Sind Elsässer und Lothringer tatsächlich Zweisprachig?
manche Antworter auf YC-Fragen deuten darauf hin, was ich hier in Bayern natürlich kaum erfahren kann. Falls das so ist, sprechen sie dann noch die jeweiligen alten Dialekte, ist es eher eine Art unsicheres Hochdeutsch, das man mit Hilfe grenznaher deutscher TV-Sender empfangen kann, oder ist es die Art Deutsch, die man auch von einem typischen Franzosen erwartet?
2010-09-22T15:09:07Z
dank euch blasius und Cornelia für die schöne info! ich finds ja interessant, und fast schon lustig, wenn man so zwischen den sprachen und dialekten wechseln kann, je nachdem ob man etwas verstehen will oder nicht. ich dachte bisher, südtirolerisch sei eher bayrisch beeinflusst als alemannisch?
blasius952010-09-21T15:20:42Z
Beste Antwort
ich kenne einige aus der gegend, sie sprechen ein normales deutsch .es sind geschäftsleute .
Die Region Lothringen hat heute etwa 2,3 Millionen Einwohner.
Die südlichen, zentralen und westlichen Teile Lothringens gehören von Alters her zum französischen, die nordöstlichen Teile Lothringens zum deutschen Sprachraum. Die französische Sprache, die der deutschlothringischen Bevölkerung im Nordosten Lothringens seinerzeit von Frankreich als Amts- und Schulsprache verordnet wurde, hat die deutsche Sprache (mittelfränkische Dialekte) mittlerweile weitestgehend verdrängt. In einigen (ländlichen) Gebieten werden allerdings noch – vorwiegend von der älteren Generation – die deutschen Mundarten (Lothringisch, Moselfränkisch und Rheinfränkisch) gesprochen.
Schass de Giggeler usem Schardeng, der verpickt mer de ganze Saloot. (Ein Beispiel ländlicher Zweisprachigkeit aus dem Elsass)
An der Grenze entlang und um Basel herum schon, aber sie rechnen auf Französisch und denken auch so. Und manchmal verstehen sie einen absichtlich nicht, wenn man sie auf Deutsch anspricht, besonders wenn irgendetwas ihren Unmut erregt hat. Spricht man dann Französisch, kommen sie einem mit ihrem nuscheligen Dialekt wieder freundlich entgegen.
Wir Alemannen, also Elsässer, Nordschweizer und Badener, Vorarlberger und Südtiroler können uns aber in unserem Dialekt gut verständigen. Also dreisprachig. Und in Südtirol kommt noch Italienisch dazu.