Wie findet ihr die spirituelle Auslegung der Bergpredigt? (Nur für Christen)?

Die Bergpredigt enthält die zentrale Botschaft von Jesus Christus. Es gibt viele Fassungen und Auslegungen. Ihr dürft hier auch gerne eure eigene Fassung und Auslegung vorstellen. In einer spirituellen Auslegung (von der Erleuchtung, vom Ziel der Heiligkeit her) bedeutet die Bergpredigt:

1. Werde arm im Geiste (Lutherbibel). Mit den Armen meint Jesus seine Jünger, weil sie allen weltlichen Besitz losgelassen haben. Der Begriff "arm" bezieht sich auf etwas Inneres und nicht etwas Äußeres. Äußere Armut führt nicht automatisch zu innerem Glück. Wer in seinem Geist aber alle äußeren Anhaftungen losläßt, gelangt zum Ich Bin und zu einem Leben im Sein (im inneren Frieden, in Gott). In der katholischen Einheitsübersetzung heißt es "arm vor Gott". Das verweist auf Demütigkeit, wird aber der tieferen Bedeutung nicht gerecht. Es geht im vollständige Nichtswerdung, Egoauflösung. Nur so gelangt man in ein Leben in Gott, zur Heiligkeit (Erleuchtung), wird eins mit Gott (ein Sohn Gottes).

2. Nimm das Leid in deinem Leben an. Leid an sich macht nicht glücklich. Aber wer das Leid in seinem Leben annimmt und sich durch seine spirituellen Übungen darüber erhebt, der wird durch das innere Glück getröstet. Lebe deine Trauer. Trauer kann für das innere Loslassen hilfreich sein. Wir dürfen aber nicht in der Trauer versinken. Nicht die Trauer ist das Zentrum des Lebens, sondern das innere Glück.

3. Sei sanftmütig. Wer in der Grundeinstellung der Gewaltlosigkeit und des Sanftmutes gegenüber seinen Mitwesen lebt, der ist innerlich entspannt und gelangt so in ein kosmisches Bewusstsein. Wer friedlich zu allen ist, der verwirklicht den Frieden in sich.

4. Geh den Weg der Richtigkeit. Gerechtigkeit bedeutet in der Bibel Richtigkeit. In der Bibel geht es nicht zuerst um ein unparteiisches Urteilen und Handeln, sondern um das Leben und Handeln gemäß dem Willen Gottes: „Nur dann werden wir (vor Gott) im Recht sein, wenn wir darauf achten, dieses ganze Gesetz vor dem Herrn, unserem Gott, so zu halten, wie er es uns zur Pflicht gemacht hat“ (Dtn 6,25). Nach dem richtigen Leben zu hungern, heißt nach einem Leben im Licht (Erleuchtung, Heiligkeit) zu hungern. Wer hungrig nach Glück ist und es am richtigen Ort sucht, der wird eines Tages durch das innere Glück gesättigt.

5. Sei mitfühlend. Wer voller Mitgefühl ist, wird das Mitgefühl des Kosmos erfahren. Wer auch seine Feinde liebt, in dem entsteht innere Harmonie. Wer im Schwerpunkt für das Glück seiner Mitwesen lebt, den füllt Gott mit umfassender Liebe, Frieden und innerem Glück.

6. Reinige dich innerlich. Innerlich rein wird man durch das konsequente spirituelle Üben. Um die inneren Verspannungen aufzulösen, braucht man Übungen für den Körper (Yoga, Gehen, Meditation) und Übungen für den Geist (Lesen, Beten, Gedankenarbeit). Wer jeden Tag ausreichend spirituell übt, gelangt eines Tages zur Erleuchtung (Heiligkeit). Dann weiß er was Gott ist und handelt aus Gott heraus.

7. Lebe als Friedensstifter. Ein Friedensstifter ist ein Mensch, der in sich selbst und auf der Welt Frieden stiftet. So gelangt er zur Erleuchtung (zu einem Leben in Gott / im Licht). Wer erleuchtet ist, darf ein Heiliger, ein Sohn oder eine Tochter Gottes genannt werden. Er lebt im Frieden und strahlt inneren Frieden aus.

8. Erbringe ein Opfer für deinen spirituellen Weg. Ohne ein Opfer kann kein Mensch zur Erleuchtung durchbrechen. Letztlich geht es um die Opferung des Egos und um die völlige Einfügung in den Willen Gottes (des Lebens). Einfügung in den Willen Gottes bedeutet konsequent den Weg seiner eigenen Wahrheit und Weisheit zu gehen, seiner inneren Stimme der Richtigkeit (Gewissen) zu folgen. Der Weg der Weisheit führt uns letztlich immer dazu, unsere weltliche Orientierung loszulassen und das Hauptglück in uns selbst und in Gott (im kosmischen Bewusstsein) zu suchen. Wir opfern unsere weltlichen Wünsche und erwecken dadurch das Licht Gottes (Harmonie, Glück) in uns. Durch das Egoopfer erwacht die Erleuchtungsenergie (Kundalini-Energie, der Heilige Geist). Wer konsequent nach der Bergpredigt lebt und dadurch Schwierigkeiten in seinem Alltag erleiden muss, erbringt ein Opfer. Richtig zu opfern ist eine große Kunst. Wer falsch opfert, verspannt sich innerlich. Wir sollten nicht zu viel und nicht zu wenig opfern. Wer richtig opfert, löst dadurch seine inneren Verspannungen auf. Er gelangt zur Erleuchtung (Heiligkeit) und zu einem Leben in Gott.

