Warum verkümmern Organe bei Lebewesen, wenn sie nicht gebraucht werden? In der Antwort zu einer anderen Frage hier, wurde gesagt, dass Wölfe früher bessere Augen hatten als Hunde, dies aber durch deren andere Sinne im Laufe der Evolution ausgeglichen wurde. Aber warum sind die Augen von Hunden mit der Zeit schlechter geworden, ich meine, auch wenn sie nicht mehr gebraucht wurden, die Hunde hatten doch keinen Nachteil durch sie, oder?
3wk_underground2010-10-28T14:30:31Z
Beste Antwort
wenn organe nicht gebraucht werden, werden ja als ersatz andere organe verwendet, das wäre die logische schlussfolgerung. wenn das benutzen des anderen organs aber mehr vorteile hat, als des alten, spezialisiert sich das lebewesen auf das neue organ. auch wenn der hund mit seinen superaugen keine nachteile hatte, hatte er nachteile, weil er in manchen gebieten, die wichtiger sind, nicht spezialisiert genug war. also führte das bei den hunden zur natürliche auslese und selektion, da dann nur die sexualpartner attraktiv waren, die ihre anderen sinne geschärft haben. dabei sind mit der zeit die augen des hundes schlechter geworden, rein vererbungstechnisch.
fazit: in der natur gibt es von allem nichts in hülle und fülle, man muss sich für einen weg entscheiden und alles überflüssige wird revidiert -> effizienz
Im Prinzip haben Lebewesen einen Nachteil, sogar einen erheblichen Nachteil, wenn sie Organe anlegen, die sie nicht benötigen: Sie vergeuden Energie.
Natürlich ist es kein wissentliches Abschalten von Organen, was da vor sich geht, die entsprechenden Gene denken sich nicht plötzlich "Hupps, wir werden ja gar nicht mehr gebraucht", stattdessen kann ein Lebewesen, bei dem durch Mutation die Anlage unnötiger Organe unterbleibt oder zumindest reduziert wird, die aufgenommene Energie anderweitig nutzen. Wenn Hunde nicht die scharfen - und daher energieaufwendigen - Augen eines Wolfes benötigen, dann kann ein Hund mit den Genen für schlechtere, aber "billigere" Augen entweder (a) bei weniger Nahrung genauso effektiv sein wie ein scharfäugiger Hund oder (b) bei gleicher Nahrung mehr Energie in Muskelaufbau, andere Organe o.ä. investieren und somit effektiver sein. Beides ist ein klarer Selektionsvorteil, so daà sich in der Population seine "Schlechtsichtgene" im Laufe der Zeit gegen die "Gutsichtgene" durchsetzen werden...
Es klingt ein biÃchen kaufmännisch... wer spart oder sinnvoll investiert, kommt weiter als der, der sich Luxus leistet...