Findet ihr es gut, alle pornographischen Sites zu schließen?

Aufgrund einer eingereichten Beschwerde von letzter Woche von drei Anwälten fällte das erkennende Gericht zusammen mit den Kammern der tunesischen Internetagentur ATI das Urteil, alle pornografischen Sites zu schließen. Einer dieser Anwälte, Ahmed Ben Hassen und der Jurist und Betreiber einer Blogger-Website - Nawaat - sind zunächst der Auffassung, dass diese Websites für Kinder und für unsere Jugend eine große Gefahr darstellen und beziehen sich auf der muslimischen Werte. Andererseits sagt die zweite Seite, dies sei ein einfacher Affront gegen die Freiheit der Meinungsäußerung.

Welcher Meinung seid ihr?

🐟 Fish 🐟2011-05-30T07:06:21Z

Beste Antwort

Rein von der juristischen Seite wäre das sogar in Deutschland möglich. Zumindest wäre es möglich die Seiten Mit einer Alterskontrolle zu belegen. Ob das Sinn macht? Naja. Selbst in Tunesien nicht, es sei denn du blockierst das gesamte Internet.
Proxy angeben und schon bist du aus dem geschützten Bereich draussen.

yusuf32011-05-29T06:14:31Z

Hallo!

Fände es toll, wenn alle pornografischen Seiten, die man geschlossen hatte, auch wirklich geschlossen bleiben würden ...

exenter2011-05-28T08:46:22Z

Da sieht man mal wieder was die Revolutionäre unter Freiheit und Demokratie verstehen. Kaum beginnen die neuen Verhältnisse schon finden sich wieder neue Diktatoren.

Thorsten2011-05-28T08:38:17Z

Wird langsam langweilig hier.....werd' mal wieder ein paar andere Seiten besuchen..

sigi2011-05-28T08:34:08Z

Ich erinnere mich an die sogenannte "sexuelle Revolution" der 70er Jahre und das Verhalten der "Ossis" nach der Maueröffnung. In beiden Fällen erlebte die Pornoindustrie einen ungeahnten Aufschwung und halbseidene Schmuddelläden profitierten erstmal von dieser Entwicklung, weil die offizielle Moral noch eine Ächtung von Pornoaktivitäten vorgab.

Die Wahrheit war die Ausprägung einer Doppelmoral, die nach außen hin Pornos verurteilte und in Realität lernen musste, dass eine sexuelle Befreiung der Gesellschaft für alle auch mehr Freiheit brachte. Viele gesellschaftliche Ängste wurden abgebaut, sexuelle Themen enttabuisiert, Sexualdelikte entscheident reduziert. Viele Menschen erlebten zum ersten Mal, das Sex ,ohne Anschein von Schmutz, auch mehr Spaß ins Leben bringen konnte.

Aber erst die Ausbreitung des Internets erlaubte es, die Pornografie als rein private Angelegenheit zu behandeln. Die Pornoläden waren nicht mehr erforderlich, halbseidene "Unterweltsaktivitäten" rechneten sich nicht mehr. Jetzt war es jedem selber überlassen, zu entscheiden, ob seine Moral es zulässt, sich mit Pornografie zu beschäftigen oder nicht.

Natürlich erlebte die Pornoindustrie einen neuen Aufschwung, aber wer will das verurteilen?
Es wurden Marktmöglichkeiten genutzt, und niemand wurde durch aufdringliche Werbung belästigt. Die persönliche Entscheidung für oder gegen Pornografie wurde beachtet.

Das jetzt einige Übereifrige, von ihrer eigenen Moral getrieben, anfangen die Rechtfertigung dieser Freiheit anzuzweifeln war zu erwarten. Ideologie und Intoleranz waren schon immer stärker als die Vernunft. Solange diese Einstellungen nur für sich selber Geltung finden, ist das ja auch in Ordnung. Falsch ist es nur, diese Sichtweisen anderen aufzwingen zu wollen. Das Internet darf nicht für Zwecke eingeschränkt werden, die nur durch die eigene Ideologie gerechtfertigt wird.

Ich bin überzeugt davon, dass auch ein Gegner der Pornografie, mit den gesellschaftlichen Folgen, die durch die Abschaffung der Pornografie, eintreten würden nicht einverstanden sein würde: Pornografie nur noch für Reiche und Mächtige (Bin Laden!), Pornografie nur noch über kriminelle Wege erreichbar, Tausende würden kriminalsiert durch Pornoherstellung, -verteilung, -schmuggel usw. Tausende wieder wegen sexuelle Delikte unsere Gefängnisse füllen. Das alles haben wir schon mal gehabt und gottseidank überwunden.

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