit den Beobachtungen im Alltag?
Ich kenne Menschen die bitterarm sind. Aber ich kenne viel mehr, denen es verhältnismässig gut geht.
Wie kommt es zu dieser Diskrepanz?

?2011-11-16T11:35:15Z

Beste Antwort

Ist ja niedlich:
die eigene Ungerechtigkeit wird mit einer noch
größeren Ungerechtigkeit erklärt und für die
Angepaßten damit tolerierbar...

Es gibt mittlerweile 11 Millionen Arbeitnehmer
welche Vollzeit arbeiten, trotzdem noch zum
Amt rennen müssen, weil die Hungerlöhne ,
nicht zuletzt durch Hartz 1-3, nicht dazu
geeignet sind zu überleben.
Und das was sie oben drauf bekommen, reicht
dann auch wirklich nur zum überleben...

Das Schlimme ist ja, daß die Bild-Zeitung,
RTL-Berthelsmann, die INSM und andere vollen Erfolg
mit ihrer sozialfaschistischen Hetze hatten und haben.
Siehe Bezeichnungen wie Loser, Bildungsferne oder
faule Arbeitnehmer und Arbeitslose...
Manchmal habe ich das Gefühl Arbeitslose sind (und jetzt
werden politisch korrekte aufjaulen) die Juden der Neuzeit.
Ich bin davon überzeugt, daß so manche/r hier
Arbeitslose aus voller Überzeugung liebend gern
mit einem A-Stern kennzeichnen würde.
Der/die Deutsche braucht einfach seine/ihre
Feindbilder und Vorurteile. Offensichtlich sind diese für die
Berechtigung ihrer eigenen Existenz lebensnotwendig...

Jeder Arbeitnehmer ist nur ein Jahr von HatzVier entfernt......
Auch Selbständige, wenn ihnen nicht gerade ein
großer Konzern gehört, kann es treffen......

woko512011-11-17T10:50:47Z

Habe mal gehört, dass viel Hartzler hier unterwegs sind. Das ist nicht abwertend gemeint, sondern ich begrüße diese sinnvolle Beschäftigung. Manchmal kann man wirklich was lernen hier, in verschiedenen Kompetenzbereichen, jedenfalls geht es mir so. Obwohl ich alters- und ausbildungsbedingt eigentlich fast alles wissen sollte... ;-)

凸(¬‿¬)凸2011-11-17T07:18:29Z

Die meisten von denen jammern nur rum (Mittelstand) aber einigen geht es wirklich schlecht (Hartz 4, Leiharbeiter, Minilöhner, Rentner).

Ich hoffe dass die Mittelschicht komplett wegbricht, damit dieses System endlich mal geändert wird. Im Moment geht es noch vielen viel zu gut, auch wenn sie jammern!

Bert2011-11-17T02:34:44Z

...weil die Menschen in Ihrer Not so verzweifelt um's Existenzminimum kämpfen müssen.
Und: um gehört zu werden.
Wer dick genährt und wohlhabend andere ausbeutet braucht nicht jammern.

Cassandra2011-11-16T22:55:20Z

Heute, am Mittwoch, 16. November 2011, wurde im Fernsehen wieder einmal eine
Summe von 2500,-- (T)€uro als "Durchschnittsverdienst" bezeichnet.

Das wären also - ungerechnet - ca. 5000,-- (fünftausend) Deutsche Mark monatlich.

1850,-- (T)€uro monatliches Einkommen wurde bei anderer Gelegenheit als die
Summe genannt, bei der die Armutsgrenze liegt.

Nun muß man sich wirklich fragen, ob da vielleicht Gehirnwäsche betrieben wird
von Leuten, für die 2500 (T)€uro als "Durchschnittseinkommen" gilt, oder ob sie
wirklich noch wissen, wovon sie eigentlich reden.

Denn selbst Arbeitnehmer, die z.B. zu Deutsche-Mark-Zeiten überdurchschnittliches Ein-
kommen bezogen, entsprechend hohe Rentenansprüche erwarben und auch vor 2001
noch überdurchschnittliche Renten bezogen, liegen heute oft weit unter 2500 (T)€uro
oder sogar unter 1850,-- (T)€uro - ganz zu schweigen von denen, die nun, weil alt
geworden, oft genug Probleme haben, genug Geld für notwendige Medikamente
aufzubringen, deren Kosten sie selber tragen müssen wegen der mit anderer Gehirn-
wäsche-Verdummung als "Reformen" bezeichneten Leistungskürzungen der Kran-
kenkassen. und wegen haarsträubender Preisteigerungen bei einer ganzen Reihe von
lebensnotwendigen Dingen.

Natürlich gibt es Leute, denen es trotz des (T)€uro hervorragend geht - aber
das sind wohl diejenigen, welche zu Jenen gehören, für die ein angeb-
liches "Durchschnittseinkommen" von monatlich 2500 (T)€uro - selbstverständ-
lich zu sein scheint. Die Angestellten meiner Bank sagen, den meisten ihrer
Kunden ging es zu Deutsche-Mark-Zeiten besser.

2500 (T)€uro "Durchschnitt" dürfte ein Märchen sein, von dem die Mehr-
heit nur träumen kann und es sind nicht Wenige - rd. 2,5 Millionen, die von
"Hartz IV" und 1-(T)€uro-Jobs leben oder die deren zwei ausüben müssen,
um einigermaßen über die Runden zu kommen und für die sogar 1850,--
(T)€uro eine Summe ist, die ihnen bei weitem nicht zur Verfügung steht..

Vermutlich sind da Leute am Werk, die trotz der (T)€uro-Katastrophen-Krise
Zweckpropaganda treiben um die Illusion zu verbreiten, der (T)€uro sei doch
auch für Erwerbstätige eine tolle Sache.

Wenn man sich die "Statistiken" des angeblichen "Durchschnittsverdienstes"
näher ansieht, dann scheint das deutsche Volk zu bestehen nur aus

Bankkaufleuten, 1890 Euro bis 2484 Euro, Hebammen, 2076 Euro bis 2357
Euro. Chirurgen, 7908 Euro bis 9710 Euro, Logopäden, 2063 Euro bis 2754
Euro,Theologen, 2880 Euro bis 3100 Euro, Umweltschutztechniker,2567 Euro
bis 3054 Euro. Zupfinstrumentenbauer, 1456 Euro bis 1699 Euro, weil andere
Berufe nur am Rande ohne nähere Angaben über deren Einkommen erwähnt
werden.

http://www.welt.de/finanzen/article3212756/305-Berufe-der-grosse-Gehaltsvergleich.html

Wie kommt man denn nur auf die o.e. 2500,-- (T)€uro als allgemeines Durchschnits-
einkommen???

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