Muss eine Erörterung immer Pro und Contra haben?

Hallo,
ich habe gestern eine Abschlussprüfung in Deutsch geschrieben. Ich habe mich für die Erörterung anhand einer Textvorlage entschieden. Ein typische Erörterung beinhaltet ja eine pro und eine contra Seite.
Leider konnte ich bei der Ausarbeitung aber keine Contras finden.
Die Aufgabenstellung war so: "Prüfen Sie ob und inwieweit die Aussagen der modernen Psychologie auf die Persönlichkeitsentwicklung der Söhne und Töchter aus dem Hofmeister zutreffen. Berücksichtigen Sie bei Ihrer Ausarbeitung 4 verschiedene Figuren."

Damit ihr mir besser folgen könnt, lest bitte mal den Artikel unter folgendem Link, das war nämlich die Textvorlage.
Wichtig ist aber, dass wir von der ersten Seite alles bis auf den letzten Abschnitt hatten und von der zweiten Seite nur die ersten beiden Abschnitte.

http://www.sueddeutsche.de/wissen/psychologie-das-geheimnis-einer-robusten-seele-1.1017907

Gut wäre es auch, wenn ihr die Tragikomödie von J.M.R. Lenz "Der Hofmeister" kennt, damit ihr über die Figuren bescheid wisst.

Jedenfalls habe ich nur heraus gefunden, dass man die psychologischen Aussagen (denn nur auf die kam es laut Aufgabenstellung an) auf die Figuren gut übertragen kann und es keine Aussage gibt, die dagegen spricht. Ich habe es auch argumentiert, dass ich keinerlei Widersprüche habe, da es sich bei dem Werk um eine Tragikomödie handelt und diese als Merkmal hat, dass die Geschichte für alle gut ausgeht.

Im Einzelnen habe ich
- für Läuffer die Resilienz benutzt, da ihm im gesamten Verlauf so viel Schlechtes passiert, dass er am Ende die Kraft hat, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen und sogar noch heiratet, obwohl er sich kastriert hat.

- für Gustchen die liebevolle Bezugsperson, die ihr Vater ist. Sie wird von ihrem Hofmeister geschwängert und läuft daraufhin weg, als sie das Kind bekommt, entschließt sie sich, obwohl sie Schande über ihre Familie gebracht hat, ihrem Vater zu schreiben, dass sie noch am Leben ist. Sie hat also die Stärke sich ihrer Verantwortung zu stellen.

- für Pätus, dass die Bezugsperson kein Elternteil sein muss und die Anerkennung die ihn stärkt. In diesem Fall habe ich seinen Freund Fritz eingebunden, von dem Pätus sehr viel Anerkennung bekommt. Fritz geht sogar für Pätus ins Gefängnis und dieser wird dadurch zu einem guten Menschen. Er versucht Geld zu kriegen um Fritz frei zu kaufen und erkennt die verstoßene Marthe sogar wieder als seine Mutter an.

- und für Fritz, dass die Kinder auch schlechte Erfahrungen machen müssen und die Eltern nicht immer sofort eingreifen müssen. Dabei ging ich darauf ein, dass sein Vater ihn nicht aus dem Gefängnis holt. Fritz schafft es dann aus eigener Kraft aus dem Gefängnis zu fliehen und ist nachhher sogar so in seiner Person gestärkt, dass er Gustchen heiratet, obwohl sie schon befleckt ist und sogar das fremde Kind als sein eigenes anerkennt.

Wie gesagt, Contras habe ich gar nicht gefunden. Ich würde gerne wissen, ob dies überhaupt möglich ist, dass man gar keine Contras benutzt?
Ich finde auch, dass die Aufgabenstellung das nicht unbedingt einschließt, dass man etwas gegen die Aussagen finden muss.

Bitte helft mir!!!

Schön wäre auch, wenn ihr ein Kommentar zu meinem Überblick über die Ausarbeitung gebt.

Vielen Dank ;-))

?2011-05-04T05:19:39Z

Beste Antwort

ja, muss sie. eine Erörterung ist nun mal so aufgebaut. Du musst da einfach nur nach Schema F vorgehen. Einleitung - Antithese - These - Argumentation - Synthese - Schluss. Ich konnte in der Schule auch nicht richtig damit umgehen, weil ich Schema F´s hasse. Aber da musst du durch.

Sorry, für die kurze Antwort, aber deine ganze Erörterung durchzugehen, ist mir wirklich zu zeitaufwendig.

exenter2011-05-04T12:32:36Z

Eine Erörterung ist eine gemeinsame Besprechung zur Lösung einer Frage oder eines Problems. Dabei muss es keineswegs immer ein Kontra geben, wenn die Beteiligten gedanklich in die gleiche Richtung denken.
Bei o.g. Aufgabenstellung gab es aber sicher ein Kontra.