2010-10-14T02:39:53Z

Die Bergpredigt lautet aus evangelischer Sicht (Lutherbibel):

1. Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
2. Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
3. Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
4. Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
5. Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
6. Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
7. Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
8. Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen. Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.

2010-10-14T11:27:11Z

Liebe Suzi, du hast dich leider im Dogmatismus verrannt. Lieber Ralf, mögest du die Wahrheit (Gott) in allen Religionen erkennen. Erleuchtung und Heiligkeit sind dasselbe. Lieber Absolutchrist, vielen Dank für dein Lob. Ich streite nicht mit dir. Wir beide folgen Jesus, jeder auf seine Art. Und das ist gut so. Lieber El Tigre, schwer umzusetzen, aber sehr lohnenswert. Es gibt nichts besseres!! An alle meine Feinde, vielen Dank, dass es euch gibt. Ich bete für euch. An alle meine Freunde, vielen Dank für eure Liebe. An alle Christen, bleibt auf dem Weg der Wahrheit und Liebe. Es gibt Gott. Lasst euch nicht verwirren in dieser verwirrten Zeit. Es grüßt euch Nils (Nikolaus) der Eremit

Hr. Bratfisch2010-10-14T02:41:28Z

Beste Antwort

Find ich supi!

Mathilde H2010-10-15T08:16:48Z

Ich lege da nichts spirituell aus.
Ich nehme sie wie sie da steht.
Jesus hat da sehr klar gesprochen.

"Selig die hören und es befolgen!"

whyskyhigh2010-10-15T05:18:03Z

sie ist leider falsch
mt 5.3 ist praesens

mytilena2010-10-14T19:47:53Z

Wenn Menschen schon schreiben : "Nur für Christen", dann werde ich hellhörig, denn schon dadurch wird der ganze darauffolgende Text ad absurdum geführt.
Soweit ich weiß, hat sich Jesus nie als Christ bezeichnet, weil diese Bezeichnung erst danach enstand. Er sah sich immer als Jude, wenn er auch über bestimmte Dinge andere Ansichten besaß.
Wer seine Worte als Dogma anpreist und andere als Dogmatisten bezeichnet, ist selbst ein Dogmatist und widerspricht, was Jesus wirklich mit seinen Predigten meinte.
So ein Mensch, auch wenn er sich als Christusanhänger bezeichnet, hat die Worte von Jesus nie wirklich verstanden.
Auch wenn ich nichtgläubig bin, und Jesus nicht als Sohn irgendeines Gottes ansehe, so sehe ich Jesus doch als Mensch, der neue Wege suchte, weltoffen war und gegen bestehende Dogmen ankämpfte. Er war für seine Zeit ein Freidenker.
Er wäre mit dir und deiner Meinung auf keinen Fall einverstanden, denn deine Meinung degradiert Menschen zu Herdenvieh.

suzie the pilgrim2010-10-14T13:37:34Z

Die buddhistische Denkweise ist ungeeignet, die Bibel auszulegen.

Nirgendwo im Wort Gottes ist die Rede von der "vollständigen Nichtswerdung."
Wer Christus folgt, den macht er nicht "zunichte",
sondern er macht ihn zu etwas, gibt ihm Würde und ein unvergängliches Erbe.

Das Christsein lebt nicht von spirituellen Übungen.
Nicht von Yoga, Gehen, Meditation. Ist nicht nötig,
könnte auch gar nicht von jedem ausgeübt werden.

Das Zentrum ist nicht das innere Glück, sondern die Verbundenheit mit Christus.

Kosmisches Bewusstsein gibt es nicht für Christen.

Innere Harmonie/Erleuchtung ist nicht das Ziel für Christen.

Ein Heiliger, Sohn/Tochter Gottes wirst du nicht durch deine Taten
und seien sie noch so gut.
Gott selber verändert den Menschen unverdientermaßen,
die Wiedergeburt, die aus dir eine neue Schöpfung macht,
ist ein Geschenk von Gott, freie Gnade.

Opfer braucht keiner mehr zu bringen,
Christus selber war das reine Opfer, auf das wir uns beziehen.

Also: Du lässt das Wesentliche vermissen:
Der Mensch erlöst sich nicht selbst, kann sich nicht mal annähern.

Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch den Glauben, und das nicht aus euch -
Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit niemand sich rühme." (Epheserbrief 2,8.9).

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