Zungenstrecker Gebiss??!!?

Mein Pferd macht seit ein paar Jahren die Zunge übers Gebiss.. Der zahnarzt sagt das sie super Zähne hat. Unter der Zunge sind schon rote stellen vom Gebiss. Ich habe schon alles probier (gebisse & Reithalfter). jetzt habe ich ein Zungenstrecker gekauft. Seit dem ich mit dem reite geht sie mir bei kleinstem einwirkung auf die zügel schon durch genick und sie kaut sehr viel... Vorher hat es sehr lange gedauert bis sie mir am zügel lief. Ist das normal? oder sollte ich besser aufhören damit zu reiten??

idril_arien2011-10-03T12:14:00Z

Beste Antwort

Es hat einen Grund, warum ein Pferd die Zunge über das Gebiß legt. Es versucht sich so einer harten Hand und damit der Zügeleinwirkung zu entziehen.

Übermäßiges Kauen ist ebenfalls unerwünscht, da es genau das gleiche wie grade geschrieben anzeigt.

Den Kopf runter nehmen heißt nicht, ein Pferd geht am Zügel. Dazu gehört Versammlung. Wenn das Pferd jetzt bei der kleinsten Einwirkung den Kopf runter nimmt, dann weicht es dem Schmerz aus.

Alles, was du mit dem Zungenstrecker erreicht hast ist, daß dein Pferd sich nicht mehr entziehen kann. Verbessert hast du damit nichts. Im Gegenteil.

?2011-10-06T20:06:09Z

Reite doch einfach mal eine Weile mit halfter und zügel oder ähnliches oder auch ganz ohne alles, wenn das geht bei dir? und mache viel bodenarbeit/freiheitsdressur. diese ganzen hilfsmittel bekämpfen doch nie die "ursache" für ein problem, wie zB stress, unzufriedenheit, evtl schmerzen (was man natürlich auch mit tierarzt oder ähnliches abklären muss...). probiers einfach aus. bei mir hat das sehr viele probleme gleichzeitig gelöst, die die unterschiedlichsten ursachen hatten und eine große portion gegenseitiges vertrauen gab es auch dazu:)

lg

Sunne2011-10-05T16:33:43Z

Erstens: Warum legt dein Pferd die Zunge übers Gebiss? Keine Ahnung, auch die anderen hier können es nicht wirklich wissen. Es muss nicht unbedingt an dir und deiner Hand liegen, evtl. ist dies ein "Tick", den es sich aus Langeweile und sonst was angewöhnt hat. Und ob du es jetzt noch rausfindest - naja - das bezweifle ich.

Zweitens: Ich vermute du meinst diesen schwarzen Zungenstreckergummi. Dein Pferd reagiert natürlich jetzt anders, da dieser die Gelenkwirkung in der Mitte des Gebisses fast unterbindet. Das Gebiss ist jetzt fast wie eine feste Stange. Entsprechend anders wirkt deine Hand.

Was du damit machst, musst du selbst entscheiden. Vielleicht probierst du auch mal eine Zäumung ganz ohne Gebiss aus? Such dir Beratung die dich und dein Pferd kennt. Hier können wir nur allgemeine Aussagen treffen.

reGnau2011-10-04T12:27:23Z

Kauen ist ein gutes Zeichen. Das SOLL deine Stute ja, denn dadurch kommt sie nicht dazu, sich auf das Gebiss drauf zu legen. Der Zungenstrecker soll vermeiden, dass das Tier die Zunge über das Gebiss legt, und damit dann zu viel Druck auf die Laden kommt.
Meine ehemalige RL hatte nen Isi, der das gelegentlich gerne gemacht hat (Der soll leider inzwischen tot sein!) und wo sie dann jedesmal, wenn irgendeiner von den Reitschülern da war gemeint hat, dass wir grundsätzlich gucken sollen, ob das Gebiss richtig im Maul liegt.
Beim Kutschfahrkurs wurde uns das auch in der Theorie gesagt, dass wir darauf achten sollen und soweit ich weiss, gibt es für Fahrkandaren extra auch noch für die Geländeprüfungen ein zusätzliches an das Gebiss ankoppelbares Plastik- oder Gummiteil, welches man dann an die Trense dran machen darf, wenn man eine Geländeprüfung fährt, um bei einem Tier, welches das Gewohnheitsmässig macht zu verhindern, dass es panisch werden kann.
Habe von ein oder zwei Kutschfahrern mal gehört, dass die Unfälle hatten und frage mich gerade, ob die dieses "Löffelgebiss" so nennt sich das umgangssprachlich, weil das Teil praktisch wie ein Löffel aussieht! ob die diese Gebisse bei ihren Pferden drin gehabt haben könnten. (Einer von denen war ein Hafizüchter und Pferdemetzger aus meiner alten Heimat!) Oder ob die sich ohne die Dinger raus gewagt hatten.

Diese Löffelgebisse sind manchmal auch beim Westernreitzubehör zu finden und soweit ich weiss, können sie auch fürs Wanderreiten genutzt werden. Beim Dressurreiten halte ich sie eher für störend im Maul... Ausserdem sind diese Teile wohl auch bloss in Verbindung mit einem Stangengebiss verwendbar und nicht in Verbindung mit einer einfach gebrochenen oder zweifach gebrochenen Trense.

Was eine gewisse Ähnlichkeit mit einem solchen Zungenstrecker hat, wäre beispielsweise eine LTJ-Kandare... allerdings ist das kein Vergleich, da man ja durchaus auch Stangengebisse ohne Anzüge verwendet.... *grübel*

P.S.: LTJ-Kandare ist zwar ein Ausbildungsgebiss, aber muss ehrlich sagen, finde, dass das nicht in jedermanns Hand gehört.
Bleib bei dem Zungenstrecker und sieh lieber zu, dass Deine Zügelführung ruhiger wird, denn ich vermute einfach, dass Dein Pferd diese Reaktion zeigt, weil es zuviel Geruckel im Maul hat, weil Du eventuell in der Hand zu unruhig bist. Lass Dir notfalls von einem sicheren Reiter der gut und ruhig sitzt etwas helfen....

@ Jörg: Dann guck mal in Band 5 der Richtlinien für Reiten und Fahren auf Seite 20.
Da steht unter II. Gelände-, Gelände- und Strecken- und Hindernisfahrprüfungen der Kl. A bis S (zusätzlich zu I.)
Abb. 14 Gummizungenstrecker (aufsteckbar)
Die Richtlinien hab ich seit ca. 2 Jahren im Schrank liegen. Hab sie mir bloss nie genauer angeguckt.
Das Buch ist die 10. Auflage 2008.
Das ist allerdings bloss beim Fahren. Ich weiss allerdings auch, dass das definitiv NICHT in der Dressur oder beim Springen der Fall ist.
Beim Westernreiten weiss ich allerdings auch nicht wirklich bescheid, allerdings werden diese Gebisse gerade beim Westernreiten eben auch teilweise angeboten. (Guck dir mal die grossen Versandhäuser an!)

@ Goofys Girl: Schau dir die Kataloge bei Krämer und Loesdau an. Die hatten Zungenstrecker schon vor fünf oder sechs Jahren bei den Sachen fürs Westernreiten in ihrem Sortiment. Bin mir da absolut sicher, da ich mir die Kataloge eigentlich recht genau angucke. Allerdings hab ich nen Zungenstrecker noch nie für meinen Dicken gebraucht, also erübrigt sich die Frage, woher ich das weiss!

Übrigens: Gib mal auf der Seite vom Krämerversand die Artikelnummer 3727 ein. Im Katalog werden diese Teile für einfach gebrochene Gebisse angeboten und als Text steht folgendes dabei:
Zungenstrecker Hartgummi
Verhindert das Anheben der Zunge über das Gebiss, leicht an jedem Gebiss zu positionieren. Laut LPO ab Kl. M für Springen und Gelände zugelassen.
Soviel zum Thema Prüfung!

Soweit ich weiss, bedeutet die Abkürzung LPO soviel wie LEISTUNGSPRÜFUNGSORDNUNG
Und wenn ich mir die Springen die öfter mal im Fernsehen gezeigt werden mal so angucke, dann würde ich die Dinger teilweise sogar manchmal auch unseren Topreitern in Klasse S verschreiben.

ANDERERSEITS: Was spricht dagegen, einen Zungenstrecker zu nutzen, wenn damit sicher gestellt ist, dass Pferd und Reiter eben sicher wieder in den Stall kommen? Ich halte es jedenfalls eher für tierschonend vielleicht nicht für jedes Pferd, aber bei dem einen oder anderen Pferd wäre es womöglich wesentlich angenehmer.

Anonym2011-10-03T20:11:32Z

Ich würde es an deiner Stelle mal mit einem guten Trainer versuchen, der Dir mal genau zeigt worauf es beim Reiten ankommt.
Wie Goofy... schon geschrieben hat, es kommt immer darauf an, wer am anderen Ende der Leine zieht.
Meiner Meinung nach gehören Correction Bits, egal welcher Art, nur in Menschen Hände die damit umzugehen wissen.
Lass Dir auf jeden Fall helfen.

@ reGnau
Wenn ein Turnier Richter bei der Gebisskontrolle einen Löffel vorfindet, gibt das ne Klatsche, von der sich so schnell keiner erholt, die Dinger gehören zu den verbotenen Hilfsmitteln.

Das einzig wahre was zählt, ist eine Engelsgeduld, und eine sehr ruhige Hand.

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